Fazit
Zum fünften Mal in Folge verlassen die Karlsruher den Rasen als Verlierer, zum fünften Mal in Folge verlieren sie mit mindestens zwei Toren Unterschied. Für den KSC - und womöglich auch für Coach Rainer Scharinger - wird es nun ganz eng in der Tabelle. Vor Tabellenplatz 16 hat man nur noch einen Punkt Vorsprung. Pauli dagegen grüßt von dem zweiten Rang und unterstrich heute erneut beeindruckend, dass man zurecht zum Favoritenkreis auf den Aufstieg zählt. Mit dem Treffer 15 Sekunden nach der Halbzeit durch Marius Ebbers wurde den Hausherren, die kurz vor dem Seitenwechsel wieder dran zu sein schienen, direkt der Zahn gezogen. Nächste Woche reist der KSC zum FC Hansa Rostock, St. Pauli bekommt Besuch von Erzgebirge Aue. Das war es von hier, schönen Abend noch.

Allzu lange hätte er sowieso nicht mehr mitmachen dürfen. Die letzte Minute der Nachspielzeit läuft, Lavrič wird in die Kabine geführt und läuft sehr, sehr unrund. Gute Besserung von dieser Stelle.

Oh, das sieht übel aus: Lavrič geht nach einem Zweikampf an der Torauslinie zu Boden und muss behandelt werden. Er schreit vor Schmerzen, das war es wohl bereits für ihn.

Zwei Minuten gibt es obendrauf.

Wenige Sekunden sind noch auf der Uhr. Wie lange wird der KSC nach dieser weiteren Niederlage noch an Rainer Scharinger festhalten?

Gelbe Karte für Klemen Lavrič (Karlsruher SC)
Auch Lavrič reiht sich in die Liste der Gelbsünder ein.

Und Bogdan Müller schießt noch einmal richtig stark aus 20 Metern, Tschauner muss allerdings nicht mehr eingreifen, da die Kirsche über den Kasten fliegt.

Nachdem die Begegnung über weite Strecken klasse war, sind jetzt Spannung und Tempo raus.

Kruse wird von Slišković angespielt und zieht von der Sechzehnerlinie ab. Die Kugel rollt am rechten Pfosten vorbei.

"You'll never walk alone" - die Gästefans schmettern das Kultlied des FC Liverpool und feiern womöglich drei weitere wichtige Punkte für die Mission Wiederaufstieg.

Freistoß für die Hausherren im linken Halbfeld...

Nach wie vor werden die meisten seiner Duelle vom Referee gegen Klemen Lavrič ausgelegt.

St. Pauli hat nun merklich zwei Gänge zurückgeschaltet und spielt das Ding jetzt ganz souverän herunter.

Zehn Minuten bleiben den Badenern noch, es deutet allerdings wirklich wenig darauf hin, dass sie hier noch etwas holen können.

Lechner ist heute blass gegen seine ehemaligen Kollegen. Es war eben doch alles nur Gerede im Vorfeld.

Eine Option für einen Personalwechsel verbleibt den Hausherren noch, André Schubert auf der Gegenseite hat seine Möglichkeiten bereits ausgeschöpft.

Karlsruhe startet nun so etwas wie eine Schlussoffensive, wirklich zwingend waren sie bis dato jedoch noch nicht.

...Groß führt kurz auf Iashvili aus, bekommt die Kugel zurück und drischt sie in den Karlsruher Abendhimmel. Unglückliche erste Aktion des Ex-Hoffenheimers.

...abgewehrt zur Ecke...

Freistoß für die Blauen rechts vom Sechzehner...

Auch Scharinger wechselt. Für Staffeldt kommt Groß.

Zunächst war Slišković wegen eines Hexenschusses nicht im Kader, jetzt wird er sogar eingewechselt. Für ihn geht einer der besten Offensivakteure der Gäste, Marius Ebbers.

Beide Coaches wollen gleich Wechsel vornehmen. Bei Pauli steht Petar Slišković bereit.

Nicht nur Bruns kann Freistöße treten, auch Kruse - und das beweist er hier eindrucksvoll. Sein Schlenzer fliegt nur knapp am rechten Außenpfosten vorbei.

Gelbe Karte für Delron Buckley (Karlsruher SC)
Und da ist der nächste Karton: Buckley kommt gegen Morena zu spät. Klare Sache, gelb.

Auch wenn die Leistung der Mannschaft nicht unbedingt Anlass zum Feiern gibt, hüpfen, feiern und gröhlen die KSC-Fans, was das Zeug hält.

Nachdem er Bolls Hand ins Gesicht bekommen hat, bleibt Staffeldt auf dem Rasen liegen. Es kann für ihn allerdings bereits weiter gehen.

Gegen Klemen Lavrič hagelt es nun in jedem Zweikampf Pfiffe von Schiri Weiner. Einige davon sind absolut übertrieben, es ist nicht gerade eine Glanzleistung des Mannes mit der Pfeife.

Positiv anzumerken ist, dass die ganz bösen Fouls mittlerweile eine Seltenheit geworden sind.

Nach wie vor ist es ein überaus attraktives Zweitligaspiel. Beinahe im Minutentakt feuern beide Offensivreihen Geschosse auf das jeweils gegnerische Gehäuse ab. Hier hätte durchaus das ein oder andere Tor mehr fallen können.

Für den Kunstschützen Bruns kommt nun mit Morena ein weiterer Defensivakteur.

Eigentlich muss das das 3:0 für die Gäste sein... Bartels setzt sich rechts im Sechzehner stark durch, in der Mitte löst Ebbers überragend. Doch anstatt den besser postierten Angreifer zu bedienen, drischt Bartels selbst drauf und Orlishausen hält.

Langsam haben die Blauen den Schock des wiederum frühen Gegentreffers nach dem Pausentee verdaut und erarbeiten sich ihrerseits nun auch wieder ansehnlichen Chancen.

Links im Sechzehner legt sich der akut gelb-rot-gefährdete Iashvili das Leder zurecht und visiert das lange Eck an. Daneben.

Orlishausen hält richtig stark gegen Ebbers! Kruse bringt den Ball von rechts an den Fünfer, dort steigt Ebbers am höchsten und köpft auf die Tormitte. Der Schlussmann der Gastgeber macht sich ganz lang und lenkt das Ding an die Latte. Stark von beiden.

Eckstoß Pauli...

Auch für Iashvili wird es jetzt eng: Gegen Sobiech ist er zu spät und hält klar den Schlappen drüber. Angesichts des überharten und dummen ersten Fouls hätte er hier wieder fliegen müssen. Glück für den Kapitän.

Dabei hatte es doch alles so gut begonnen für die Badener, als man am ersten Spieltag trotz vielen Zu- und Abgänge immerhin den MSV Duisburg bezwang.

Für die Hausherren wäre es die fünfte Niederlage in Folge. Wie lange sitzt da ein Rainer Scharinger noch fest im Sattel? Unter der Woche gab es in der Liga ja erst zwei Trainerentlassungen.

Nur eine Minute später ist es wieder Müller, der abschließt. Diesmal setzt er das Ding neben den Kasten.

Ein Lebenszeichen der Hausherren: Müller zieht zum linken Strafraumeck und drischt drauf. Er verfehlt das Lattenkreuz nur knapp.

Kurios: Bartels will aus der Entfernung abziehen, läuft aber in den eigenen Mann, Florian Bruns, hinein.

Seit dem Seitenwechsel spielt nur noch der FC St. Pauli.

Lavrič behauptet die Pille an der Strafraumgrenze, N'Gwat-Mahop zieht drauf. Die Kugel fliegt über den Querbalken.

Wie auch in der Vorwoche präsentiert sich Marius Ebbers auch heute wieder in einer hervorragenden Verfassung.

Mit fünf Toren Abstand müssten die Hamburger gewinnen, um sogar Spitzenreiter zu werden. Bei dieser Karlsruher Abwehr scheint das zumindest nicht gänzlich unmöglich.

Keine Wechsel nahm Rainer Scharinger in der Halbzeit vor, bei Pauli kam Gunesch für Thorandt, der nach seinem überharten Foul wohl wegen der Gelb-Rot-Gefahr draußen bleiben musste.

Tooor für FC St. Pauli, 0:2 durch Marius Ebbers
15 Sekunden hat es nach dem Pausentee gedauert, bis die Gäste hier auf 2:0 erhöhen! Kruse schickt Ebbers genau im richtigen Moment, der Angreifer geht von links auf Orlishausen zu, legt das Leder an diesem vorbei an den rechten Innenpfosten, vom dem es in die Maschen rollt. Wie kommt der KSC nun mit diesem Schock klar?

Halbzeitfazit
Eine unterhaltsame, sehr intensiv geführte Partie, garniert mit einem wunderschönen Freistoßtor durch Florian Bruns, geht in die Halbzeit. Beide Teams erarbeiten sich viele gute Einschussmöglichkeiten, der KSC hatte zwei Mal Aluminium-Pech und war nach einer zwischenzeitlichen Drangphase der Gäste am Ende auch wieder absolut auf Augenhöhe. Hier kann noch einiges passieren und es wäre fast überraschend, wenn die Begegnung mit 22 Akteuren beendet wird.

Sehr riskant: Aquaro spielt die Kirsche zurück zu Orlishausen, da wäre beinahe noch Ebbers dran gekommen. Das war nichts für KSC-Fans mit hohem Blutdruck.

Wenige Minuten haben die Badener noch, um vielleicht doch noch vor dem Pausentee auszugleichen.

Gelbe Karte für Markus Thorandt (FC St. Pauli)
Mit Ansage räumt Thorandt den heransprintenden Buckley um. Es ist eine sehr harte Partie, fast alle gelben Karten waren bislang berechtigt, so auch diese.

Durch die Hereinnahme von Lavrič hat Scharinger, Stand jetzt, einiges im Gang nach vorne verbessert. Der Slowene vergab zwar eine sehr gute Möglichkeit, reißt allerdings auch viele Löcher.

Mit 18 Gegentreffern ist der KSC aktuell die Schießbude der Liga. Offensiv wird es nun jedoch wieder ein bisschen besser - und so ein Pech muss man auch erst einmal haben.

Wieder Alupech für den KSC! Müller kombiniert sich durch einen Doppelpass mit Iashvili rechts in den Strafraum und legt nach innen, dort springt die Pille von Rothenbachs Bein an die eigene Latte, N'Gwat-Mahop kann im Nachschuss nicht einnetzen, Tschauner hat ihn. So etwas passiert eben, wenn man unten drin steht.

Schon so etwas wie Verzweiflung: Buckley versucht sich an einem Fernschuss aus über 30 Metern und verfehlt die Kiste deutlich.

Im eigenen Stadion kontern die Karlsruher, Müller könnte in der Mitte Iashvili bedienen, bleibt allerdings am Gegenspieler hängen.

...aus ihren Ecken machen die Gäste heute zu wenig.

Ecke für die Hamburger...

Gelbe Karte für Aleksandr Iashvili (Karlsruher SC)
Also ganz ehrlich: Mit gelb ist Iashvili da gut bedient. Gegen Kruse verliert er einen Zweikampf, in seinem Frust senst er den herbeieilenden Bruns brutal um. Da hat Weiner letzten Sonntag beim Köln-Spiel aber für weniger rot gezeigt...

Genau das ist es aber, was der Eingewechselte bringen soll: Durch seine Größe soll er im Strafraum Präsenz zeigen.

...und der hat direkt die dicke Gelegenheit: Nach einer Flanke aus dem rechten Halbfeld steht er mutterseelenalleine im Sechzehner, sein Kopfball ist jedoch fast bemitleidenswert schwach. Das hätte der Ausgleich sein können.

Was für ein bitterer Arbeitstag für den jungen Stadler: Nach nur einer halben Stunde wird er durch den Stürmerhünen Klemen Lavrič ersetzt.

...womöglich seine letzte Aktion: Nachdem die Ecke herausgeköpft wurde, verstolpert Stadler das Leder.

Nun haben auch die Gastgeber ihren ersten Eckball...

Bereits jetzt will Scharinger reagieren und winkt Klemen Lavrič zu sich.

Aus der zweiten Reihe zieht Schachten ab. Orlishausen hat damit keinerlei Probleme.

...souverän geklärt von den Abwehrreihen der Hausherren.

Eckstoß für die Braun-Weißen...

Jetzt muss Cuntz aufpassen: Gegen den Torschützen Bruns lässt er das Bein stehen. Weiner ermahnt ihn wohl zum letzten Mal.

Nach einem wirklich guten Start, als Tschauner und der Torpfosten die Führung der Karlsruher verhinderten, sind die Blauen nun komplett eingeschüchtert von der Kombinationssicherheit der Hamburger.

Spätestens jetzt ist die Führung der Gäste absolut verdient.

Und den muss Bartels machen! Boll setzt sich auf rechts viel zu einfach gegen drei Blaue durch und sieht in der Mitte Bartels. Der lässt einen Gegner ins Leere laufen und schließt dann auf das lange Eck ab. Die Kugel streicht knapp am linken Außenpfosten vorbei.

Bartels sprintet die rechte Außenlinie entlang, um dann nach innen zu flanken. Dort klärt Lechner.

Letzte Woche stand Weiner nach seiner Leitung der Partie zwischen Köln und Nürnberg im Kreuzfeuer der Kritik. Wird er heute eine bessere Leistung abliefern?

Gelbe Karte für Carsten Rothenbach (FC St. Pauli)
Ob man die unbedingt geben muss? Rothenbach drückt N'Gwat-Mahop im Laufduell nach unten und sieht dafür die Verwarnung. Weiner scheint, direkt seine Autorität unterstreichen zu wollen.

Und trotz aller guter Vorsätze bekam der KSC nun also doch ein frühes Gegentor, Cuntz' Foul an dieser Stelle war mehr als unnötig.

Damit sind die Kiez-Kicker in der Livetabelle auf Rang zwei hinter den punktgleichen Fürthern.

Tooor für FC St. Pauli, 0:1 durch Florian Bruns
...und was für einen Kunstschuss packt dieser Bruns denn da aus? Zum Zungeschnalzen! Das Leder wird kurz angetippt, dann zieht Bruns nach einem kurzen Anlauf mit links ab, zirkelt die Kirsche wunderschön über die Mauer und oben links schlägt sie unhaltbar für Orlishausen im Tor ein. Das war wirklich ein wunderschönes Ding! Die Gäste führen.

Gelbe Karte für Matthias Cuntz (Karlsruher SC)
Gegen Bruns kommt Cuntz deutlich zu spät und mäht diesen um. Dafür sieht er völlig zurecht gelb, so übermotiviert hätte er da nicht reinrutschen dürfen. Jetzt haben die Paulianer Freistoß, 25 Meter, zentral vor dem Tor...

Hoher Besuch in Karlsruhe: Holger Stanislawski, dessen Anreise ja nicht so weit ist aus Hoffenheim, schaut sich einen geliebten Ex-Klub an.

So ungefähr konnte man sich die Härte Lechners vorstellen: Im Mittelfeld geht er überkonsequent in einen Zweikampf und hätte sich über gelb nicht beschweren dürfen. Weiner lässt den Karton aber noch stecken.

Nach einem starken Seitenwechsel des Kapitäns Aleksandr Iashvili kommt Lechner angerauscht und drischt aus dem rechten Halbfeld einfach mal drauf. Deutlich drüber, da hätte er wohl besser abgespielt.

In dieser Szene waren die Abwehrsorgen der Blauen klar zu erkennen.

Schindler mit der Riesenchance! Klasse Kombination der Gäste, an deren Ende Ebbers die Pille im perfekten Moment zu Schindler durchsteckt. Der geht von rechts in den Sechzehner und hebt das Leder über den herauseilenden Orlishausen - nur knapp am linken Torpfosten vorbei. Nach Großchancen steht es nun also eins zu eins.

Nun hat sich die Begegnung nach dem hektischen Start merklich beruhigt.

Gegen Schindler patzt Lechner erstmals, indem er ihm das Leder direkt in den Fuß spielt. Zum Glück für die Hausherren steht dann ein Braun-Weißer im Abseits.

...schwache Ausführung von Bruns, am kurzen Pfosten klärt Lechner per Kopf.

Ecke Pauli...

Ohne eine langwierige Abtastphase suchen beide Teams ihr Heil in einem schnellen Offensivspiel. Das weiß bisher zu gefallen, so darf es weiter gehen.

Zuletzt lag Karlsruhe oft früh zurück, heute wäre fast eine frühe Führung herausgesprungen.

Buckley an den Pfosten! Ja, das ist doch mal ein Auftakt mit Aha-Effekt! Sobiech vertendelt nach gut 30 Sekunden die Pille auf der rechten Abwehrseite, Buckley tankt sich durch und drischt auf das kurze Ecke, Tschauner ist dran und lenkt das Leder an den rechten Außenpfosten.

"Manchmal kommen große Aufgaben gerade zur rechten Zeit", so gab Rainer Scharinger vor der Partie die Richtung vor. Die kommenden 90 Minuten werden zeigen, ob sich dies bewahrheiten wird.

Zu bengalische Feuern im Gästeblock betreten die Akteure den Rasen. Der KSC spielt ganz in blau, St. Pauli traditionell in braun-weiß.

Gepfiffen wird die Begegnung vom erfahrenen Schiedsrichter Michael Weiner. An den Seitenlinien assistieren ihm Malte Dittrich und Tim-Julian Skorczyk.

Während die einen händeringend gegen die Krise ankämpfen und sich vom Tabellenkeller absetzen wollen, kratzen die anderen an den Aufstiegsrängen und wären bei einem Dreier bereits auf einem direkten Aufstiegsplatz. Brisanz ist also drin in der Partie - und etwa 2000 mitgereiste Hamburger Fans werden den Karlsruher Wildpark sicherlich in einen Hexenkessel verwandeln.

Für André Schubert gibt es auf der Gegenseite nahezu keinen Grund, sein Personal auszutauschen. Wie erwähnt rückt Ebbers für Mahir Sağlık ins Team, ansonsten bleibt die Mannschaft die gleiche, welche München Sechzig bezwingen konnte.

Neben Stefan Müller muss auch Steffen Haas seinen Platz in Rainer Scharingers Startformation räumen. Neu im Team der Karlsruher sind Giuseppe Aquaro und Matthias Cuntz. Ansonsten vertraut der Coach dem Personal, das gegen die Fortuna vor allem in der Verteidigung durchaus Schwächen offenbarte.

Beim geplanten Befreiungsschlag nicht helfen können Stefan Müller, der bei der 2:4-Niederlage in Düsseldorf mit gelb-rot vom Platz flog, sowie die verletzten Marco Terrazzino (Pastellasehne) und Thomas Konrad (Adduktoren).

Zuletzt lief es für die Truppe von Rainer Scharinger alles andere als gut. Vier Mal in Folge gingen die Badener als Verlierer vom Platz, stets mit mindestens zwei Toren Unterschied. Beim KSC braut sich eine handfeste Krise zusammen, mit sechs Zählern hat man nur noch einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz 16.

Besonders motiviert in die Begegnung dürfte auf Seiten der Hausherren einer, der jahrelang am Kiez kickte: Florian Lechner trug von 2004 bis 2011 das braun-weiße Trikot und war lange Publikumsliebling in Hamburg. Mit seinen ehemaligen Kollegen will er sich engagierte Duelle liefern: "Wenn mir Fin Bartels oder Max Kruse entgegenkommen, dann tun sie mir jetzt schon leid", scherzte er im Vorfeld.

An der Spitze der Zweitligatabelle ist die Luft dünn und Überraschungsteams wie die Eintracht aus Braunschweig wollen einfach nicht aufhören zu gewinnen - umso wichtiger ist für den ambitionierten Kultklub, mit einem weiteren Erfolg ein Zeichen zu setzen. Damit das Offensivfeuerwerk nicht wieder erst nach dem Pausentee gezündet werden kann, rückt Marius Ebbers wieder in die Anfangsformation.

Für dieses Vorhaben scheinen die Badener genau der richtige Gegner zu sein. Der letzte Heimsieg gegen die Hamburger gelang den Blau-Weißen im August 1998. Seitdem holten die Gäste zwei Unentschieden und einen überzeugenden 4:0-Sieg in der Aufstiegssaison vor zwei Jahren.

Was war das doch für ein Ausrufezeichen, das der FC St. Pauli letzte Woche am heimischen Millerntor setzten: Nach einem 0:2-Rückstand gegen die Münchener Löwen drehte der Kultklub um den eingewechselten Marius Ebbers die Partie noch und gewann am Ende mit 4:2. Weil die SpVgg Greuther Fürth gestern beim Tabellenschlusslicht aus Aachen Federn ließ, könnte das Team von André Schubert heute zumindest nach Punkten mit dem Spitzenreiter aus Franken gleich ziehen.