
Das sind die Skandale der AfD
Diese AfD-Politiker nutzen Worte aus der Zeit des Nationalsozialismus, fordern Waffengewalt an den deutschen Grenzen oder wettern gegen die Presse. Wir zeigen Ihnen die Skandale der "Alternative für Deutschland".
Das sind die Skandale der AfD
Diese AfD-Politiker nutzen Worte aus der Zeit des Nationalsozialismus, fordern Waffengewalt an den deutschen Grenzen oder wettern gegen die Presse. Wir zeigen Ihnen die Skandale der "Alternative für Deutschland".
Alexander Gauland
Der Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, Alexander Gauland, löste im Juni 2018 eine Welle der Empörung aus, als er "Hitler und die Nazis" als einen "Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte" bezeichnete. Sogar Parteikollegen nahmen ihm die spätere Rechtfertigung nicht ab. Gauland bezeichnete im Nachgang einen "Fliegenschiss" als verachtende Charakterisierung.
Stephan Brandner
Vom MDR als Thüringens wütendster Abgeordneter bezeichnet, wurde der aktuelle Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner im Landtag Thüringen häufig zur Ordnung gerufen. Bei Twitter und in seinen politischen Reden teilt er beispielsweise gegen die Antifa, die Grünen, die Kanzlerin und syrische Familien aus. Aufgrund der Menge an Provokationen wurde Brandner als Vorsitzender des Rechtsausschusses abgewählt - erstmals in der Geschichte des Bundestags.
Tino Chrupalla
Der Bundestagsabgeordnete Tino Chrupalla nutzte den nationalsozialistischen Begriff "Umvolkung". Darauf angesprochen, leugnete er dies: Als ein ZDF-Journalist ihm vorhielt über Videomaterial zu verfügen, ruderte Chrupalla zurück und ordnete den Begriff als nicht rechtsextrem ein.
Im März 2018 positionierte Chrupalla sich nicht deutlich gegen die Verherrlichung der Nationalsizialisten.
Joachim Kuhs
Kuhs sitzt für die AfD im Europaparlament und ist Stadtrat im Gemeinderat Baden-Baden. Außerdem ist er Vorsitzender der "Christen in der AfD" . Auf facebook, teilt er Beiträge, die Berichterstattungen zu "Hetzmedien" machen und aus einem "Medienkartell" stammen, selbst schreibt er von einer "Hauptstrompresse".
Jörg Meuthen
Als Mitglied des Europaparlaments stellt Meuthen sich als gemäßigter Kopf der Partei dar und bemüht sich um einen bürgerlichen Anstrich, doch unterstützt er den rechten Flügel unverkennbar. Ins Visier des Bundesamts für Verfassungsschutz geriet er wegen fremden- und minderheitenfeindlicher Rhetorik und der Herabwürdigung von Flüchtlingen.
Andreas Kalbitz
Der Fraktionsvorsitzende im Brandenburger Landtag ist Teil des rechts-nationalen Flügels der AfD. Kalbitz Name stand auf der Interessentenliste der NPD, er schrieb für die neurechte Wochenzeitung "Junge Freiheit" und saß von 2010 bis 2015 im Vorstand der rechtsextremen Vereinigung "Kultur- und Zeitgeschichte, Archiv der Zeit". Außerdem nahm er an Neonazi-Veranstaltungen in Belgien und Griechenland teil. 2016 wurde er...
... von Landtagspräsidentin Britta Stark (SPD) von einer Sitzung ausgeschlossen, nachdem er die Rede des CDU-Abgeordneten Steeven Breetz als "Goebbels für Arme" bezeichnet hatte. Nach einer verweigerten Entschuldigung verließ die gesamte AfD-Fraktion geschlossen den Saal.
Aufsehen erregt Kalbitz auch durch Leugnung des Klimawandels.
Björn Höcke
Bereits 2015 wurde die Immunität des Fraktionsvorsitzenden im Thüringer Landtag, Björn Höcke, aufgehoben, um wegen Betrugsvorwürfen zu ermitteln. Aufgrund unzureichenden Tatverdachts wurden die Ermittlungen 2016 eingestellt. Weiterhin wurde Höcke nach seinem Auftritt bei Günther Jauch wegen Volksverhetzung angezeigt. Ins Auge des Verfassungsschutzes geriet er, als er unter anderem Gedenkfeiern an die Zeit des Nationalsozialismus als "Erinnerungszwang" bezeichnete.
Beatrix von Storch
Die Rechtsanwältin und stellvertretende Bundesfraktionsvorsitzende Beatrix von Storch erregte Anfang 2016 Aufsehen, als sie Waffengewalt an deutschen Grenzen forderte. Später stellte sie klar, sie habe keine Forderung gestellt sondern die (falsche) Rechtslage vorgetragen. Auch aus den eigenen Reihen erhielt sie für ihre Aussage Kritik.
Alice Weidel
2018 hielt die Co-Fraktionsvorsitzende im Bundestagsplenum eine Rede in NPD-Rhetorik, in der sie über "Burkas, Kopftuchmädchen und alimentierte Massenmänner und sonstige Taugenichtse" sprach, die ihrer Meinung nach den Fortbestand des deutschen Wohlstands, Wirtschaftswachstums und Sozialstaats nicht sichern. Parlamentspräsident Schäuble (CDU) sprach daraufhin ein Machtwort.
Im November 2018 wurde außerdem eine Spenden-Affäre um Weidel bekannt. Rund 130.000 Euro hatte der AfD-Kreisverband Bodensee als Wahlkampfspende von einem Schweizerischen Pharmaunternehmen erhalten, obwohl Weidel auf facebook behauptete, die AfD erhalte keine Großspenden. Bis April 2018 wurde der Spendenbetrag fast komplett zurückbezahlt.
Klaus-G. Fohrmann
Im Zuge der AfD-Spendenaffäre für den Bundestagswahlkampf 2017 geriet nach Alice Weidel auch Bundesschatzmeister Fohrmann ins Blickfeld der Staatsanwaltschaft Berlin. Es besteht Verdacht auf einen Verstoß gegen das Parteiengesetz: er soll falsche Angaben in Rechenschaftsberichten gemacht haben.
Joachim Paul
Unter einem Pseudonym schrieb Paul für die radikal rechte Zeitschrift "hier & jetzt". Er stritt dies ab, dennoch wurde er von den anderen Fraktionen aus dem Ausschuss für Medien, Digitale Infrastruktur und Netzpolitik abgewählt.
Die öffentlich-rechtlichen Sender bezeichnet Paul als "Staatsfunk", den er reduzieren oder abschaffen möchte.
Stephan Protschka
Protschka steht dem rechtsextremen Flügel der AfD nahe. Gemeinsam mit der "Jungen Alternative Berlin", die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht, und anderen, stiftete er der polnischen Stadt Bytom ein Kriegsdenkmal. Das Denkmal gedachte auch dem Volksdeutschen Selbstschutz. Der Selbstschutz war im zweiten Weltkrieg an der Ermordung Zehntausender Polen und Juden beteiligt. Das Denkmal wurde entfernt und 25 Historiker forderten Protschka in einem offenen Brief zum Rücktritt auf, die polnische Staatsanwalt ermittelt wegen Beleidigung des Gedenkens an NS-Opfer.
Alexander Wolf
Als Fraktionsvorsitzender der AfD in Hamburg entwickelte Wolf mit anderen das Meldeportal "Neutrale Schule Hamburg". Seit Spetember 2018 sollen Schüler nicht-neutrale Äußerungen ihrer Lehrer hier melden. Birgit Stöver (CDU) bezeichnet es als "Hetz- und Petz-Portal der AfD" und begrüßte die Schülerinitiative, stattdessen ein Portal als Schüler-Ratgeber zu etablieren.
Carsten Hütter
Für Schlagzeilen sorgte der verbraucherpolitische Sprecher der AfD, Carsten Hütter, zu seiner Zeit als Mitglied des sächsischen Landtags. Er zeigte besonderes Interesse an Wohnort, Tätigkeit, Aufenthaltsstatus und dem Bezug von Sozialleistungen von Sinti und Roma. Die Erhebung dieser Daten verstößt jedoch gegen das Grundgesetz.
Andreas Kalbitz
Während das Ausschlussverfahren gegen Kalbitz bereits lief, wurde bekannt, dass er seinen Stellvertreter Dennis Hohloch mit einem "freundschaftlichen" Schlag in die Magengegend schwer verletzt hatte. Hohloch musste mit einem Milzriss ins Krankenhaus, Kalbitz legte seine Mitgliedschaft nieder.
Christian Lüth
Lüth wurde am 28. September fristlos als Fraktionssprecher entlassen, nachdem eine Dokumentation ihn zeigte, wie er menschenverachtende Äußerungen tätigte.