Hoher Schaden durch Subventionsbetrug mithilfe von KfW-Coronakrediten

Hannover (ots) - Große Durchsuchungsaktion wegen Subventionsbetrugs
Am Donnerstag, den 27. März 2025, hat das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen in Zusammenarbeit mit weiteren Polizeidienststellen eine großangelegte Durchsuchungsaktion durchgeführt. Insgesamt wurden zwölf Standorte in Niedersachsen, Hamburg und Sachsen-Anhalt überprüft.
Hintergrund der Aktion ist ein seit 2023 laufendes Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug gegen insgesamt sechs Personen im Alter von 40 bis 64 Jahren, darunter zwei Hauptverdächtige: ein 40-jähriger Mann und eine 56-jährige Frau.
Im Fokus der Ermittlungen stehen KfW-Schnellkredite, die zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 für fünf Unternehmen in der Speditionsbranche beantragt wurden. Obwohl drei Anträge von den Banken oder der KfW abgelehnt wurden, wurden insgesamt 3,5 Millionen Euro ausgezahlt.
Verdächtig ist, dass bei der Antragstellung die Höchstbeträge umgangen und falsche Angaben gemacht wurden. Zudem besteht der Verdacht, dass die erhaltenen Darlehen nicht für den vorgesehenen Zweck genutzt wurden.
Darüber hinaus wird der Hauptverdächtigen vorgeworfen, auch für ihr eigenes Unternehmen ähnliche unrechtmäßige Kreditanträge gestellt zu haben, wodurch ein Schaden von 2 Millionen Euro entstanden sein soll.
Die Ermittlungen des LKA Niedersachsen haben zudem den Verdacht erhärtet, dass die Insolvenzen von zwei Unternehmen verschleppt wurden. Trotz erheblicher finanzieller Schwierigkeiten wurden diese Firmen im Sommer 2024 weiterverkauft. Die Untersuchungen zielen darauf ab, ob ein notwendiger Insolvenzantrag bewusst unterlassen wurde.
Während der Durchsuchungen in den Orten Buchholz/Nordheide, Hannover, Wedemark, Munster, Sögel, Langenhagen, Liebenburg, Goslar, Salzgitter sowie Hamburg und Bernburg/Saale, konnten digitale Beweismittel und diverse Firmenunterlagen sichergestellt werden. Die Auswertung dieser Materialien und die fortführenden Ermittlungen sind derzeit noch im Gange.