Fazit:
Arminia Bielefeld und der FSV Frankfurt trennen sich nach spannenden 90 Minuten mit 0:0. Damit holen die Bielefelder im zweiten Saisonspiel das zweite torlose Unentschieden. In Halbzeit eins haben die Hausherren das Zepter in der Hand gehabt und hätten durchaus schon in Front gehen können, Frankfurt ist erst kurz vor dem Pausentee offensiv aufgewacht. Nach Wiederanpfiff ist das Geschehen auf dem Rasen der SchücoArena wesentlich offener gewesen. Beide Teams haben sich einen schönen Schlagabtausch geliefert. Während die Gäste einmal den Pfosten getroffen haben, sind die Bielefelder bei zahlreichen Chancen leer ausgegangen. Am Ende ist der Punkt für den DSC zu wenig, der FSV kann mit ihm leben.

Gelbe Karte für Fabian Klos (Arminia Bielefeld)
Klos regt sich darüber auf, dass erneut ein Freistoß gegen ihn gepfiffen wird. Daraufhin kassiert er den Ball ein, geht weg und kassiert wegen Spielverzögerung eine Gelbe Karte.

Gelbe Karte für Timm Golley (FSV Frankfurt)
Einen Arminia-Konter weiß er lediglich mit einem taktischen Foul zu unterbinden. Natürlich gibt es hierfür eine Verwarnung.

Es laufen die letzten 60 Sekunden der zweiminütigen Nachspielzeit.

...diesmal schlagen die Weißen kein Kapital aus einem ruhenden Ball.

Unnötig! David Ulm tritt Manuel Konrad ohne Not vor dem eigenen Strafraum um. Standard für die Gäste, die schon einen Freistoß an den Pfosten gesetzt haben...

Zlatko Dedič dribbelt sich mit dem Ball am Fuß von links nach rechts um den Sechzehner herum. Auch dieses Solo bringt weder einen Raumgewinn noch eine Torchance. So wird das nichts mehr.

Viel Zeit bleibt den 22 Akteuren nicht mehr, um hier drei Punkte einzufahren. Weiterhin bleibt es dabei, dass insbesondere die Frankfurter kaum offensive Akzente setzen können. Gibt es für die Hausherren die nächste Nullnummer? Immerhin hätte der Aufsteiger dann zwei Zähler gesammelt - für Frankfurt wäre es der erste in dieser Saison.

Glanzparade von Wolfgang Hesl! Mein lieber Onkel Otto! Denis Epstein schlägt bei einem Seitfallzieher-Versuch ein Luftloch, setzt aber entscheidend nach. Seinen Rechtsschuss aus 18 Metern kratzt Hesl mit einer katzenartigen Reaktion so eben noch aus dem Giebel. Die folgende Ecke verläuft im Sande.

Zunächst scheitert Fanol Perdedaj mit einem Distanzschuss, im Gegenzug wird eine Klos-Flanke immer länger und länger. Am Ende fälscht ein Frankfurter die Hereingabe zum wirkungslosen Eckstoß ab.

Damit haben beide Trainer das Auswechselkontingent erschöpft. Linksfuß David Ulm ersetzt den in Halbzeit zwei unscheinbareren Christian Müller.

Momentan lassen die Spieler der Arminia den Gegnern etwas zu viel Platz. Plötzlich übt der FSV ungewohnten Druck auf die Dunkelblauen auf. Im Zentrum wartet Konrad mit einem Pass in die Spitze zu lange und verliert so unnötigerweise das Spielgerät.

Derweil versucht Klos sein Glück aus 17 Metern mit dem linken Fuß. Da der Schuss zu mittig auf die Kiste kommt, hat Keeper Weis keine Probleme damit, die Pille aufzunehmen.

Dritter und damit letzter Wechsel beim Tabellen-Zwölften der abgelaufenen Saison. Leihspieler Yann Rolim ersetzt Halimi. 15 Minuten plus Nachspielzeit bleiben der Auswärtstruppe noch, um hier den Last-Minute-Siegtreffer zu landen.

Foul oder nicht? Der Unparteiische Dr. Martin Thomsen verweigert den Gastgebern eine gute Freistoß-Gelegenheit. Gugganig lässt Fabian Klos nach dessen Querpass zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten auflaufen. Erneut entscheidet sich der Schiedsrichter fälschlicherweise dafür, keinen Standard zu geben. Pech für die Westfalen.

Manuel Junglas geht und geht und geht! Seinen strammen Rechtsschuss aus 20 Metern setzt er gut zwei Meter neben den linken Pfosten. Dabei hätte er vor dem Abschluss gut und gerne noch drei Meter Richtung Tor ziehen können. Zuvor hat Besar Halimi den Ball verloren und diese Chance erst ermöglicht.

Der derzeit vereinslose Ex-HSV-Kapitän Heiko Westermann hält sich bei der Arminia fit. "Heiko hat ja mal bei uns gespielt und seine Frau kommt aus der Region, an eine Verpflichtung ist aber nicht gedacht", so ein Arminia-Sprecher. Der frühere Nationalmannschaftsverteidiger, der zwischen 2005 und 2007 bei den Ostwestfalen gespielt hat, hat beim Hamburger SV nach fünf Jahren keinen neuen Vertrag erhalten.

Wie von der Tarantel gestochen sprintet Christoph Hemlein den rechten Flügel entlang und flankt scharf in die Mitte. Dort klärt das Auswärtsteam auf Kosten einer Ecke, die ohne Erfolg bleibt.

"Wir sind mit seiner Leistung hochzufrieden, unter ihm hat sich der FSV hervorragend entwickelt. Er ist ein angesehener Vertreter des Vereins und genießt in den Gremien des DFB und der DFL eine hohe Wertschätzung", so der FSV-Vizepräsident weiter.

Der FSV Frankfurt hat den Vertrag mit Geschäftsführer Clemens Krüger vorzeitig bis 2020 verlängert. Der 44-jährige Krüger steht bereits seit 2000 beim FSV unter Vertrag. "Wir freuen uns, Clemens Krüger seit über 15 Jahren bei uns zu haben und nun den Vertrag mit ihm zu verlängern", so Ludwig von Natzmer, des Vizepräsident FSV Frankfurt.

Starke Parade von André Weis! Bis zuletzt geht der Frankfurter Schlussmann einer immer länger werdenden Flanke von Fabian Klos hinterher und pflückt das Leder rechtzeitig aus der Luft. Im Nachfassen begräbt der Keeper das Spielgerät sicher unter sich. Diese verunglückte Flanke von Klos hätte sonst gepasst.

Beide Coaches entscheiden sich für einen Wechsel. Während bei den Hessen ein Stürmer für einen Stürmer kommt, unternimmt Bielefeld einen positionsgetreuen Wechsel im Mittelfeld.

Weis unterläuft einen ruhenden Ball von Dick. Klos bringt seinen ohnehin harmlosen Kopfball gar nicht erst auf die Kiste. Glück für den FSV.

Gelbe Karte für Fanol Perdedaj (FSV Frankfurt)
Nach knapp einer Stunde gibt es die erste Verwarnung des Spiels. Für ein taktisches Foul gegen Hemlein sieht Perdedaj die Gelbe Karte. Korrekte Entscheidung, auch wenn es für wesentlich mehr bislang keine Karten gegeben hat.

Nach Wiederanpfiff ist definitiv Schwung in diese Taktikschlacht gekommen. Beide Vereine generieren nun bessere Chancen. In den letzten Minuten schlägt das Pendel wieder Richtung Gastgeber aus, die noch mehr Abschlüsse verbuchen können.

Die anschließende Ecke bringt Florian Dick hoch und weit in die Gefahrenzone. Müller nimmt das Ding volley, wird kurz vor knapp aber geblockt. Jetzt geht es hier munter hin und her.

Müller hat die Führung auf dem Schlappen! Gleich zwei Frankfurter rutschen unter einem weiten Ball aus dem Halbfeld durch. So bekommt Christian Müller das 1:0 auf dem Silbertablett serviert. Im letzten Moment fälscht Lukas Gugganig Müllers Schuss von der Strafraumgrenze ab.

Edmond Kapllani steht wieder auf dem Feld, Dedič zieht sich wieder eine Jacke über. Offensichtlich geht es für Kapllani weiter.

Adlerauge des Schiedsrichtergespanns. Fabian Klos steht beim Steilpass von Junglas hauchdünn im Abseits und sofort geht die Fahne des Assistenten hoch. Korrekte Entscheidung.

Allzu gut sieht es für die Nummer neun der Hessen nicht aus. Zumindest macht sich Zlatko Dedič am Spielfeldrand einsatzbereit.

Zunächst muss Kapllani auf dem Feld behandelt werden. Anschließend humpelt er für eine weitere Versorgung hinter die Außenlinie. Hoffentlich nichts Schlimmeres.

Riesen-Chance für Frankfurt! Lukas Gugganig hämmert den ruhenden Ball an den linken Pfosten. Kurz vor dem Fünfer will Edmond Kapllani mit einem Seitfallzieher nachsetzen und kommt schlecht auf dem Rasen auf.

Julian Börner kann den starken Timm Golley nur per Foul stoppen. Gut 20 Meter vor dem DSC-Gehäuse bekommen die Gäste also einen Freistoß in halblinker Position...

Weitere Wechsel hat es zur Pause nicht gegeben. Tomas Oral hat Denis Epstein bereits nach nur 32 Minuten für den unauffälligen Mario Engels gebracht. Der, so haben es die Zeitlupen nachträglich gezeigt, über seine frühe Auswechslung stocksauer gewesen ist.

Und damit rein in den zweiten Durchgang. In Halbzeit eins sind die Ostwestfalen engagierter sowie einfach zielstrebiger gewesen. Frankfurt ist erst in den Schlussminuten etwas mutiger geworden. Letztlich haben die Abschlüsse auf beiden Seiten aus der zweiten Reihe nicht für nennenswerte Gefahr gesorgt. Nur 15 Sekunden nach Wiederanpfiff bugsiert Schütz eine weite Flanke per Kopf Richtung FSV-Tor. Das Bällchen landet auf dem Netz.

Halbzeitfazit:
Zur Pause eines taktisch anspruchsvollen Zweitligaspiels steht es zwischen Arminia Bielefeld und dem FSV Frankfurt 0:0. Insgesamt haben die Zuschauer in der SchücoArena solide 45 Minuten gesehen, die vor allem von ihren taktischen und körperlichen Komponenten gelebt haben. Von Beginn an haben die Bielefelder versucht, den Ton anzugeben und über viel Ballbesitz einige Chancen generiert. Allerdings haben die Hausherren bis auf zwei, drei mittlere Chancen keine zwingenden Aktionen herbeigeführt. Frankfurt steht hinten gut, nach vorne läuft aber nichts zusammen.

Noch 30 Sekunden. Bielefeld ist in Ballbesitz und belagert den FSV-Strafraum. Allzu zwingend sind die Aktionen indes immer noch nicht. Halimi geht gegen Junglas ins Dribbling und wird von dem Bielefelder gefoult. Im Anschluss gibt es ein kurzes Wortgefecht zwischen den beiden und kleinere Schubser, aber insgesamt nichts Wildes.

Dicke Chance für Görlitz! Nach einem unzureichend geklärten weiten Ball fällt Michael Görlitz der Ball auf die Füße. Statt den herausstürmenden Keeper zu umkurven und einzuschieben, entscheidet sich die Nummer sieben für einen Schlenzer. Dieser rauscht über die Latte. Glück für die Hessen!

Erst verfehlt Kapllani eine Epstein-Flanke von links haarscharf, dann setzt Fanol Perdedaj einen Fernschuss über das Tor. DSC-Keeper Wolfgang Hesl richtet daraufhin ein paar deutliche Worte an seine Hintermannschaft.

"Frankfurt ist ein unangenehmer Gegner. Gerade auswärts stehen sie verdammt tief", so Sebastian Schuppans Einschätzung des Gästeteams. Bis zu diesem Zeitpunkt steht der FSV tatsächlich tief. Kurz vor der Pause werden die Weißen einen Tick mutiger.

Fünf Minuten stehen vor dem Pausentee noch auf der Uhr. Sehen die Zuschauer vor dem Pausenpfiff noch einen Treffer oder geht es torlos in die Halbzeit? Wenigstens haben die groben Fouls nachgelassen. Somit besteht immerhin die Chance, dass der Spielfluss wieder zunimmt.

Edmond Kapllani zündet den Turbo auf rechts und will flanken. Weil er etwas in den Boden tritt, landet die Kugel weit hinter dem gegnerischen Kasten.

Dieser Standard verläuft im Sande. Edmond Kapllani köpft den Ball vom Fünfmeterraum locker drei Meter über die Kiste. Das kann der Albaner besser.

Denis Epstein zirkelt einen Freistoß kurz hinter der Mittellinie lang auf Manuel Konrad, der gegen Fabian Klos einen Eckstoß von rechts rausholt.

Sebastian Schuppan will den gestarteten Tom Schütz auf der linken Außenbahn in Szene setzten. Sein Pass gerät deutlich zu kurz, sodass ein Gegenspieler dazwischen gehen kann.

Mario Engels ist nicht verletzt gewesen. Offensichtlich hat Oral seine Truppe frühzeitig umstellen und somit neuen Schwung bringen wollen. Mal sehen, ob diese Maßnahme Früchte trägt.

Sehr früh entscheidet sich FSV-Coach Tomas Oral für einen Wechsel. Linksfuß Denis Epstein ersetzt Mario Engels. Vor der Auswechslung hat Klos seinen Kopfball nach einer Dick-Flanke am Gehäuse vorbei genickt.

14 Minuten stehen für die erste Halbzeit eines sehr taktisch geprägten Zweitligaspiels noch auf der Uhr. In den letzten Minuten haben die Gastgeber ihre Bemühungen nach vorne intensiviert. Spätestens ab der 25. Minute hat die Meier-Elf das Tempo noch einmal verschärft, was Frankfurt überfordert.

Sowohl Joan Oumari als auch Alexander Huber segeln unter einer Hereingabe von Dick her. Überraschend gelangt Sebastian Schuppan am langen Pfosten an den Ball. Aus 19 Metern wuchtet die Nummer 27 das Leder mindestens genauso weit über das Gehäuse. Trotzdem sind es momentan die Schüsse aus der zweiten Reihe, die Bielefeld gefährlich machen.

"Die Gegner in der zweiten Liga sind schon ein anderes Kaliber. Wir müssen Engagement zeigen. Wenn wir unsere Leistung abrufen, sind wir konkurrenzfähig. Das hat man gegen St. Pauli gesehen", so DSC-Coach Norbert Meier. "Sie stehen hinten sehr sicher. Sie haben Ordnung und Disziplin. Sie lauern auf Konter und sind stark im Umschaltspiel", so Meiers Analyse zum heutigen Gegner.

Gute Chance für Hemlein! Links bahnt sich Görlitz seinen Weg und legt kurz vor der Grundlinie clever zurück an die gegenüberliegende Strafraumkante. Dort steht Hemlein unbewacht und nimmt den Ball direkt. André Weis muss sich strecken, um das Geschoss über den Querbalken zu lenken. Die folgende Ecke bringt nichts ein.

Spätestens jetzt sollte Schiedsrichter Dr. Martin Thomsen über die erste Gelbe Karte nachdenken: Konrad lässt Klos böse über die Klinge springen. Danach kommt es zur ersten kleinen Rudelbildung. Die Emotionen kochen hoch.

Gelbe Karte oder nicht? An der rechten Seitenlinie mäht Christoph Hemlein seinen Gegenspieler mehr als grenzwertig um. Anschließend beschwert er sich tatsächlich noch über den vollkommen klaren Freistoß für den FSV. Müller fällt die Murmel vor die Füße, woraufhin er das Ding Richtung Mittelkreis kloppt.

Aus gut 20 Metern fasst sich Klos ein Herz und hält drauf. Sein Schlenzer verfehlt das lange Eck deutlich. Da muss sich Torwart André Weis fast ein Lächeln verkneifen.

Im Mittelkreis bringt Fabian Klos im Kampf der Kapitäne Konrad zu Boden. Langsam aber sicher wird die Gangart härter. Wenn es spielerisch nicht geht, soll es eben über die physische Komponente klappen.

Michael Görlitz lässt Besar Halimi auflaufen, erwischt ihn gleichzeitig am Fuß und verursacht einen wirkungslos verpuffenden Freistoß im Halbfeld. Nach einer kleinen Verschnaufpause kann Halimi weitermachen.

Weiterhin agiert der FSV Frankfurt aus einer kompakten Defensive heraus zu unkreativ. Bielefeld kocht die halbherzigen Vorstöße der Hessen bereits im Ansatz ab. Bielefeld attackiert zielgerichteter, wenn auch hier längst noch nicht alles passt.

...Besar Halimi bringt das Leder kurz in den Strafraum, dort schnappen sich die Dunkelblauen sofort die Murmel und starten einen Konter. Letztlich vertändelt Christian Müller das Spielgerät gegen drei Verteidiger. Manuel Konrad sichert die Kugel.

Freistoß für die Gastmannschaft im linken Halbfeld, weil Manuel Junglas den flinken Mario Engels nur mit einem Foul stoppen kann...

Nach einer Balleroberung im Mittelfeld schaltet die Arminia zu behäbig von Abwehr auf Angriff um. Michael Görlitz schickt Fabian Klos auf die Reise, doch sein Zuspiel in die Spitze kommt gar nicht erst an.

Mittlerweile stehen die Gäste aus Hessen in der Abwehr einen Tick stabiler als in den ersten Spielminuten. Auffällig ist, dass Besar Halimi sehr viel läuft, sich immer wieder hinten einbringt, aber auch Impulse nach vorne setzen will. Bis dato noch ohne Erfolg.

"Ich denke, dass wir in Bielefeld auf einen starken Gegner mit einer großen Euphorie treffen. Sie haben beim FC St. Pauli ein gutes Ergebnis erzielt. Die Aufgabe wird sogar einen Tick schwieriger als gegen Leipzig", so FSV-Coach Tomas Oral vor dem Anpfiff. "Wir haben gegen Leipzig einen FSV Frankfurt ohne Ehrfurcht vor dem großen Gegner gesehen", so Oral weiter.

Manuel Junglas zieht in der eignen Hälfte den Freistoß gegen Mario Engels, der nach einem erneuten Fehler bei der Ballannahme unsauber nachgeht. Der Pass ist von Halimi gespielt worden. Nach vorne läuft beim FSV kaum etwas, weshalb es Bielefeld hinten ruhig angehen lassen kann.

...und Dick spielt die Pille kurz und flach an den Sechzehner, wo Christoph Hemlein recht unbedrängt abziehen darf. Jedoch blockt ein Verteidiger den strammen Schuss rechtzeitig ab. Bielefeld darf nun neu aufbauen.

Erste Ecke der Partie. Florian Dick wird von rechts treten...

Christian Müller setzt sich auf der rechten Seite schön gegen zwei Mann durch. Am Ende gerät seine Flanke aber zu ungenau, sodass der Gegner wieder in Ballbesitz ist. An diese Hereingabe ist für den parallel gestarteten Fabian Klos kein Rankommen gewesen.

Frei von der Leber weg gehen die Bielefelder auf jeden Ball drauf und das durchaus mit Erfolg. Frankfurt ist zwar auch bemüht, aus einer sicheren Defensive heraus ins Spiel zu kommen, aber die Arminia macht diesem Vorhaben mit aggressivem Pressing einen Strich durch die Rechnung. Bielefeld hat in der Anfangsphase mehr Ballbesitz.

Wieder ist es Görlitz, der über den linken Flügel Tempo macht. Diesmal findet sein zu unpräzises Anspiel in die Mitte jedoch keinen Abnehmer. Trotzdem ist klar zu erkennen, dass die Hausherren hier Dampf machen wollen.

Puh! Plötzlich taucht Michael Görlitz frei am linken Strafraumrand des Gegners auf. Nach einem kleinen Schlenker in die Mitte sucht die Nummer sieben den sofortigen Abschluss. Sein etwas überhasteter Schuss rauscht klar links oben am Kasten von Keeper André Weis vorbei.

Tolle Atmosphäre in der Bielefelder SchücoArena. Bei strahlendem Sonnenschein geben die Fans gleich von Beginn an Vollgas. Die Ostwestfalen treten wieder im 4-4-2-System an. Eine Änderung zur Vorwoche gibt es: Christoph Hemlein steht für Brian Behrendt in der Startaufstellung. Beim FSV sind Edmond Kapllani und Lukas Gugganig an Bord.

Die Gäste aus Frankfurt spielen in weißen Trikots von links nach rechts. Bielefeld agiert in dunkelblauen Jerseys entsprechend von rechts nach links.

Geleitet wird die abendliche Partie vom 29-jährigen Unparteiischen Dr. Martin Thomsen aus Kleve. An den Seitenlinien assistieren ihm Tobias Reichel sowie Thomas Münch. Vierter im Bunde ist Markus Schüller.

Frankfurts Start in die neue Saison lief alles andere als glatt. Mit 0:1 musste sich die Mannschaft von Trainer Tomas Oral gegen RB Leipzig vor heimischem Publikum geschlagen geben. Das bedeutet derzeit Platz zwölf für die heutigen Gäste. Ob heute die ersten Punkte ins Haus flattern, darf bezweifelt werden. Schließlich kommt mit dem FSV der Lieblings-Punktelieferant der Bielefelder nach Westfalen. Von sieben Pflichtspielen gegen den FSV Frankfurt verlor Arminia Bielefeld nur eins - das war am 20. August 2010 in Frankfurt (1:2). Danach gab es drei Siege für Bielefeld bei drei Unentschieden.

Während die Bielefelder an diesem Abend ihr erstes Heimspiel in dieser Zweitligasaison bestreiten und schon einen Zähler gesammelt haben, wollen die punktlosen Hessen heute ein Zeichen in der Fremde setzen. Sowohl der Drittligameister der vergangenen Saison als auch der Tabellen-Zwölfte des Vorjahres haben sich den Klassenerhalt zum Ziel gesetzt. Bereits zu Beginn der jungen Saison können vielleicht schon entscheidende Schritte gemacht werden.

Nur noch wenige Minuten bis zum Anpfiff. Freuen wir uns auf ein hoffentlich faires und spannendes Spiel!

Der Trainer der Hausherren, Norbert Meier, hat eine starke Bilanz gegen die Bornheimer aufzuweisen. So holte Meier aus seinen letzten vier Spielen gegen den FSV zehn von zwölf möglichen Punkten. Dabei siegte er unter anderem mit Fortuna Düsseldorf 5:2 und 6:0. Zudem hat Christopher Nöthe von acht Spielen keins gegen den FSV verloren (vier Siege, vier Remis) und Florian Dick von sieben Partien keine (fünf Siege, zwei Remis).

Ausfälle gibt es auf beiden Seiten zu beklagen. Beim Heimteam fehlen Strifler, Brinkmann, Jopek, Kluge und van der Biezen. Frankfurt muss auf Ballas, Hammel, Schahin und Schmidtgal verzichten. Linksverteidiger Heinrich Schmidtgal fällt für mindestens vier Monate aus. Der 29-jährige Nationalspieler Kasachstans wurde am rechten Knie operiert, nachdem Anfang Juli bei dem Neuzugang vom Ligarivalen Fortuna Düsseldorf eine Schwellung am Knie aufgetreten war. "Das ist natürlich jetzt zum Saisonstart sehr bitter, sowohl für Heinrich Schmidtgal als auch für den Verein", so FSV-Geschäftsführer Clemens Krüger.

Vor etwas mehr als zwei Monaten hatte FSV-Trainer Tomas Oral sein damals abstiegsbedrohtes Team vor dem letzten Spieltag der Saison aus Motivationsgründen zu Fuß durch eine Waschstraße geschickt. Diese Maßnahme fruchtete: Die Hessen gewannen bei Fortuna Düsseldorf mit 3:2 und hielten die Klasse. FSV-Geschäftsführer Clemens Krüger hatte versprochen, ebenfalls durch die Reinigungsanlage zu marschieren, sofern der Abstieg vermieden wird. "Es war genauso nass und kalt, wie ich es mir vorgestellt habe", sagte der 44-Jährige nachdem er sein Versprechen eingelöst hatte. Krüger wurde bei seinem Marsch von Vize-Präsident Ludwig von Natzmer sowie Ticketing-Leiter Patrick Spengler begleitet: "Ich bin stolz darauf, dass ich zwei Mitstreiter hatte, die sich solidarisch erklärt haben."

Nach einem weiteren Jahr in der Dritten Liga, haben die heutigen Hausherren den Sprung ins Unterhaus wieder geschafft. Arminia Bielefeld hat beim FC St- Pauli am ersten Spieltag mit einem 0:0-Unentschieden zudem einen ersten Achtungserfolg verbucht. Damit belegt die Truppe um Coach Norbert Meier aktuell einen geteilten Rang neun. Viel Leidenschaft und Kampfgeist retteten den Ostwestfalen das Remis am Millerntor.

Besonderen Einsatz zeigte auch Bielefelds Physiotherapeut Michael Schweika beim Abschlusstraining vor dem heutigen Match: Der 22-jährige Neuzugang Samir Benamar hatte bei einem Kopfballduell mit Fabian Klos seine Zunge verschluckt. "Er ist unglücklich auf den Rücken gefallen. Die Zunge steckte im Hals", kommentierte Trainer Meier die brenzlige Situation. Physiotherapeut Michael Schweika rannte auf den Platz und zog dem Deutsch-Marokkaner die Zunge aus dem Hals, während Mitspieler Christian Müller den Mund aufhielt. Am Nachmittag bestätigten die Schwarz-Blau-Weißen, dass der Akteur außer Lebensgefahr und bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen sei.