
Der große FKK-Knigge: Das ist wirklich erlaubt
Hüllenlos baden? Wir verraten, was beim FKK geht und was ein dickes No-Go ist!
Der große FKK-Knigge: Das ist wirklich erlaubt
Hüllenlos baden? Wir verraten, was beim FKK geht und was ein dickes No-Go ist!
Abstand halten: Niemand mag es, wenn fremde Menschen ihm auf die Pelle rücken. Das ist angezogen nicht anders als nackt. Ein höflicher Wohlfühlabstand zu den Handtüchern anderer Nackedeis sollte selbstverständlich sein, zumal man je nach Liegeposition so ganz ohne Stoff am Körper schnell allzu intime Einblicke offenbart.
FKK heißt nicht, dass jedem seine Privatsphäre schnuppe ist. Auch wenn man am Strandkiosk nackt in der Schlange steht, kommt das Modell „Pobacke an Pobacke“ nicht gut an.
Nackt heißt nackt: Halbe Sachen gibt es im FKK-Bereich nicht. Entweder man kommt wirklich splitterfasernackt, oder man sollte zum Textil-Strand wechseln. Oft schreibt schon die Hausordnung vor, dass alle Gäste nackt sein müssen. Und selbst wenn das nicht der Fall ist, gilt es als unhöflich, sich in Bikini oder Badehose unter Nudisten zu mischen.
Es gibt allerdings Ausnahmen: 1. Von Kindern und Jugendlichen, die ihre Eltern beim FKK begleiten, wird nicht erwartet, dass sie sich ausziehen. 2. Manche Nudisten-Clubs haben Nachsicht mit FKK-Frischlingen und erlauben ihnen erst mal, z.B. ein T-Shirt anzulassen, bis man sich wohl und sicher genug fühlt, um ganz blankzuziehen.
Wo ist das FKK-Schild? Vo dem Ausziehen, heißt es erst einmal: Augen auf! Denn ganz ohne Kleidung sollte man sich wirklich nur an den Strandabschnitten tummeln, an denen FKK ausdrücklich erlaubt ist. Oben ohne ist zwar auch an Textilstränden je nach Land kein Problem, Nackte haben hier aber genauso wenig verloren wie Bikiniträger am Nudisten-Strand.
Wenn der FKK-Bereich nicht deutlich mit einem Schild gekennzeichnet ist, kann man sich bei den örtlichen Behörden erkundigen, wo nacktbaden erlaubt ist. Wer hier macht, was er will, muss im Zweifelsfall mit Strafen rechnen.
Ein Hut geht immer: Am Strand liegen spitze Steine und es ist nicht klar ob das Nacktgebot einem Schuhe verbietet? Natürlich nicht. Sandalen zum nackten Körper verstoßen ebenso wenig gegen die Nudisten-Etikette wie Sonnenhüte.
Schließlich sollte FKK Freude machen und einen nicht mit Unbequemlichkeiten beim Strandspaziergang oder einem Sonnenstich ärgern.
Handtücher haben Stil: Textilfrei heißt nicht, dass man am FKK-Strand ohne Handtuch auskommen muss. Im Gegenteil. Einen guten FKKler erkennt man daran, dass er sein Badetuch parat hat, wenn er z.B. die Strandbar besucht oder sich eine Liege mietet.
Hier vermeidet man mit einer Unterlage unter dem nackten Körper ein dickes Fettnäpfchen. Ein Handtuch ist einfach hygienischer – für einen selbst und auch für andere Badegäste.
Beiläufig anschauen – kein Problem. Aber wie hypnotisiert anstarren ist ein absolutes No-Go. FKK ist, wie der Begriff Freikörperkultur schon andeutet, eine Lebenseinstellung. Mit Voyeurismus hat das nichts zu tun.
Rumgefummel ist uncool: Um es ganz klar zu sagen: Wer „Sex on the Beach“ will, bekommt ihn beim FKK ausschließlich im Glas. Mal ein Küsschen oder Händchenhalten mit dem Partner – das stört niemanden.
Aber ansonsten hat alles, was mit Erotik, Zärtlichkeiten und Rumgefummel zu tun hat, am FKK-Strand nichts verloren. Das gehört dorthin, wo man wirklich unter sich ist.
Kameras machen unbeliebt: Ganz unbekümmert nackt am Strand herumzulaufen, spricht für eine liberale Haltung? Auch wenn manche Nackedeis noch so schön posen, heißt das aber nicht, dass Nudisten völlig distanzlos fotografiert und gefilmt werden dürfen.
Kameras sind in FKK-Bereichen grundsätzlich sogar unerwünscht, schon allein, weil kaum ein Badegast Lust hat, sich aus Versehen nackt auf Social-Media-Kanälen wiederzufinden. Auch das Handy (und seine Kamera) sollte man deshalb am FKK-Strand möglichst links liegen lassen, um Missverständnissen vorzubeugen.
Paare haben es manchmal leichter: Das gilt zumindest, wenn man einen richtigen FKK-Club besuchen will. Paare haben hier am Eingang eigentlich nie Probleme. Single-Männer und -Frauen dagegen werden je nach Club schon mal genauer nach ihren Vorerfahrungen mit FKK befragt.
Die einfache Lösung: Sich auch als Single für den Besuch eines solchen Resorts einen Freund bzw. eine Freundin als Begleitung schnappen.
Schönheitsideale sind schnuppe: Nacktbaden und -sonnen ist für jeden gedacht. Das heißt, dass sich hier natürlich nicht nur junge, knackige Nackedeis tummeln – das ist am „normalen“ Strand schließlich nicht anders.
Es geht nicht darum, seinen Modellkörper zur Schau zu stellen, sondern ohne Kleidungszwang an der frischen Luft zu entspannen. Egal, ob alt oder jung, spindeldürr, sportlich oder mollig, egal ob objektiv schön oder schräg anzusehen – FKKler respektieren sich gegenseitig. Abwertende Blicke oder Kommentare sind tabu.
Im Bewegungsfluss bleiben: Gerade Anfänger, die sich ganz ohne Badesachen noch unsicher fühlen, wissen oft nicht recht, wie sie sich am Strand bewegen sollen. Die simple Antwort ist: Alles genauso wie mit Bikini oder Badehose machen. Das heißt zum einen, dass es keinen Grund gibt, den nackten Körper zu verbergen, unnatürliche Verrenkungen zu veranstalten und sich ständig bewusst zu machen, dass man nackt ist.
Zum anderen heißt das aber nicht, dass alles egal ist, weil vermeintlich ohnehin jeder alles sehen kann. Bestes Beispiel: Wenn man sich hinsetzet, schägt man die Beine übereinander. Das würden man ja mit Bikini oder Badehose ebenfalls tun.
Das Restaurant hat eigene Regeln: Ein Drink im Freien ist nicht vergleichbar mit einem Essen im Restaurant. Der Unterschied: In der Strandbar oder am Pool der FKK-Resorts reicht meistens ein Handtuch, um ein gern gesehener Gast zu sein.
Wer aber das Restaurant des FKK-Resorts besuchen will, sollte dringend die Vorschriften checken. In geschlossenen Räumen herrscht meistens Kleiderpflicht.
Auf die Landkarte schauen: Das Gute ist – wer die FKK-Regeln einmal verinnerlicht hat, kommt an fast jedem Nudisten-Strand der Welt klar. Die Etikette der FKK-Fans ist international ziemlich ähnlich. Eins sollte man dennoch gerade im Ausland beachten: Nicht jede Nation liebt das Nacktbaden so wie die Deutschen.
Wer nur ohne Badehose im Urlaub richtig glücklich ist, checkt also erst mal, ob das geplante Reiseland FKK überhaupt erlaubt. Das fängt bereits in Europa an. So ist Kroatien zum Beispiel ein Paradies für FKKler, auf Malta ist Nacktbaden offiziell verboten. In Estland wiederum ist z.B. der FKK-Strand von Pärnu nur Frauen vorbehalten.