Fazit:
Ein schmeichelhafter Sieg für die Bochumer durch ein Tor des kurz zuvor eingewechselten Ginczek in fast letzter Minute. Das Zustandekommen der drei Punkte wird Andreas Bergmann und den Seinen letztlich aber relativ egal sein. Duisburg war in einer zähen Partie keineswegs das schlechtere Team. Nach dem verdienten Ausgleich kurz nach der Pause rissen die Zebras das Spiel immer mehr an sich, scheiterten in der Schlussphase mehrmals an VfL-Keeper Luthe. Doch dann stach der Joker auf der anderen Seite.
Bochum verschafft sich mit dem zweiten Saisonsieg etwas Luft und überholt den heutigen Gegner. Nächste Woche geht es nach Ingolstadt, während der MSV den SC Paderborn empfängt.

War das der Lucky Punch für die Bochumer? Zwei Minuten werden nachgespielt.

Gelbe Karte für Daniel Ginczek (VfL Bochum)
Gelb für den Torschützen, der das Tor auf dem Zaun feiert.

Tooor für VfL Bochum, 2:1 durch Daniel Ginczek
Unfassbar, aus dem Nichts das 2:1 für den VfL! Inui steckt vor dem Sechzehner klasse durch zu Ginczek, der alleine vor Fromlowitz eiskalt bleibt und einschiebt. Der Joker, gerade vier Minuten auf dem Feld, hat gestochen!

Die Schlussphase gehört klar dem MSV. Bochum sieht sich in die eigene Hälfte gedrängt.

Luuuuuuthe mit einer super Parade! Gjasula kommt aus 18 m zum Schuss, doch Bochums Nr. 1 ist zur Stelle.

Der gerade eingewechselte Ginczek wird in guter Position aus dem Abseits gepfiffen, eine zumindest fragwürdige Entscheidung.

Die Zebras bleiben gefährlich über weite Freistöße. Kern findet so den Kopf von Šukalo, der Abschluss geht letztlich aber deutlich vorbei.

Gelbe Karte für Christoph Kramer (VfL Bochum)
der gegen Exslager zu spät kommt

Lázok holt aus der Distanz einen Kracher heraus, der deutlich am VfL-Tor vorbeigeht.

Endlich mal wieder eine passable Angriffmöglichkeit für das Heimteam, doch Tese wirft diese in die bildhafte Tonne! Der Nordkoreaner läuft von halbrechts Richtung Tor, setzt frühzeitig zu Schuss oder Flanke an. Heraus kommt ein Mittelding, das weit über das Ziel hinausschießt.

Dem VfL scheint etwas die Puste auszugehen. Die Duisburger nun offensiv klar besser. Andreas Bergmann bringt mit Giovanni Federico einen spielstarken Mann, der bei den Bochumern für frischen Schwung sorgen soll.

Zweimal klasse von Luthe! Erst lenkt der Schlussmann eine Kopfball-Bogenlampe von Šukalo gerade so über die Latte und ist dann auch bei einem Schuss von Berberović nach dem folgenden Eckball auf dem Posten.

Die Zebras stehen nach einem Ballverlust unsortiert. Bochum überbrückt schnell das Mittelfeld, Freier legt vor dem Sechzehner quer für Ostrzolek. Der folgende Flachschuss stellt Fromlowitz vor keine Probleme.

Während dem VfL die zündenden Ideen fehlen, setzt Duisburg nun auf Konter, spielt diese aber unsauber aus. Ein Punkt ist zu wenig hier und zwar für beide Mannschaften.

Luthe haut zum x-ten Mal einen Rückpass in des Gegners Füße bzw. wie jetzt ins Toraus. Beim 1:1 sah der Bochumer Schlussmann auch nicht glücklich aus. Es ist einfach nicht sein Tag.

Die Heimmannschaft versucht das Heft in die Hand zu nehmen, hat nun auch die lautstarke Unterstützung ihrer Fans. Es gibt den vierten Eckstoß für den VfL, in dessen Anschluss Ostrzolek sich ein Herz nimmt, aus 30 m aber klar am Tor vorbeitrifft.

Wir befinden uns in einer umkämpften Phase, in der beide Mannschafzen nun entschlossener nach vorne spielen.

Freistoß für den MSV aus 40 m, also ähnlicher Position wie eben beim 1:1. Diesmal kann aber ein Bochumer die Hereingabe wegköpfen.

Es ist nach wie vor kein wirklich gutes Spiel, aber das Tempo ist höher und es gibt mehr Torraumszenen.

Inui legt weiter auf Freier, der gegen den herauskommenden Fromlowitz einen Schritt zu spät kommt.

Riesenchance für Freier! Da scheitert der Slawo im Eins gegen Eins an Fromlowitz. Der Ball kommt über Kramer zu Inui, der aus Abseitsposition einnetzt, was auch das Schiedsrichtergespann ahndet.

Tooor für MSV Duisburg, 1:1 durch Branimir Bajić
... und die Strafe für das böse Foul folgt sogleich. Den Freistoß tritt Kern an den Elfmeterpunkt, wo Bajić verlängert ohne der Kugel wirklich eine Richtungsänderung zu verpassen und Luthe greift an der absolut unplatzierten Kugel vorbei. Der war haltbar! Dem MSV wird es egal sein. Bochum 1, Duisburg 1, wir sind so schlau wie vor einer knappen Stunde.

Gelbe Karte für Jonas Acquistapace (VfL Bochum)
Das ist Rot, Herr Dr. Drees, und nichts anderes! Acquistapace mit dem Kung-Fu-Sprung gegen Kastrati.

Bochum ergibt sich eine passable Konterchance, die Kramer dann bereits an der Mittellinie zunichte macht mit einem katastrophalen Querpass ins Niemandsland.

Die Akteure scheinen sich darauf geeinigt zu haben, mehr Fußball zu zeigen als in Durchgang eins. Die Kombinationen sind nun flüssiger. Hoffentlich erweist sich das nicht als Strohfeuer.

Guter Freistoß von Azaouagh! Aus spitzem Winkel haut der Standardspezialist des VfL den Ball mit Schnitt aufs kurze Eck. Fromlowitz pariert etwas unkonventionell mit den Füßen.

Wechsel übrigens weder hüben noch drüben.

Es geht weiter mit einer hoffentlich ansehnlicheren zweiten Hälfte.

Halbzeitfazit:
Schwere Fußballkost in Bochum. Der VfL führt mit 1:0 und das vielleicht nur deshalb verdient, weil Inui kurz nach dem Führungstreffer die große Chance zum 2:0 vergibt. Der MSV war zunächst das in der Offensive etwas entschlossenere zweier schwacher Teams, doch mit der ersten Chance gingen die Bochumer in Führung. Abgesehen von der besagten Möglichkeit für Inui gelang beiden Mannschaften danach vorne herzlich wenig. Es kann nur besser werden!

Eine typische Szene: Johansson köpft einen "toten" Duisburger Flankenball kurz vorm Sechzehner vor die Füße von Wolske. Der weiß diesen Patzer aber nicht wirklich zu nutzen und haut die Kugel deutlich über den kurzen Winkel.

Tese nach seiner Abseitsstellung bereits zum zweiten Mal in Aktion. Sein Abschluss von halbrechts wird aber abgeblockt. Der Mann wird immer besser.

"Oh, wie ist das schön..." klingt es jetzt schon aus dem heimischen Fanblock. Humor haben sie scheinbar, die Bochumer Anhänger.

Acquistapace ist einer der besten bei den Bochumern. Der bringt mit seinem Namen nicht nur südländisches Flair in dieses Ruhrderby, er räumt auch hinten alles ab.

Oha, der spielt ja auch mit! Chong Tese kommt an die Kugel, steht aber im Abseits.

Duisburg nach einer gefühlten Ewigkeit mal mit einem Torschuss. Auch wenn Milan Šašić klatscht, war es ein kläglicher Versuch von Berberović.

Das sah nun mal nach Fußball aus: Johansson und Kramer mit feinem Doppelpass im Mittelfeld, der Steilpass ist dann aber unerreichbar für Inui.

Ping-Pong im Zentrum des Spielfelds und dann der nächste Fehlpass. Es ist momentan zum Wegschauen.

Weiterhin tut sich herzlich wenig da unten auf dem Rasen. Das Geschehen spielt sich fast nur zwischen den Sechzehnern ab und viele kleine Fouls hemmen den Spielfluss.

Das passt zum ganzen Spiel bisher: Der MSV haut einen Freistoß aus zentralen 25 Metern in die Mauer. Die Partie zieht sich wie ein Kaugummi, aber bei dem Tabellenstand der Kontrahenten war zugegebnermaßen auch kein Leckerbissen zu erwarten.

Inui sieht, dass Fromlowitz etwas weiter vor seinem Tor steht, und probiert es kurz hinter der Mittellinie mit einem Heber. Der geht dann weit vorbei, dennoch bekommt der Japaner für seinen Mut Szenenapplaus. Die VfL-Fans sind dieser Tage nicht gerade anspruchsvoll.

Gelbe Karte für Zvonko Pamić (MSV Duisburg)
Der Duisburger holt sich zurecht die erste Verwarnung ab, denn er foult Inui taktisch im Mittelfeld.

Gjasula kommt von rechts zum Flanken. Luthe geht auf Nummer sicher und faustet die Kugel weg, aber das zu kurz. Glück für Bochum, dass kein Duisburger zum Abstauben da ist.

Die Heimmannschaft zieht sich erst einmal zurück und lässt den MSV das Spiel machen. Der VfL hat sich nun besser eingestellt und attackiert frühzeitig und aggressiv, die Gäste beißen sich so bei ihren Angriffsversuchen immer wieder die Zähne aus.

Nanu, der Ball ist plötzlich platt! Wer hat denn da vor dem Spiel noch seine Schraubstollen angespitzt? Zum Glück gibt es ja noch etliche Ersatzbälle, so dass das Spiel gleich mit einem solchen weitergehen kann.

Die Bochumer sind bedingt durch die Führung nun besser im Spiel.

Wie umständlich! Inui läuft nach einem Steilpass alleine auf Fromlowitz zu, umkurvt diesen, aber das in zu großem Bogen. Die MSV-Verteidiger sind inzwischen längst zurückgeeilt und erobern die Kugel. Hier hätte der Japaner das 2:0 für den VfL machen müssen!

Tooor für VfL Bochum, 1:0 durch Christoph Dabrowski
Ist das effektiv: Bochum geht mit der ersten gefährlichen Aktion in Führung. Azaouagh bringt einen Standard von halbrechts an den langen Pfosten. Die MSV-Defensive hat Acquistapace nicht auf dem Zettel, der quer durch den Fünfer legt. Am anderen Pfosten steht der ebenfalls ungedeckte Dabrowski und vollendet ohne Probleme.

Azaouagh nun mal mit einem Schussversuch von halblinks, der aber abgeblockt wird. Der Marokkaner hat ja einen feinen rechten Fuß, den sollte man nicht schießen lassen!

Die Hausherren lassen die Kugel vorwiegend in der eigenen Hälfte zirkulieren, wollen so wohl Sicherheit gewinnen. Nur: So schießt man keine Tore!

Erste kleinere Chance des Spiels und zwar für die Zebras: VfL-Keeper Luthe erhält einen Rückpass, haut die Kugel dann nicht weit genug weg und genau in die Beine von Pamić, dessen hohes Geschoss aus 25 m der Schlussmann parieren kann. Aus der folgenden Ecke springt nichts heraus.

Ohne dass die Bochumer Angst bekommen müssen, zeigt der MSV mehr Zug zum Tor.

Wolze tritt Johansson nach einem Trikotzupfer einfach um und das fernab vom Geschehen. Der Schiedsrichter hat es gesehen und gibt Freistoß für die Bochumer. Dabei hat Wolze Glück, dass er für dieses böse Einsteigen nicht einmal Gelb sieht.

Der MSV wagt sich erstmals entschlossener nach vorne. Kerns Flanke ist dann aber zu weit für einen Abschluss.

Es ist eine zerfahrene Anfangsphase. Beide Teams sind freilich bemüht, doch die schwierige Tabellensituation macht sich hüben wie drüben bemerkbar.

Der VfL beginnt stürmisch und erarbeitet sich einige Freistöße in der gegnerischen Hälfte, die aber noch keine Torgefahr einbringen.

Los geht's in Bochum! Bei den Gästen kam es kurzfristig zu einer Änderung in der Startelf: Jula muss aufgrund von Wadenproblemen passen, für ihn stürmt Flamur Kastrati.

Raus geht's für die 22 Akteure auf's satte Grün! Bochum natürlich in Blau-Weiß, während die Zebras ihr schwarzes Ausweichdress tragen müssen.

Große Lücken befinden sich dennoch auf den Tribünen des Rewirpower-Stadions. Dieses Duell hat, gewiss zu besseren Zeiten beider Vereine, schon mehr Zuschauer gesehen.

Bei strahlendem Sonnenschein erklingt Herbert Grönemeyers "Bochum" aus den Boxen. Wir können uns nur "tief im Westen" kurz vor einem Fußballspiel befinden...

Dr. Jochen Drees aus dem rheinhessischen Münster-Sarmsheim heißt der Mann an der Pfeife heute. Den Bundesliga-Referee unterstützen Torsten Bauer und Christian Gittelmann an den Seitenlinien.

Duisburgs defensiver Mittelfeldspieler Goran Šukalo bestreitet heute im Übrigen sein 200. Zweitligaspiel.

Sowohl der VfL als auch die Gäste im 4-2-3-1. Auf der einen Seite stürmt Chong Tese in vorderster Front, auf der anderen Emil Jula.

Beide Trainer nehmen verglichen, mit dem letzten Spieltag, einige Wechsel in der Startelf vor. Bei den Bochumern rücken Acquistapace, Johansson und Inui für Sinkiewicz (Knieprobleme), Vogt und Ginczek ins Team. Auf Seiten des MSV spielen auf der rechten Seite Kern (defensiv) und Pamić (offensiv) anstelle von Brosinski und Lázok.

In 40 Aufeinandertreffen, davon allein 34 in der Bundesliga, siegten die Bochumer 16-mal, der MSV 11-mal bei 13 Remis.

Beim VfL sitzt mit Andreas Bergmann seit dem letzten Spiel ein neuer Trainer auf der Bank, dessen Einstand vor Wochenfrist katastrophal war: Vor heimischem Publikum setzte es eine 0:4-Klatsche gegen den SC Paderborn. Die mit sechs Punkten nur minimal besser dastehenden Duisburger, die zuletzt nicht über ein 1:1 gegen Union Berlin hinauskamen, halten noch an Coach Milan Šašić fest.

Diese Partie des 9. Spieltags ist Ruhrderby und Kellerduell in einem. Der Tabellenletzte empfängt den 14. Wer hätte die Jungs von der Castroper Straße und die Meidericher vor der Saison hier erwartet? Genau, die allerwenigsten.