Die größten Produktrückruf-Skandale der letzten Jahre

Die größten Rückruf-SkandaleStändig sorgen Lebensmittel oder andere Produkte für Skandale und werden zurückgerufen. Forderungen nach strengeren Lebensmittelkontrollen und durchdachten Testläufen werden immer wieder laut. Wir zeigen Ihnen die größten Rückruf-Skandale der letzten Jahre in unserer Bildershow

PNGWilke Wurst imago images Olaf Döring.png

Der Wilke-Skandal 20192019 erschütterte der Wilke-Skandal Deutschland: Anfang Oktober wurde der Fleischhersteller Wilke Waldecker geschlossen, nachdem bei mehreren Kontrollen Listerien nachgewiesen wurden.Die keimbelastete Wurst kostete insgesamt drei Menschen das Leben. Listerien sind im Normalfall Auslöser von Durchfall und Fieber, für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem können sie lebensgefährlich sein.

Fettarme Milch von Aldi, Lidl, Netto & Co.Oktober 2019: Elf Marken frischer Fettarmer Milch mit 1,5% Fett in der Ein-Liter-Packung werden zurückgerufen. Da die DMK Group als eines der führenden Milchwirtschafts-Unternehmen Europas einer der größten Lieferanten ist, sind fast alle Supermärkte betroffen.Die in der Milch enthaltenen Erreger Aeromonas hydrophila und Aeromonas caviae können Wundinfektion, Blutvergiftung, Durchfallerkrankungen und Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts auslösen.

Europaweiter Rückruf von BluthochdrucksenkernIm August 2018 gab das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bekannt, dass es zu einer Verunreinigung des Wirkstoffs Valsartan in Blutdrucksenkern kam. Produktionsbedingt war der Blutdrucksenker mit dem krebserregenden Stoff N-Nitrosodimethylamin verunreinigt. Europaweit wurden Blutdruckmedikamente zurückgerufen. Allein in Deutschland leiden nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention etwa 20-30 Millionen Menschen an Bluthochdruck.

Fipronil in niederländischen EiernIm Juni 2018 wurden 73.545 Bio-Eier in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein in den Handel ausgeliefert, die einen zu hohen Fipronil-Wert aufwiesen. Wie das Ackergift auf den Menschen wirkt ist nicht bekannt, bei Versuchen mit Ratten schädigte Fipronil das Nervensystem und die Leber.

Bereits im Juni, Juli und August 2017 kam es zu einem Fipronil-Skandal in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Österreich. Damals wurde das Mittel gegen Insekten nicht nur in Hühnereiern, sondern auch in Hühnerfleisch, und Hühnerkot nachgewiesen.

2013: Pferdefleischskandal in EuropaEin hartes Jahr für Tiefkühlkost und Soßen mit Hackfleisch: 2013 steckte hinter der Deklaration Rindfleisch bis zu 100% nicht deklariertes Pferdefleisch oder andere Fleischsorten wie Schwein. Außerdem wurden in dem Fleisch Medikamente nachgewiesen. Neben Deutschland waren Österreich, die Tschechische Republik und die Schweiz betroffen.

EHEC-Epidemie 201153 Menschen starben und mehr als 3.000 Menschen erkrankten 2011 vermutlich durch importiertes Sprossengemüse. Zunächst war eine Warnung für Gurken, Tomaten und Salat ausgesprochen worden. Laut der Verbraucherorganisation Foodwatch wurde die Epidemie nicht aufgeklärt. Klar ist jedoch, dass der Erreger eine genetische Mischung mindestens zweier E.coli Bakterien ist. Der Erreger führt zu blutigem Durchfall und Dickdarmentzündungen, kann sich jedoch auch zu einer Vergiftung entwickeln und zu Nierenversagen führen. Außerdem kann der Erreger die Zerstörung roter Blutkörperchen auslösen, zu Gerinnungsstörungen führen und das Zentralnervensystem beeinträchtigen.

BSE: Der Rinderwahn in den 90ern und 2000ernIn den 90ern und 2000ern gab es ungewöhnlich aggressive Rinder, deren Körperkoordination gestört ist und die ihre Gliedmaßen nicht kontrollieren konnten. Ursache war bovine spongiforme Enzephalopathie (BSE), eine Erkrankung des Nervensystems, was durch die Untermischung von gemahlenen Tierknochen in das Futter der Pflanzenfresser ausgelöst wurde.

Essen Menschen das Fleisch erkrankter Tiere, kann eine Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auftreten. Zunächst beginnt diese schleichend mit psychischen Störungen wie Ängstlichkeit, depressiven Verstimmungen und Halluzinationen. Schließlich kann es zu Muskelzuckungen, Demenz, schmerzhaften Missempfindungen und Bewegungsstörungen kommen.Eine Therapieform gibt es nicht. Während die Kühe in Wochen bis Monaten sterben, führt die Krankheit beim Menschen nach Monaten bis Jahren zum Tod.

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