Fazit
Was nach einem klaren Sieg aussah, wird am Ende noch zu einer Zitterpartie. Nach klar überlegener und starker erster Halbzeit, baut Holstein Kiel nach der Pause komplett ab und bekommt so gut wie gar nichts mehr hin. Wacker Burghausen kann sich steigern, ist aber spielerisch zu schwach, um sich klare Chancen zu erspielen. Und wenn sie doch mal durch eine Unaufmerksamkeit der Kieler doch mal klar vor dem Tor sind, kann immer noch ein Holstein-Spieler im letzten Moment retten. Für Holstein sind es wichtige drei Punkte, die den tollen Saisonstart noch weiter verfeinern. Burghausen bleibt weiter am Tabellenende.

Jetzt kann sich Holstein doch befreien. Marcel Schied geht mit dem Ball, das Tor ist leer, weil der Wacker-Torwart längst mit nach vorn gekommen war. Aber er wird zu weit nach rechts abgedrängt.

Die Kieler Abwehr ist völlig durcheinander, mit Glück wehrt sie mehrere Torschüsse innerhalb von Sekunden ab.

Eberlein zieht aus 20 Metern ab, weil er keinen Mitpieler findet. Der Schuss bedeutet aber keinerlei Gefahr für das Tor von Kiel.

Gelbe Karte für Stephan Thee (Wacker Burghausen)

Kulabas ist mächtig aufgebracht und geht Kazior an. Der hat sich nach einem groben Foul von Thee an einem seiner Mitspieler mit einem leichten Tritt revanchiert.

Rafael Kazior versucht es mit einem Kunstschuss. Von der linken Strafraumecke will er den Ball mit links über Torwart Stephan Loboué ins Netz schießen. Aber die Kugel dreht sich vom Tor weg, er hätte eher das rechte Bein dafür nutzen sollen.

Gelbe Karte für Marcel Gebers (Holstein Kiel)

Gelbe Karte für Stephan Loboué (Wacker Burghausen)

Marcel Gebers legt sich mit Torwart Louboué an. Der Kieler Spieler sprang den Torwart an, als der den Ball fangen wollte, der revanchierte sich dafür mit einem leichten Faustschlag auf die Brust des Holstein-Spielers.

Gelbe Karte für Marco Holz (Wacker Burghausen)

Marco Holz wird mit dem Rücken zum Tor am Kieler Strafraum angespielt. Er versucht mit einer Drehung am Holstein-Abwehrspieler vorbeizukommen, verstolpert die Kugel aber.

Alle sind jetzt aufgebracht, sowohl Trainer, als auch Zuschauer und Spieler. Das Spiel nimmt eine ungeahnte Dramatik an, Holstein ist selbst Schuld, dass es jetzt so ins Schwimmen gerät.

Alexander Eberlein hat die Riesenchance zum Ausgleich. Ein langer Freistoß geht an Freund und Feind vorbei und der Sechser von Burghausen steht alleine vor dem Tor. Doch der Ball prallt von seinem Bein zurück in die Mitte des Strafraums. Das war Glück für Kiel.

Es wird ruppiger, Schiedsrichter Glasmacher muss viel abpfeifen.

Und da wäre es fast passiert. Simosis setzt sich über links durch und flankt über Torwart Riedmüller. Kulabas hätte ins leere Tor einköpfen können, wenn Hauke Wahl nicht gerade so eben mit dem Kopf an den Ball gekommen wäre.

Gelbe Karte für Thorsten Burkhardt (Wacker Burghausen)

Das Niveau des Spiel ist ziemlich verflacht. Kiel passt sich unverständlicher an Burghausen an.

Ein langer Ball auf Marc Heider sorgt für Gefahr in der Abwehr von Burghausen. Aber Stephan Louboué ist vor dem Kieler Angreifer am Ball.

Das Spiel ist jetzt überraschenderweise einigermaßen ausgeglichen. Kiel lässt etwas nach, Burghausen dreht etwas auf.

Mehr als Fernschüsse bekommt Wacker nicht hin. Maximilian Drum zieht aus knapp 25 Metern ab, verfehlt das Kieler Gehäuse aber klar.

Marlon Krause nimmt einen Abpraller aus der Wacker-Abwehr mit der Brust an und zieht direkt ab. Der Ball fliegt knapp über die Latte.

Die erste Chance hat aber Kiel, das einfach besser kombiniert. Heider ist über rechts durch und geht bis zur Grundlinie. Seine scharfe Flanke in die Mitte verpassen seine Mitspieler aber knapp.

Burghausen geht es jetzt etwas offensiver an. Es bleibt Wacker auch nicht viel übrig.

Halbzeitfazit
Völlig verdient führt Holstein Kiel in diesem Spiel gegen Wacker Burghausen. Warum es aber so eine knappe Führung ist, das versteht derzeit kein Mensch. Denn die Kieler waren in allen Belangen überlegen, spielten Wacker teils schwindelig und nutzen dann ihre Chancen. Aber ein Blackout in der Abwehr brachte Wacker wieder ins Spiel und Holstein kurzzeitig aus dem Konzept. Doch nach und nach bekam der Tabellenzweite das Spiel wieder in den Griff. Wenn alles nach Plan läuft, sollte es einen Sieg für die Hausherren geben.

Zwei Minuten werden nachgespielt.

Die Zuschauer reiben sich verwundert die Augen. Wacker macht Druck und bereitet Kiel kurzzeitig einige Probleme in der Abwehr. Der Pass in die Schnittstelle von Stephan Thee erreicht aber nur Torwart Riedmüller.

Mit einem Weitschuss versucht es jetzt Wacker-Kapitän Marco Holz. Aber der Ball fliegt weit am Tor vorbei.

Da sind die Angriffe der Kieler schon klarer. Kazior spielt auf Herrmann. Der ist über rechts durch und passt in den Fünf-Meterraum auf Heider. Dessen Direktabnahme geht knapp am Pfosten vorbei.

Die Zuschauer im Holstein-Stadion sehen einen ersten zaghaften Angriffsversuch von Wacker. Der Kopfball von Ahmet Kulabas nach einer weiten Flanken ist aber mehr als harmlos.

Kiel hat das Spiel wieder im Griff. Casper Johansen zieht einfach mal mit Vollspann ab, Stephan Loboué kann das Leder gerade noch über die Latte lenken.

Jetzt wird es doch noch mal spannend. Mit diesem Anschlusstreffer hat wohl niemand gerechnet.

Tooor für Wacker Burghausen, 2:1 durch Ahmet Kulabas
Die komplette Kieler Abwehr befindet sich im Tiefschlag. Fabian Wetter verstolpert den Ball an der Auslinie. Der gerade eingewechselte Stephan Thee schnappt sich die Kugel und wirft auf Ahmet Kulabas. Und der kann frei durchgehen und knallt den Ball mit rechts vorbei an Torwart Riedmüller ins Netz. Aus Sicht der Störche ein völlig unnötiges Gegentor.

Mit interessanten Freistoßvarianten verwirren die Kieler ihre Gegner. Fabian Wetter schnürt sich noch die Schuhe und Rafael Kazior schießt plötzlich. Der Ball geht aber am Tor vorbei.

Wenn Burghausen sich nicht deutlich steigert, könnte es eine ganz unangenehme Auswärtsreise werden. Kiel hat schon wieder einen Freistoß in aussichtsreicher Position.

Tooor für Holstein Kiel, 2:0 durch Casper Johansen
Kazior schlägt den Freistoß von rechts weit in den Strafraum, dort kommt Fabian Wetter mit em Kopf an den Ball und legt ab in die Mitte. Dort steht Casper Johansen und knallt das Leder mit rechts einfach ins Netz.

Gelbe Karte für Maximilian Drum (Wacker Burghausen)
Jetzt wurde es dem Schiri zu bunt. Maximilian Drum grätscht Tim Danneberg einfach um und erhält dafür geb.

Der fällige Freistoß von Fabian Wetter landet auf dem Tornetz.

Burghausen kann sich nur mit Fouls retten. Der Schiedsrichter redet auf die Wacker-Spieler ein, doch etwas fairer mit ihren Gegnern umzugehen.

Die Kieler bewegen sich jetzt besser und schon klappt das Kombinationsspiel.

Tooor für Holstein Kiel, 1:0 durch Marc Heider
Kaum geht es mal schnell, klingelt es schon im Kasten von Wacker. Marlon Krause passt aus der Mitte nach rechts in den Strafraum auf Rafael Kazior. Der spielt direkt in die Mitte, wo Marc Heider frei steht und nur noch einschieben muss.

Kiel hat sehr viel Ballbesitz, hat aber noch Probleme, gegen die tiefstehende Wacker-Elf durchzukommen.

"Hauke, ihr müsst schnell durchschieben", ruft Trainer Karsten Neitzel. Ihm geht es nicht schnell genug.

Burghausen will es über Konter versuchen. Die schnellen Spieler dafür haben sie.

Patrick Herrmann ist über rechts durch und passt flach in den Rücken der Abwehr. Aber diesmal kann ein Wacker-Abwehrspieler klären.

Die Störche nehmen sofort das Heft in die Hand. Casper Johansen erkämpft sich den Ball im Mittelfeld, geht über rechts durch un flankt scharf in die Mitte. Aber dort findet sich kein Abnehmer.

Schiedsrichter der Partie ist Stefan Glasmacher. Die Linienrichter heißen Benedikt Kempkes und Felix Schmitz.

Die Aufstellungen beider Teams sind nun unter Spielschema abrufbar.

Der Coach hat derweil die Probleme im Sturm ausgemacht. Wacker ist auf der Suche nach einer Verstärkung im Angriff. Eigentlich hatte man schon Alessandro Ciarrocci vom schweizerischen Zweitliga-Zwangsabsteiger AC Bellinzona ins Auge gefasst. Doch der Transfer ist jetzt geplatzt. Deswegen mus Georgi Donkov im Duell mit Holstein Kiel auf das vorhandene Personal setzen, das sich in dieser Saison noch nicht mit Ruhm bekleckert hat. Dabei wären drei Punkte so wichtig. Ob es ausgerechnet beim bisher ungeschlagenen Tabellenzweiten klappt, ist mehr als fraglich.

Für Burghausen sieht die Lage in Liga 3 schon etwas bedrohlich aus. Das Team legte mit einem Punkt aus fünf Spielen einen glatten Fehlstart hin. Unter der Woche feierte der ehemalige Zweitligist zwar einen 4:0-Sieg in der zweiten Hauptrunde des Toto-Pokals, doch da war der Gegner Kreisligist TSV Kastl. Wacker-Geschäftsführer Florian Hahn will aber weiterhin an Trainer Georgi Donkov festhalten.

Verzichten muss Neitzel nach wie vor auf Jaroslaw Lindner, der noch an seinem Kreuzbandriss laboriert und Andy Hebler, der sich aktuell im Aufbautraining befindet. Für Rafael Kazior ist das Spiel gegen Wacker Burghausen ein ganz besonders. Denn der Kapitän von Holstein Kiel bestritt zwischen 2004 und 2006 51 Zweitligaspiele für Wacker und erzielte dabei drei Tore.

Für Holstein Kiel ist das Spiel die Möglichkeit, auf Platz 1 der Tabelle zu springen. Doch Trainer Karsten Neitzel tut alles dafür, um eventuelle Überheblichkeit aus seinem Team zu treiben. Auch wenn Burghausen nur auf dem letzten Platz stehen würde, hätte das Team eine Menge Erfahrung aus 800 Drittliga-Einsätzen. Vom Tabellenplatz wolle man sich nicht blenden lassen. Der Sprung auf Rang 1 ist dem Coach gar nicht so wichtig. Es gehe lediglich darum, drei Punkte zu holen und dafür sei sein Team gerade in der richtigen Verfassung. Diesen Lauf wolle man nutzen.

Vom Papier her ist es eine klare Sache. Hier spielt der Tabellenzweite gegen den Tabellenletzten. Wacker Burghausen hat erst einen Punkt in dieser Saison geholt, Holstein Kiel dagegen schon elf. Die Nordlicher sind dabei noch ungeschlagen bei drei Siegen und zwei Remis. Burghausen dagegen startete mit drei Niederlagen in die Spielzeit 2013/2014, bevor dann bei Rot-Weiß Erfurt der erste und bisher einzige Punktgewinn gelang.