Von wegen idyllisch: Diese Inseln sind hochgefährlich
La Réunion, Indischer OzeanSie denken, das Risiko von einem Hai angegriffen zu werden, ist in Australien oder Nordamerika hoch? Auf La Réunion im Indischen Ozean ist es 1000 mal höher! Im Wasser tummeln sich unzählige Bullen- und Tigerhaie, allein seit 2011 gab es 20 Angriffe. Die Hälfte davon endete tödlich.
Bikini-Atoll, Marshallinseln
Kokosnusspalmen, türkisblaues Wasser und weiße Sandstrände: Das Bikini-Atoll könnte optisch einem Werbespot entsprungen sein. Doch so einladend es auch ausssieht: Die 23 Inseln im Territorium der Marshallinseln im Pazifik waren zwischen 1946 und 1958 für die USA Schauplatz vieler Kernwaffentests. 67 Atombomben wurden hier gezündet. Nach Angaben der US-Regierung herrscht seit 2009 zwar keine Gefahr mehr für die evakuierten Ureinwohner. Die Bikinianer wollen aber nicht zurück auf das Atoll, das tatsächlich dem Bikini seinen Namen gab. Recht haben sie, denn gefährlich ist es hier inzwischen nicht nur wegen der Nachwirkungen der Atombombentests. Sondern auch, weil sich die aggressiven Haie vor der Küste drastisch vermehrt haben.
Saba, Niederländische Antillen
Schön hier, oder? Saba in der Karibik ist tatsächlich eine Beauty. Allerdings kann man sich auf dem Eiland speziell zur Hurrikan-Saison nicht sicher fühlen. Nirgendwo anders auf der Erde schlugen die gewaltigen Stürme in den vergangenen 150 Jahren öfter zu.
Danger Island, Indischer Ozean
Wer vom Meer aus die zwei Kilometer lange Insel sieht, könnte leicht auf die Idee kommen, sich auf dem unbewohnten Kokospalmen-Idyll im Indischen Ozean mal umzusehen. Ganz schlechte Idee. Es ist fast unmöglich, vor der steinigen Küste von Danger Island zu ankern. Schiffe, die es doch versuchen, begeben sich in Gefahr, was vor allem den Seefahrern früherer Zeiten oft den Tod bescherte.
Insel Riems, Mecklenburg-Vorpommern
Die Ostseeinsel im Greifswalder Bodden selbst ist zwar nicht gefährlich, aber hier sitzt eine der ältesten virologischen Forschungsstätten der Welt – das Friedrich-Loeffler-Institut, das als Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit dient. Es ist kein Zufall, dass das Gelände der Insel einem einzigen Hochsicherheitstrakt gleicht. In den Laboren gefinden sich einige der gefährlichsten und ansteckendsten Bakterien und Viren der Welt.
North Sentinel Island, Indien
Im Paradies ist nicht jeder willkommen. Das gilt auf jeden Fall für North Sentinel Island. Die isolierte Insel gehört zu den Andamanen im Indischen Ozean. Die Sentinelesen, von denen niemand genau weiß, wieviele es sind, lehnen Besuch aus der Zivilisation komplett ab. Wer es trotzdem versucht, wird mit Pfeilen und Speeren attackiert. Seit 1996 ist ein Besuch der Insel streng verboten, das Eiland selbst wurde zum militärischen Sperrgebiet erklärt. Insofern stehen die Chancen vorerst gut, dass die Sentinelesen weiter ihre Ruhe haben.
Gruinard Island, Schottland
Im ersten Moment, möchte man das Idyll von Gruinard Island vor der schottischen Küste einfach nur genießen. Keine gute Idee… Im Zweiten Weltkrieg experimentierten die Briten hier mit Milzbranderregern. Dummerweise wurde später festgestellt, dass die Sporen der Erreger in den Boden gesickert waren. Nach einer Entseuchung mit viel Formaldehyd erklärte die britische Regierung die Insel zwar 1990 wieder für bewohnbar, doch niemand traut sich so recht, zurückzukommen. Gruinard Island gilt als eine der tödlichsten Inseln, die es je gab.
Queimada Grande, Brasilien
Wenn Sie nicht qualvoll an einem Schlangenbiss sterben wollen, sollten Sie von Queimada Grande vor der Südostküste Brasiliens lieber Abstand halten. Hier gibt es tausende der Insel-Lanzenotter Bothrops insularis. Und diese Schlange, die nur auf der 43 Hektar großen Insel lebt, ist enorm giftig. Wer gebissen wird, hat praktisch keine Chancen zu überleben. Deshalb ist das Betreten der Schlangeninsel, die oft "Insel des Todes" genannt wird, verboten.
Miyake-jima, Japan
Miyake-jima ist eine Vulkaninsel im Pazifischen Ozean, die zur Präfektur Tokio gehört. Das Eiland ist im Prinzip eine tickende Zeitbombe, den hier brodelt ein Vulkan, der im Jahr 2000 zuletzt ausbrach und seitdem ständig giftige Schwelfelgase freisetzt. Die 2300 Bewohner, die zwischenzeitlich auch mal evakuiert wurden, müssen nun immer damit rechnen, dass der Schwefelgehalt der Luft lebensgefährlich wird. Deshalb hat jeder Einwohner stets eine Gasmaske parat.
Farallon-Inseln, USA
Die kleinen vulkanischen Inseln und Felsen vor der Küste von San Francisco könnte man für ein Paradies der vielen Seelöwen halten. Doch tatsächlich sind die Farallon-Inseln eine einzige Umweltsünde der Amerikaner. Zwischen 1946 und 1970 wurden hier Tonnen radioaktiver Abfälle im Meer versenkt. Offizielle Berichte sprechen von 47.500 Containern und Stahlfässern. Die radioaktiven Anfälle zu bergen ist dummerweise zu gefährlich für Mensch und Umgebung. Deshalb sollte man unbedingt Abstand halten.
Ramree Island, Myanmar
Britische und japanische Truppen kämpften im Zweiten Weltkrieg auf der Insel Ramree gegeneinander. Dass das zu einem wahren Massaker führte, lag weniger an ihren Waffen als an den Sümpfen der Insel. Dorthin flohen die japanischen Soldaten – und begegneten unzähligen Salzwasserkrokodilen. Die völlig ausgehungerten Tiere fielen über die Soldaten her. Nur etwa 20 von 1000 Japanern überlebten das Massaker. Im Guinness Buch der Rekorde ist es als das „größtes Desaster, was Tiere unter Menschen jemals angerichtet haben“ festgehalten.
Gruinard Island
So idyllisch es auch aussieht - auf Gruinard Island vor der schottischen Küste wurde während des Zweiten Weltkriegs Biowaffen mit dem Milzbranderreger getestet. Nach 48 Jahren in Quarantäne und intensiven Reinigungsarbeiten wird die Insel nun wieder von Schafen bewohnt und gilt als ungefährlich. Trotzdem machen Anwohner und Touristen einen großen Bogen um sie. Hier lesen Sie die ganze Geschichte von Guinard Island.
