NahrungssucheFür die Nahrungssuche in der Wildnis gibt es eine einfache, aber plausible Grundregel: Wenn Sie nicht ganz genau wissen, was es ist, Finger weg! Hilfreich kann ein Bestimmungsbuch für Pflanzen und Kräuter bringen. Entgegen aller Ekel-Bilder von Riesenlarven und Krabbeltieren zählen nämlich Kräuter zum Hauptnahrungsmittel der Wildnis-Abenteurer.
Trinken Ausreichend Trinken ist auch in der Wildnis das A und O. Auf der Suche nach Wasser können Sie Vögeln wie Finken und Tauben, die sich gerne in der Nähe von Wasserstellen aufhalten, folgen oder Ausschau nach größeren Ansammlungen von Tierspuren, die Sie in der Regel zu einer Quelle führen werden, halten. Wasser aus Bächen, Flüssen oder Seen sollte strikt gemieden werden. Keime und Bakterien werden das Glücksgefühl, den Durst stillen zu können, schnell rächen. Allerdings…
…kann Wasser im Handumdrehen von Unreinheiten befreit werden. Ein Wasserfilter kann die Schmutzteilchen dem Wasser entziehen. Füllen Sie dazu in ein Gefäß mit zwei Öffnungen eine Schicht Holzkohle, Sand und Kiesel. Die einzelnen Lagen sollten gleich groß sein und mit Blättern getrennt werden. Fließt das Wasser durch die Schichten, können Schmutzpartikel zurückgehalten werden.
Schutz vor TierenWilde Tiere werden Ihnen in der Wildnis mit großer Sicherheit begegnen. Wichtig ist: Ruhe bewahren. Hektik und Panik verängstigen das Tier und vergrößern das Risiko eines Angriffs. Meiden Sie Augenkontakt und wahren Sie Respekt und Distanz. Das wilde Gegenüber wird sich nur in einer ruhigen Situation von Ihnen abwenden.
FeuerKochen, Wärme, Licht und Geborgenheit – das Feuer ist ein wahrer Allrounder in der Wildnis und stellt viele für die größte Herausforderung. Für das perfekte Lagerfeuer sollte ausreichend Vorlaufzeit eingeplant werden. So schnell wie Herd, Backofen und Heizung angeschaltet werden können, kann ein Feuer in den meisten Fällen nämlich nicht entfacht werden. Wer auf Feuerzeug und Streichhölzer verzichtet, kann zwei Feuersteine aneinanderschlagen. Treffen die Funken auf einen leicht brennbaren Gegenstand, lodert das Feuer schon bald.
Streichhölzer können die Arbeit enorm erleichtern. Ein Trick: Stecken Sie die Köpfe der Streichhölzer vor der Reise in flüssiges Wachs. So bildet sich ein einfacher Schutz vor Nässe und die Hölzer bleiben jederzeit einsatzbereit. Für den Aufbau des Lagerfeuers gilt: Das Feuer sollte sich von sehr feinem Material zu massiverem durchbrennen können.
Der richtige LagerplatzFür die Wahl des Lagerplatzes ist der Schutz vor Wettereinflüssen entscheidend. Felsvorsprünge und Höhlen eignen sich in besonderem Maße. Sinken die Temperaturen, kann ein Laubschlafsack Abhilfe schaffen. Tragen Sie dazu einen Laubhaufen zusammen. Er sollte etwa einen halben Meter hoch, doppelt so breit wie Sie selbst und einen halben Meter länger als Ihre Körpergröße sein. Bilden Sie in der Mitte des Haufens der Länge nach eine Kuhle, in die Sie sich legen und mit Laub bedecken.
Der richtige Schlafplatz Der optimale Schlafplatz ist eben und nicht zu feucht. Im Winter können Sie bei hoher Feuchtigkeit schnell auskühlen, im Sommer zieht die Nässe unliebsame Mücken an. Achten Sie darauf, nicht unter maroden Bäumen zu schlafen. Tote Äste, die bei einem Sturm herabfallen, können Lebensgefahr bedeuten.
OrientierungIn der Wildnis ist es besonders wichtig, die Orientierung zu wahren. Google Maps oder ein Taxi helfen Ihnen hier nicht aus der Bredouille. Einfache Tricks können Ihnen auch ohne Kompass einen Überblick verschaffen. Zur Mittagszeit bietet die Sonne Orientierung. Auf der Nordhalbkugel steht die dann nämlich stets im Süden. Am Vor- und Nachmittag kann ein einfacher Stock den Kompass ersetzen. Stecken Sie ihn in den Boden und markieren seine Schattenspitze. Nach 15 Minuten sollte das Ganze wiederholt werden. Die Verbindungslinie der Markierungen zeigt von West nach Ost. Vorsicht…
…ist beim gedankenlosen Loslaufen geboten. Jeder Mensch hat ein dominantes Bein, mit dem er etwas stärker vorwärtsgeht. Wer ohne Anhaltspunkt losmarschiert, wird deswegen im Kreis gehen. Suchen Sie sich einen Orientierungspunkt, auf den Sie sich fokussieren, um unnötige Irrläufe zu vermeiden.
WetterWer das Abenteuer in der Wildnis sucht, setzt sich den permanenten Wettereinflüssen aus. Doch auch ohne Wetterbericht sind Wetterumschwünge absehbar. Das bewusste Wahrnehmen der Vögel und ihrer Singstimme kann hilfreich sein. Ist das Gezwitscher an sonnigen Tagen plötzlich nicht mehr fröhlich, wird das Wetter mit Sicherheit schlechter. Wird der Stimmungsumschwung von einem kräftigen Wind begleitet, kündigen sich Regenschauer und Gewitter an. Beginnt es leicht zu regnen und der Gesang der Vögel ändert sich nicht, ist das ein Indiz für einen nicht langanhaltenden Regenschauer.
HygieneGrundhygiene und Sauberkeit sind essentiell. Halten Sie sich und ihren Lagerplatz stets sauber. Das regelmäßige Waschen in Flüssen und Seen kann Schmutzablagerungen und Entzündungen verhindern. Auch das Zähneputzen muss in der Wildnis nicht zu kurz kommen: Die weiße Asche des Lagerfeuers eignet sich als Ersatz für die Zahnpasta.
NotfallSind Sie nicht mehr Herr der Lage, sollten Sie umgehend Hilfe suchen. Verzweifelte Schreie bringen jedoch nichts, diese kosten nur unnötig Energie. Schlagen Sie stattdessen ein großes Stück Holz auf einen Stein oder Baum (SOS-Morsecode: dreimal kurz, dreimal lang, dreimal kurz). Wollen Sie Hubschrauber oder Flugzeuge auf sich aufmerksam machen, zünden Sie drei Feuer auf freier Fläche oder legen Sie alternativ ein Dreieck aus Blättern, Ästen, Sand oder Klamotten. Ein Dreieck symbolisiert in der Wildnis einen Hilferuf.