Bilanz der Bundespolizei zum Thüringenderby

Rivalitäten zwischen Fußballfans in Erfurt und Jena
Erfurt und Jena erlebten am vergangenen Spieltag erneut die Spannungen zwischen den rivalisierenden Fans beider Fußballvereine. Um potenzielle Konflikte zu vermeiden, koordinierte die Bundespolizei gemeinsam mit der Thüringer Landespolizei einen umfassenden Sicherungseinsatz, der sowohl die Bahnhöfe in Erfurt und Jena als auch die Verkehrswege auf Schienen und Straßen betraf.
Die oberste Priorität lag dabei auf der Trennung der rivalisierenden Fangruppen, insbesondere der gewaltbereiten Anhänger. Diese Maßnahme ergriff die Polizei vor dem Hintergrund früherer Vorfälle, bei denen es zu Straftaten zwischen den Fans gekommen war.
Um einen friedlichen Ablauf der An- und Abreise sicherzustellen, eskortierte die Polizei die Fans sowohl aus Erfurt als auch aus Jena entlang der Bahnstrecke zwischen dem Erfurter Hauptbahnhof und Jena-West und bewachte zusätzlich andere relevante Streckenabschnitte im Thüringer Schienennetz. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte durch einen Polizeihubschrauber, der das Geschehen aus der Luft überwachte.
Mit Hilfe der Erfurter Stadtwerke und durch abgestimmte verkehrslenkende Maßnahmen gelang es den Behörden, die Fangruppen effektiv zu trennen. Durch Lautsprecheransagen und persönliche Hinweise versuchte die Polizei, den individuellen Verkehr im Hauptbahnhof bestmöglich zu lenken.
Von den etwa 800 Jena-Fans, die mit der Bahn anreisten, kam es zu fünf Sachbeschädigungen, und einem Fan wurde Pyrotechnik abgenommen. Die rund 500 Fans aus Erfurt hingegen fielen durch ein Graffiti auf.
Die Rückreisephase erwies sich als besonders herausfordernd, da die rivalisierenden Gruppen nahezu zeitgleich mit Bus, Straßenbahn und Shuttle-Bussen zum Erfurter Hauptbahnhof zurückkehrten. Trotz verbaler Provokationen und Beleidigungen gelang es der Polizei, die Fangruppen zu separieren.
Ein Zwischenfall ereignete sich am Bahnsteig 9/10, als ein Flaschenwurf in Richtung der Bundespolizisten erfolgte, glücklicherweise ohne Verletzte. Der unbekannte Täter wird nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung gesucht. Zudem entleerte jemand einen Feuerlöscher in einem Zug ohne Notfall. Auch hier laufen Ermittlungen.
Insgesamt gestaltete sich die Rückreise der Fans angespannt, aber kontrolliert. Kurz nach 23 Uhr verließen die letzten Fans Erfurt mit dem Zug, und gegen Mitternacht waren keine Anhänger mehr an den größeren Bahnhöfen anzutreffen.
Die Bundespolizeiinspektion Erfurt dankt allen unbeteiligten Reisenden für ihr Verständnis der Einschränkungen auf den Bahnstrecken und Bahnhöfen an diesem besonderen Spieltag.