
Von Willy Brandt über Rudolf Scharping bis zu Martin Schulz: Wir blicken auf alle SPD-Kanzlerkandidaten seit 1949 zurück.
Von Willy Brandt über Rudolf Scharping bis zu Martin Schulz: Wir blicken auf alle SPD-Kanzlerkandidaten seit 1949 zurück.
Die SPD-Kanzlerkandidaten seit 1949
Kurt Schumacher führte die SPD 1949 in die Wahl zum ersten Bundestag. Die Partei holte 29,2 Prozent der Stimmen, die Union schaffte es auf 31 Prozent.
Neun Jahre lang war Erich Ollenhauer Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag. Der gebürtige Magdeburger trat als Kanzlerkandidat zwei Mal gegen Konrad Adenauer (CDU) an. Beide Male verlor er: in den Jahren 1953 und 1957.
Er gab nicht auf: Nachdem er 1961 gegen Konrad Adenauer (CDU) und 1965 gegen Ludwig Erhard (CDU) scheiterte, wurde Willy Brandt 1969 Bundeskanzler. 1972 wurde er wiedergewählt, nachdem er die Vertrauensfrage gestellt hatte und der Bundestag daraufhin aufgelöst worden war.
Von Willy Brandt (links) zu Helmut Schmidt: Brandt trat 1974 zurück, Schmidt übernahm den Posten. 1976 gewann er die Wahl dann gegen Helmut Kohl (CDU) – mit satten 42,6 Prozent. 1980 setzte er sich auch gegen Franz-Josef Strauß (CSU) durch. Helmut Schmidt war bis 1982 Kanzler. Dann zerfiel die Koalition aus SPD und FDP.
Er war nicht so erfolgreich: Als Kanzlerkandidat im Jahr 1983 schaffte es Hans-Jochen Vogel nicht, Helmut Kohl (CDU) abzulösen. Die SPD erhielt bei der Wahl 38,2 Prozent der Stimmen, die CDU 48,8 Prozent.
1987 trat Johannes Rau als Spitzenkandidat für die SPD an – und verlor. Später wurde er aber Bundespräsident und bekleidete das Amt von 1999 bis 2004. Hier sieht man ihn mit der Queen anlässlich der Eröffnung der neuen britischen Botschaft in Berlin.
Die ersten gesamtdeutschen Wahlen fanden 1990 statt. Spitzenkandidat der SPD war Oskar Lafontaine. Er schaffte es nicht, Helmut Kohl (CDU), den Kanzler der Einheit, aus dem Amt zu holen.
Ein kritischer Blick: 1994 trat Rudolf Scharping als Kanzlerkandidat für die SPD an. Aber auch er war gegen Helmut Kohl (CDU) chancenlos.
Er schafft es schließlich: Gerhard Schröder wird 1998 zum Bundeskanzler gewählt. 2002 gelingt ihm auch die Wiederwahl.
Bei der Bundestagswahl 2009 holte der SPD-Kandidat Frank-Walter Steinmeier nur 23 Prozent der Stimmen. Gegen die CDU-Kandidatin Angela Merkel hatte er keine Chance.
Ähnlich erging es dem SPD-Kandidaten Peer Steinbrück, der zur Bundestagswahl 2013 nicht an der Kanzlerin vorbeiziehen konnte.
Große Hoffnungen setzte die SPD zur Bundestagswahl 2017 auf Martin Schulz. Doch auch der ehemalige EU-Kommissionspräsident konnte sich gegen Angela Merkel nicht durchsetzen.
Für die Bundestagswahl 2021 legte sich die SPD bereits mehr als ein Jahr vorher auf Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten fest. Der Finanzminister und ehemalige Hamburger Bürgermeister soll nach dem Ende der Ära Merkel die SPD wieder erstarken lassen.