Polizei Niedersachsen im Einsatz gegen Enkeltrickbetrüger
Erfolgreicher Schlag gegen Betrugsmasche in Europa
Hannover (ots) - In einem europaweiten Einsatz gegen Betrug konnten 15 Personen festgenommen werden, davon zehn mit Hilfe von Polizeikräften aus Niedersachsen. Dank dieser koordinierten Polizeimaßnahmen wurde allein in Niedersachsen ein potenzieller Schaden von etwa 1,5 Millionen Euro abgewendet.
Während der sogenannten "Action Weeks" arbeiteten rund 100 Ermittlerinnen und Ermittler des LKA Niedersachsen sowie der Polizeidirektionen in Hannover, Osnabrück, Braunschweig und Göttingen zusammen. Unterstützung erhielten sie von Kolleginnen und Kollegen aus insgesamt 14 anderen deutschen Bundesländern, dem Bundeskriminalamt sowie internationalen Partnern aus Luxemburg, Österreich, Polen, der Schweiz, der Slowakei, Tschechien, Ungarn und Europol. Insgesamt waren etwa 600 Einsatzkräfte in Deutschland und 1000 international an der Operation beteiligt.
Die Ermittlungen richteten sich gegen Betrüger, die mit dem sogenannten "Enkeltrick" vor allem ältere Menschen ins Visier nehmen. Diese Kriminellen geben sich am Telefon als Verwandte aus, die dringend Geld benötigen, beispielsweise für einen Unfall oder eine medizinische Notfallbehandlung. Sie setzen ihre Opfer unter emotionalen Druck, um sie zur Übergabe von Bargeld oder Wertsachen an eine unbekannte Person zu bewegen.
In Niedersachsen haben sich die gemeldeten Fälle des "Enkeltricks" zwischen 2016 und 2021 verfünffacht. Zwar sind die vollendeten Taten seit 2022 rückläufig, dennoch wurden 2023 Rekordschäden verzeichnet. Auch im Jahr 2024 führten die Betrügereien zu erheblichen persönlichen Schäden im mittleren sechsstelligen Bereich.
Präventionstipps der Polizei
- Seien Sie skeptisch gegenüber Anrufen, bei denen Geld gefordert wird, und überprüfen Sie die Echtheit durch einen Rückruf unter einer bekannten Nummer.
- Vermeiden Sie es, persönliche Informationen am Telefon preiszugeben.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Fremde.
- Ziehen Sie bei Unsicherheit Vertraute hinzu und besprechen Sie die Situation.
- Informieren Sie die Polizei über den Notruf 110 im Falle eines Betrugsversuchs.
- Kürzen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch oder entfernen Sie ihn ganz, um nicht ins Visier von Betrügern zu geraten. Wertsachen sollten bei der Bank und nicht zu Hause aufbewahrt werden.
- Erstatten Sie im Falle eines Betrugs schnell Anzeige, um die Täter zu überführen.
Die Polizei betont die Wichtigkeit, dass jüngere Angehörige mit ihren älteren Familienmitgliedern über diese Betrugsmasche sprechen, um das Bewusstsein dafür zu schärfen und Betrügern keine Möglichkeit zu geben.
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