Fazit:
Brasilien schlägt Panama mit 4:0! Das Spiel ist von Beginn an einseitig und findet fast nur in einer Hälfte statt. Matchwinnerin Ary Borges schnürt einen Dreierpack und kann dabei neben ihrem guten Abschluss darauf vertrauen, dass ihre Mitspielerinnen immer wieder über die linke Seite durchbrachen. Die Technik und das Tempo machten den Klassen-Unterschied heute besonders deutlich, sodass selbst das defensive System Panamas fast keine Stabilität herstellen konnte. Den tollen Treffer zum 3:0 bereitete Ary Borges zudem vor, besonders dabei wird die Spielfreude der Turnier-Mitfavoritinnen deutlich. Am nächsten Spieltag kommt es am Samstag gegen Frankreich dann zum Spitzenduell in der Gruppe.

Nach einem nachlässigen Ballverlust in der brasilianischen Hintermannschaft muss Letícia nach einem Flachschuss von Riley Tanner aus 16 Metern ins rechte Eck aus Schützensicht abtauchen. Das macht sie aber auch etwas spektakulärer als nötig.

Marta tritt das erste Mal größer in Erscheinung. Einen Freistoß aus zentralen 18 Metern chippt sie aber viel zu locker ins linke Eck. Bailey ist ohne den Hauch von Mühe dort und wartet am Pfosten auf den Ball.

Es gibt nochmal neun Minuten oben drauf. Da muss sich die FIFA bei ihren neuen Vorgaben sicher nochmal zusammensetzen, ob das bei einem Spielstand von 4:0 wirklich nötig ist. Es deutet wenig darauf hin, dass Panama hier noch möglichst viel Zeit für eine Aufholjagd wollte.

Brasilien macht es mit seinem Freistoß halblinks aus knapp 30 Metern etwas besser, weil die Hereingabe schärfer kommt. Auch hier ist aber nur ein Eckstoß das Resultat.

Nach langem kommt Panama mal wieder nach vorne. Immerhin gibt es einen Freistoß rechts aus zehn Metern am Flügel, doch es entsteht kein Abschluss.

Die Braislianerinnen fangen an zu zaubern. Das spektakulärste Beispiel: Gabi Nunes, die rechts im Strafraum eine diagonale Flanke bekommt, mit der Brust abtropfen lässt und sich die Kugel dann doch über sich nach vorne legt. Die Gegenspielerin weiß überhaupt nicht, wie ihr geschieht.

Marta sortiert sich im Zentrum ein, wo die Seleção immer wieder viel Raum für ihr Kurzpass-Spiel bekommt. Kerolin ist da aber etwas ungeduldig und verzieht aus knapp 25 Metern komplett nach rechts.

Das Spiel ist natürlich längst entschieden und doch brandet tosender Applaus auf. Der Grund: Auf der Videowand wird gezeigt, dass sich Marta umzieht.

Tooor für Brasilien, 4:0 durch Ary Borges
Wieder Ary Borges! Und es ist auch wieder das gleiche Muster. Über links geht es mit Tempo nach vorne, wo aus 19 Metern Geyse mit rechts hereingibt. Die Flanke hat entsprechend Zug zum Tor und aus fünf Metern drückt Ary Borges mit der Stirn ab. Sie findet in der Mitte des Tores genau die Keeperin, die vom flachen Kopfball aber getunnelt wird. Auf die Distanz konnte sie ihre Beine nicht mehr sortieren, ihr ist kein Vorwurf zu machen.

Dafür Brasilien mit den nächsten beiden Chancen. Erst wird eine Ecke von links aus zwei Metern am kurzen Pfosten aus Überraschung nur auf die Keeperin gebracht. Dann scheitert eine andere Brasilianerin aus 17 Metern, weil sie knapp zu weit nach links zielt.

Für Qunitero geht es nach dem Zusammenstoß offenbar nicht weiter.

Das war ganz knapp! Bei einem Panama-Konter kommt Brasiliens Keeperin Letícia über 20 Meer heraus. Sie wird beinahe getunnelt, kann den Ball irgendwie aber doch abstoppen. Beim Aufstehen war sie auch noch mit der Hand dran, aber die Schiedsrichterin sagt wohl, dass die Kugel auch so zum Stoppen gekommen wäre. Sonst hätte es Rot geben müssen.

Das Spiel ist unterdessen nach einem Zusammenprall zwischen Luana Bertolucci und Quintero unterbrochen. Beide halten sich den Kopf und müssen behandelt werden.

Nach einer knappen Stunde wechselt auch Brasilien. Dreimal wird getauscht. Raus muss auch Débinha, die einen direkten Assist spielte und beim dritten Treffer entscheidend an der Entstehung beteiligt war.

Dann geht es aber doch mal nach vorne für Panama! Am Ende einer flachen Verlagerung über mehrere Stationen ist es Baltrip-Reyes, deren Schlenzer mit rechts aus linken 14 Metern beinahe zur Bogenlampe wird. Letícia kann im langen Eck aber sogar festhalten.

Panama muss etwas verändern, sie kommen überhaupt nicht in die Zweikämpfe. Dazu sind die Brasilianerinnen einfach zu schnell. Mit dem Ball geht es fast nie in die gegnerische Hälfte.

Es geht also da weiter, wo es in der ersten Hälfte aufgehört hat. Nur Brasilien spielt nach vorne und kommt auch ganz schnell zu Chancen.

Tooor für Brasilien, 3:0 durch Bia Zaneratto
Es wird brasilianisch, ein tolles Tor! Links lässt sich Débinha erneut nach links treiben und wird per Doppelpass von der Mitspielerin mit der Hacke im Doppelpass wieder bedient. AUs 15 Metern flankt sie außen im Strafraum mit rechts auf den zweiten Pfosten. Dort ist Ary Borges in Position, doch die Mitnahme missglückt ihr aus fünf Metern etwas. So hat die Torhüterin und eine Gegnerin leicht rechts von der Tormitte direkt vor sich, doch sie zieht den Ball mit der Sohle hinter sich. Mit diesem kurzen Pass spielt sie Bia Zaneratto perfekt frei und die muss aus sechs Metern nur noch mit links in die rechte Seite des Tores schießen. Perfekt herausgespielt!

Halbzeitfazit:
Mit 2:0 geht es in die Kabinen! Brasilien beherrscht den Ball fast über die gesamte Zeit und schafft es zudem immer wieder mit Schwung auf die Kette zuzugehen. So fallen beide Treffer auch über die Außen, indem jeweils zu wenige Verteidigerinnen in der eigenen Box platziert sind. Das defensive 5-4-1 Panamas geht bislang überhaupt nicht auf. Sie haben weder eine Torchance, noch gewinnen sie die wichtigen Zweikämpfe um den eigenen Strafraum. Es ist daher mit weiteren Treffern für die Favoritinnen zu rechnen. Die können bislang sehr zufrieden sein.

Zumindest nimmt Brasilien aus seinem Ballbesitz in den letzten Minuten ziemlich deutlich das Tempo raus.

Beide sind mit dem 2:0 als Pausenstand wohl einverstanden.

Tooor für Brasilien, 2:0 durch Ary Borges
Brasilien legt nach! Wieder geht es über links. Die hinterlaufende Tamires bekommt das Zuspiel vom linken Strafraumeck und gibt scharf aus vier Metern hoch rein. Zentral drückt Ary Borges mit dem Kopf aus sechs Metern ab, doch Bailey hält den zu mittigen Kopfball-Aufsetzer. Das Leder springt aber vor sie und so muss die Doppelpackerin mit der rechten Seite nur nach rechts ins leere Tor einschieben. Die am Boden liegende Keeperin hat keine (zweite) Chance.

Na wer sagt es denn! Eine Ecke von rechts durch Brasilien sorgt für Gefahr: Erst landet ein spektakulärer Fallrückzieher halblinks aus elf Metern rechts im Strafraum bei der Mitspielerin. Die wird dann aber so angelaufen, dass doch noch einmal zurückgelegt wird. Schlussendlich ist es Luana Bertolucci, die aus zentralen 16 Metern mit der rechten Innenseite in den rechten Winkel abzieht. Bailey macht sich aber ganz lang und lenkt mit den Fingerspitzen über den Winkel.

Hoffentlich steigt das Tempo mit der guten Chance jetzt wieder. Seit dem 1:0 wurde es doch etwas verhaltener.

Der nächste Hochkaräter und schon wieder ist Brasilien im Strafraum in Überzahl. Von links kommt aus 14 Metern das Zuspiel auf die völlig freie Bia Zaneratto, die von hinten nachrückt. Dabei ist ihr Tempo aber so hoch, dass sie den ersten Kontakt viel zu weit nach vorne legt. Die Kugel rollt auf die herauseilende Keeperin zu, die aus acht Metern wohl auch den Ball und nicht nur die spitzelnde Angreiferin trifft. Sonst wäre das trotz des ins Toraus rauschenden Balles wohl doch ein Elfmeter gewesen. Stattdessen geht es mit Ecke weiter. Das muss aber ein Treffer oder zumindest ein Abschluss sein.

Débinha ist bisher fast immer die Abnehmerin des Vorletzten Passes. Sie schafft es immer wieder, sich nach außen abzusetzen und versucht dann immer wieder mit Schwung in die Mitte zu legen.

Panama formiert sich im 5-4-1 und doch findet Brasilien immer wieder eine Spielgestalterin zwischen der Abwehr und dem Mittelfeld. Von dort dreht man dann auf steckt nach außen durch.

Auch der neue Spielstand ändert nichts daran, dass die Brasilianerinnen das Spiel ausnahmslos kontrollieren. Der Ball ist fast nur in ihrer Angriffshälfte.

Der Treffer ist hochverdient, bislang geht es hier nur in eine Richtung!

Tooor für Brasilien, 1:0 durch Ary Borges
Da ist das hochverdiente 1:0! Wieder geht es über den linken Flügel, auf den Débinha ausgewichen ist. Sie läuft nach vorne uns sieht knapp zehn Meter vor der Grundlinie, dass in der Mitte zwei Mitspielerinnen gegen eine Verteidigerin stehen. Bia Zaneratto zieht die Gegenspielerinn mit einem perfekten Lauf auf den kurzen Pfosten, so muss Ary Borges auf Höhe des zweiten Pfostens nur noch einnicken. Ihr Kopfball schlägt als Aufsetzer im rechten Eck ein.

Débinha zieht aus gut 20 Metern knapp links vorbei.

Bia Zaneratto dribbelt zentral auf die Kette zu. 19 Meter vor dem Kasten wird sie von der spitzelnden Gegenspielerin dann getroffen, sodass es zum Freistoß kommt.

Adriana bekommt am linken Flügel einen hohen Ball und knickt mit rechts ein. Die Flanke auf die beiden Mitspielerinnen im Strafraum wird aber von einer Verteidigerin mit dem Hinterkopf verlängert. Die folgende Ecke von rechts bringt keine Gefahr.

Es ist das erwartete Spiel auf ein Tor. Brasilien schafft es beinahe überraschend oft aus dem Mittelfeld Tempo aufzunehmen.

Der nächste Distanzschuss! Der Versuch mit links ist aus 18 Metern aber erneut etwas zu hoch angesetzt.

Brasilien macht munter weiter. Die Flanke von links kann in der Mitte niemand verarbeiten aber so kommt rechts im Strafraum Antônia zum Schuss. Der Versuch mit rechts ist aber zu hoch und geht deutlich zwei Meter über die Latte.

Wieder kommt Brasilien durch einen Fehler im Aufbauspiel schnell nach vorne. Der Steckpass von links lässt die Stürmerin mit dem Rücken zum Tor aus 17 Metern aber klatschen. Da hat sie nicht gesehen, dass sie frei aufdrehen hätte können. Das wäre eine Großchance gewesen.

Panama stößt in den roten Trikots an. Brasilien hat nach 40 Sekunden aber die erste große Chance! Links wird auf Adriana durchgesteckt, die einen Meter vor dem linken Fünfereck mit dem linken Außenrist abzieht. Die herausstürmende Keeperin blockt direkt vor der Schützin aber waghalsig und wehrt so zur Ecke ab.

Die Hymnen laufen und die Spielerinnen warten auf den Anstoß. Bei einigen Spielerinnen fließen sogar Tränen.

Ein WM-Titel ist der Ikone aber noch nicht gelungen. Das ist das große Ziel der Brasilianerinnen, die sich ein Beispiel an den Männern Argentiniens nehmen wollen. Denen war es gelungen mit Lionel Messi bei seiner wohl letzten WM den Pokal zu holen.

Den Deutschen Zuschauerinnen und Zuschauern wird sie vielleicht noch vom Finale 2007 bekannt sein, in dem sie als Shooting-Star des Turniers mit den Brasilianerinnen unterlegen war. Ihre Trainerin Sundhage sagt über die Fußballerin mit dem Spitznamen 'Königin': "Sie ist die Ikone. Es ist einfach ansteckend, in ihrer Nähe zu sein."

Die bekannteste Spielerin dürfte Marta sein. Die Legende des Frauen-Fußballs ist mit 37 Jahren zu ihrer sechsten WM nominiert worden. Und das obwohl sie erst im Februar von einer einjährigen Kreuzband-Verletzungspause zurückkehrte. Im Test gegen die Deutschen musste sie mit einer Oberschenkelverletzung aber noch passen, gegen Chile wurde sie im zweiten Test dagegen eingewechselt.

In der Vorbereitung gab es einen Test zwischen Brasilien und dem Deutschen Nationalteam, das in dieser Minute ihren Auftakt mit 6:0 gegen Marokko beendet. Dabei waren die Brasilianerinnen beim 2:1 in Nürnberg vor über 30.000 Zuschauenden erfolgreich. Der Deutsche Anschlusstreffer fiel beim lange ungefährdeten Sieg erst in der Nachspielzeit.

Die Brasilianerinnen gehen als große Favoritinnen in das Spiel. Zwar stehen die Südamerikanerinnen nur noch auf dem achten Rang der Weltrangliste. Die Kontrahentinnen aus Panama stehen weiter dahinter aber nur auf 52.