Justizopfer in Deutschland

Der Fall Gustl MollathSein Fall ist kein Einzelfall: Gustl Mollath saß mehr als sieben Jahre unschuldig in der geschlossenen Psychiatrie nach einem Irrtum der bayerischen Justiz. Ein Gutachter bescheinigte ihm 2006 eine psychische Störung und paranoide Symptome.

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In Wirklichkeit bewahrheiteten sich die Anschuldigungen gegen seine damalige Frau, eine Vermögensberaterin, die wirklich Schwarzgeldgeschäfte für ihre Kunden tätigte. 2013 wurde er nach 2747 Tagen und Nächten in der Psychiatrie freigesprochen.

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Harry WörzIn Haft saß Harry Wörz mehr als 4 Jahre lang. Er wurde des versuchten Totschlags an seiner damaligen Ehefrau, von der er getrennt lebte, schuldig gesprochen. Ab 1998 saß er hinter Gittern, bis seine Unschuld bewiesen werden konnte. Aufgeklärt ist die Tat, die seine Frau zum lebenslangen Pflegefall machte, nicht: sie ist mittlerweile verjährt.

Justizopfer Norbert Kuß 2004 wurde Norbert Kuß wegen sexuellen Missbrauchs seiner Pflegetochter zu drei Jahren Haft verurteilt. 683 Tage saß er ein, bis seine Unschuld durch einen Zivilprozess der Pflegetochter erkannt wurde.

Monika de Montgazon imago Olaf Wagner.jpg

Justizirrtum Monika de Montgazons Auch Monika de Montgazon, eine Arzthelferin aus Berlin, saß mehr als zwei Jahre im Gefängnis. Der Vorwurf: Sie hätte das Haus, in dem sie mit ihrem Vater wohnte, in Brand gesteckt. Der Vater war bei dem Brand umgekommen, was die Richter als besondere Schwere der Tat einstuften. In Wirklichkeit löste jedoch die Zigarette des Vaters den Brand aus, weshalb de Montgazon 2006 nach 889 Tagen im Gefängnis freigelassen wurde.

Josef JakubowskiIm Februar 1926 wurde Josef Jakubowski nach deutschem Recht hingerichtet. Der Grund: er soll ein dreijähriges Kind umgebracht haben. Zwei Jahre später gestand der wirkliche Mörder - zu spät für Jakubowski. (Symbolbild)

Lehrer Horst Arnold Von einer Kollegin wurde der Lehrer Horst Arnold 2002 der Vergewaltigung beschuldigt, obwohl es deutliche Ungereimtheiten bei der Beschreibung des Tathergangs gab. Die fünf Jahre saß er komplett ab, im Nachhinein wurde er freigesprochen. Stattdessen steht nun die damalige Kollegin wegen Freiheitsberaubung vor Gericht. (Symbolbild)

Der Fall Peggy KnoblochDer geistig behinderte Ulvi Kulaç gesteht und widerruft sein Geständnis des Mordes an dem verschwundenen Mädchen. Dafür geht er, trotz Alibi, 14 Jahre in die geschlossene Psychiatrie. 2014 wird er frei gesprochen, Anfang 2015 ordnet das Landesgericht seine Freilassung an. Wer die Tat begangen hat ist bis heute unklar.

Ralf WitteTrotz Alibis und fehlender DNA Spuren wurde Ralf Witte zu zwölf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Fünf Jahre saß er ein - bevor die Aussagen des Mädchens, das ihn und ihren Vater der Vergewaltigung beschuldigte, als Lügen enttarnt wurden. (Symbolbild)

16 Jahre unschuldig in HaftHolger Gensmer wurde 1971 wegen Mord und Unzucht zu lebenslänglicher Haft verurteilt. In Wirklichkeit war er zum Zeitpunkt der Tat bei Zahnarzt und Friseur, was bestätigt wurde. (Symbolbild)

Nach 18 Monaten gestand der TäterJens Schlegel (l.) sah dem Phantombild eines Diebes so ähnlich, dass er 1998 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde. Nach 18 Monaten gestand der wirkliche Täter und Jens Schlegel kam frei.

Holger Hellblau imago Horst Galuschka.jpg

Holger Hellblau Ab 2006 saß Holger Hellblau (v.l.) mehr als vier Jahre saß im Gefängnis, bis eine DNA- Analyse seine Unschuld bewies. Wer den Liebhaber seiner Frau im Schlaf erstochen hatte ist bis heute unklar.

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