Für Félix Auger-Aliassime geht es in der zweiten Runde gegen einen Qualifikanten weiter. Hugo Grenier hatte in einem französischen Duell gegen Alexandre Müller in ebenfalls fünf Sätzen letztlich im Match-Tie-Break mit 10:7 das bessere Ende. Für heute soll es das von den Australian Open gewesen sein. Wir danken für die Aufmerksamkeit! Bis morgen!

Nach ziemlich genau fünf Stunden gewinnt Félix Auger-Aliassime das Erstrundenmatch gegen Dominic Thiem mit 6:3, 7:5, 6:7, 5:7 und 6:3. Die Protagonisten lieferten sich einen Kampf auf Biegen und Brechen, waren in der Summe in einigen Belangen auf Augenhöhe unterwegs. Sicherlich verbuchte der Kanadier insgesamt mehr Punkte, weil seine Satzgewinne deutlicher ausfielen. Aber der Niederösterreicher arbeitete sich nach zwei verlorenen Sätzen großartig ins Match zurück. Insgesamt unterliefen ihm sicherlich etwas zu viele Fehler (66 unerzwungene), was letztlich vielleicht sogar der ausschlaggebende Punkt war. Das konnten drei Winner mehr nicht ganz kompensieren. Mal wieder ist für den einstigen Weltranglistendritten früh Schluss, doch der Finalist von 2020 kann die Bühne erhobenen Hauptes verlassen.

Auger-Aliassime greift gleich zu, serviert gut, kann dann ins Feld treten und in Ruhe mit der Vorhand Maß nehmen. Der Rest ist Formsache.

Dann ist es ein leichter Vorhandfehler von Thiem, der Auger-Aliassime zwei Matchbälle beschert. Da steht dem Österreicher mal wieder das Netz im Weg.

Wir bewegen uns auf die Fünf-Stunden-Marke zu. Auger-Aliassime erzwingt mit entschlossenem Spiel zwei Vorhandfehler beim Gegner. 30:15!

Nun hat es Auger-Aliassime selbst auf dem Schläger, darf das Match ausservieren. Doch der erste Punkt geht ihm verloren, weil Thiem über einen starken Vorhandreturn in den Ballwechsel kommt und diesen bis zu dessen schnellem Ende bestimmt.

Letztlich lässt Thiem hier nichts anbrennen, zieht das Spiel souverän durch, schließt mit einem Netzangriff und dem sicheren Rückhandflugball ab. Damit verkürzt der ehemalige Weltranglistendritte noch einmal auf 3:5.

Dann aber gelingt Auger-Aliassime mit einer Rückhand longline der vierte Return-Winner. Thiem hält dagegen, punktet seinerseits mit der Vorhand. 30:15!

Nun steht Thiem komplett mit dem Rücken zur Wand, muss gegen das frühe Ausscheiden servieren. Auf den ersten Aufschlag ist anfangs Verlass, der Vorhandreturn des Widersachers gerät zu lang.

Diese dritte Gelegenheit nutzt Auger-Aliassime, profitiert dabei allerdings davon, dass die Schwerkraft bei einer Rückhand von Thiem zu spät ihre Wirkung entfaltet. Das ist das 5:2.

Plötzlich aber stottert der Motor, Auger-Aliassime erlaubt sich seinen zehnten Doppelfehler. So bleibt ein Spielball.

Wenig später erwischt der Kanadier mit einer langen Vorhand geradeso die Linie und bekommt drei Spielbälle.

Zum letzten Mal heute gibt es neue Bälle, mit denen Auger-Aliassime seinen wertvollen Vorsprung verteidigen möchte. Und dass lässt sich gut an, auf das Service ist Verlass. Viel zu returnieren gibt es da nicht.

Von den zwei Spielbällen nutzt Thiem gleich den ersten - und tut das in einem starken Ballwechsel mit einem grandiosen Rückhandgeschoss - knallhart, über die höchste Stelle des Netzes und die Linie runter.

Dann narrt Thiem den Kontrahenten mal wieder mit einem Rückhandstopp. Das vergebliche Bemühen und den eigenen Ball im Netz zu sehen, das kennt Auger-Aliassime schon zur Genüge. Es folgt ein Ass.

Allmählich wird die Luft dünn für Thiem. Abermals ist das Aufschlagspiel eine Pflichtaufgabe. Und der Niederösterreicher legt mit einem Vorhand-Winner vielversprechend los.

Der gute Aufschlag regelt den Rest. Ein Rückhandreturn von Thiem funktioniert nicht. Und danach sorgt das 16. Ass von Auger-Aliassime für das 4:1.

Danach hat Auger-Aliassime stets die Initiative bestimmt die eher kurzen Ballwechsel mit druckvollem Spiel. Über den ersten Aufschlag lässt sich das gut organisieren.

Dann geben es sich beide noch einmal richtig, zeigen einen temporeichen Ballwechsel - bis Auger-Aliassime eine Vorhand inside-out knapp verzieht.

Umso besser gelingt danach der kurz cross gespielte Rückhandstopp. Um den bemüht sich Auger-Aliassime gar nicht erst, der ist zu gut und beschert Thiem den ersten Spielgewinn im Finaldurchgang.

In der Folge landen die Punkte zumindest auf seinen Konto, auch wenn der Widersacher mitunter etwas mithilft. Dann liegen zwei Spielbälle bereit und Thiem leistet sich seinen achten Doppelfehler.

Mühsam hat sich Thiem zum Satzausgleich gekämpft. Sollte das vergebens gewesen sein? Das nun folgende Aufschlagspiel muss sitzen. Doch der Lichtenwörther verzieht gleich mal eine Rückhand.

Letztlich reicht das nicht für den Niederösterreicher, Auger-Aliassime serviert gut, macht die zwei noch fehlenden Punkte, setzt zum Abschluss, im Feld stehend, seine Vorhand mit Übersicht gegen den Fuß des Gegners und erhöht auf 3:0.

Dann zaubert Thiem eine cross gespielte Vorhand mit unglaublichem Zug und perfekter Länge aus dem Handgelenk. 30 beide!

Kurioserweise beginnt auch das dritte Spiel in diesem Satz mit einem Doppelfehler. Diesmal scheint das den Aufschläger nicht aus der Fassung zu bringen. Auger-Aliassime verbucht seine Zähler.

Und während Thiem seine beiden Gelegenheiten eben nicht nutzte, greift Auger-Aliassime jetzt zu. Der Niederösterreicher bekommt den Passierball nicht gut genug hin, kommt für den nächsten Schlag nicht mehr rechtzeitig hin und gibt sein Service ab. Manchmal sind es nur einige Kleinigkeiten, die den Ausschlag geben können..

Auger-Aliassime zieht eine Vorhand blitzsauber die Linie runter und verschafft sich einen Breakball.

Umso mehr kommt es Thiem gelegen, dass sein Gegenüber nun leichtfertig patzt, eine Vorhand ins Spielhindernis wuchtet. Und einen Rückhandstopp ganz knapp neben die Linie setzt.

Nun beginnt auch Thiem mit einem Doppelfehler - und legt gleich noch einen nach. In dieser Rubrik steht es übrigens jetzt 7:8 aus seiner Sicht.

Schon läuft es wieder beim Kanadier. Auger-Aliassime zieht die Vorhand inside-in wunderbar die Linie runter. Einen weiteren guten ersten Aufschlag später, den Thiem nicht kontrolliert zu returnieren vermag, geht der 23-Jährige 1:0 in Führung.

Plötzlich funktioniert der Aufschlag wieder. Ein Ass und ein 200er, der zum Nachgehen einlädt und den Vorhand-Winner zur Folge hat, sorgen für Einstand.

Aktuell schrauben beide wieder an ihrer Fehlerquote - insbesondere der Nordamerikaner tut das, dem jetzt der zweite Doppelfehler in diesem Spiel unterläuft. Und der könnte in der Tat teuer werden, bedeutet der doch zwei Breakbälle für Thiem.

Auger Aliassime beginnt mit einem Doppelfehler. Das stellt man sich als Tennisspieler auch anders vor. Aber auch das ist nur ein Punkt von insgesamt schon 295 gespielten in diesem Match.

In der Margaret Court Arena wird also im letzten Match des Tages das volle Programm geboten. Dank seiner Auferstehung zwingt Dominic Thiem den an 27 gesetzten Kanadier in einen entscheidenden fünften Satz. Und aufgrund der bisherigen Erfahrungen ist nicht abzusehen, in welche Richtung das Pendel letztlich ausschlagen wird. Hier ist wirklich alles offen.

Auger-Aliassime bekommt den Vorhandreturn nicht kontrolliert hin. Satzball Thiem! Und gleichermaßen ergeht es dann einem Rückhandreturn des Kanadiers. So gelingt dem Niederösterreicher der Satzausgleich!

Dann fabriziert Auger-Aliassime seinen dritten Return-Winner des Matches. Und da Thiem kurz darauf eine Rückhand ohne Not in die Maschen wuchtet, wird es mal wieder eng - 30 beide!

Und Thiem bietet sich die zweite Möglichkeit, den Satz auszuservieren. Die Zuschauer haben in jedem Fall richtig Bock auf einen Fünften. Der erste Punkt ist schnell zur Hand.

Seine zweite Breakchance nutzt Thiem mit Mut - und weil Auger-Aliassime zu lang wird. Aus dessen Sicht heißt es: Wie gewonnen, so zerronnen. Das gerade zurückgeholte Break ist wieder weg.

Zunächst bestimmt Auger-Aliassime den langen Ballwechsel, lässt den Kontrahenten laufen. Thiem lässt sich nicht abschütteln, macht plötzlich selber wieder Druck und hat die perfekte Länge in der Vorhand. Das beschert ihm drei Breakbälle!

Nun aber muss der Nordamerikaner bei eigenem Aufschlag liefern. Mehr als vier Stunden sind bereits gespielt und jetzt patzt der 23-Jährige zweimal äußerst leichtfertig.

Und als Thiem kurz darauf einen Überkopfball in die Maschen setzt, schafft Auger-Aliassime im letzten Moment das Re-Break, stellt auf 5:5 und könnte das Momentum fortan auf seiner Seite haben.

Auger-Aliassime erläuft einen Volleystopp des Gegners, spielt den Lob. Thiem hetzt zurück, probiert den Tweener, der im Netz landet. Breakball! Mit einem Schlag ist der Kanadier wieder da - auch was die Körpersprache betrifft.

Dann meldet Auger-Aliassime Einwände an. Wir sind inzwischen bei 30 beide, weil Thiem etwas übermotiviert eine Vorhand ins Aus prügelt.

Nun hat es Thiem auf dem Schläger, darf den Satz ausservieren. Und angesichts der letzten Eindrücke können da doch keine Zweifel bestehen. In diesem Satz hat der Niederösterreicher bei eigenem Aufschlag gerade einen Punkt abgegeben - zuletzt 13 in Folge für sich verbucht. Der 14. folgt auf dem Fuß.

Auch Auger-Aliassime kommt nun mal wieder zu Null durch - zum insgesamt fünften Mal heute. Dem Break aber läuft der 23-Jährige weiter hinterher.

Und Auger-Aliassime hat jetzt schon den Druck, gegen den Satzverlust aufschlagen zu müssen. Damit kommt der Nordamerikaner gut klar, erlangt rasch drei Spielbälle.

Welch ein blitzsauberes Aufschlagspiel mit vier Gewinnschlägen am Stück. Erneut regelt Thiem das zu Null. An Souveränität fehlt es ihm derzeit nicht.

Thiem steuert weiter auf den Satzausgleich zu, geht gerade wieder sehr entschlossen zu Werke und punktet fleißig in Eigeninitiative. Und diese Rückhand longline aus der Defensive heraus ist zauberhaft.

Mit einem weiteren Ass holt sich der Kanadier zwei Spielbälle, will das anschließend im Vorwärtsgang regeln. Doch der Vorhand-Lob des Widersachers ist allererste Sahne. Das Spiel entscheidet Auger-Alaissime wenig später trotzdem für sich.

Doch Auger-Aliassime hat sich wieder stabilisiert, serviert jetzt sein 13. Ass. 30:0! Anschließend jedoch glänzt Thiem mal wieder mit ganz viel Ballgefühl, lupft die Filzkugel nur kurz übers Netz.

Zum zweiten Mal in Folge und erst zum zweiten Mal überhaupt erledigt Thiem das zu Null und erhöht recht entspannt auf 4:2.

Thiem weiß mal wieder mit einem Stopp zu gefallen. Auger-Aliassime muss einen weiten Weg gehen, kommt immerhin noch an den Ball, bringt diesen aber nicht mehr übers Netz. Kurz darauf liegen drei Spielbälle bereit.

Letztlich zieht Auger-Aliassime den Kopf aus der Schlinge, spielt das gut aus, hat bei einem Überkopfball von der Grundlinie etwas Glück und vollendet dann mit der Vorhand, verkürzt somit auf 2:3.

Diesmal jedoch wird Thiem von der Grundlinie mit einer Vorhand zu lang und lässt diese Gelegenheit, dem Satz eine klare Richtung zu geben, liegen.

Bei einer Vorhand inside-in von Thiem kann die in der Not gepeitschte Vorhand von Auger-Aliassime nichts mehr retten, der Ball landet im Netz. Kurz darauf erlangt eine Vorhand des Kanadiers zu spät Bodenkontakt. Und schon bekommt Thiem wieder eine Breakchance.

Dann schafft es Thiem tatsächlich, erstmals heute zu Null durch ein Aufschlagspiel zu marschieren, wird dabei unterstützt durch drei Fehler ohne Not des Kontrahenten.

Nach wie vor gehört die Möwe zu den Zuschauern, fliegt dort immer noch umher, wird aber vielleicht etwas irritiert sein, als wegen einer feinen Rückhand longline von Thiem Jubel ausbricht.

Als es dann weitergehen kann, macht Auger-Aliassime das Spiel mit einer Rückhand longline zu und verkürzt auf 1:2.

Von einem völligen Einbruch ist Auger-Aliassime weit entfernt. Dann sorgt eine Möwe für Erheiterung, lässt sich kurz auf dem Platz nieder, pickt ein Insekt auf und dreht zur Freude der Zuschauer anschließend ihre Runden durch die Margaret Court Arena.

Thiem ist zwar kürzlich der 50. unerzwungene Fehler unterlaufen, das aber ist der bislang einzige in diesem Satz. Dagegen hat in diesem Durchgang Auger-Aliassime bereits fünf produziert. Bahnt sich hier eine vollständige Trendwende an?

Den dritten Spielball nutzt Thiem, weil der Kanadier etwas uninspiriert und unnötigerweise eine Rückhand verzieht. Damit erhöht der Niederösterreicher auf 2:0.

Auger-Aliassime scheint gerade den Faden zu verlieren. Wir haben inzwischen nach Mitternacht Ortszeit und für Thiem liegen drei Spielbälle bereit.

Dann landet eine Vorhand des Kanadiers im Netz. Plötzlich hat Thiem Breakball. Anschließend serviert Auger-Aliassime zwar stark, doch der Return kommt zurück. Dann steht der Nordamerikaner schlecht zum Ball und verschlägt die Vorhand. Das ist das frühe Break!

Anschließend hat Auger-Aliassime die Übersicht, seine Vorhand gegen die Laufrichtung des Kontrahenten zu setzen. Doch auch den dritten Spielball weiß der 23-Jährige dann nicht zu nutzen, der bekommt da eine Vorhand von Thiem um die Ohren.

Sein insgesamt sechster Doppelfehler stoppt den Kanadier dann jedoch. Thiem hat mal wieder die Initiative und treibt den Konkurrenten in den Vorhandfehler. Auger-Aliassime muss über Einstand gehen.

Offensichtlich hat der Kanadier den Satzverlust gut weggesteckt, ist bei sich, wirkt konzentriert und organisiert sich rasch zwei Spielbälle.

Nach einer Toilettenpause geht Auger-Aliassime nun den vierten Durchgang servierenderweise an und verbucht zügig den ersten Punkt.

Dominic Thiem hat nie den Mut verloren, an seiner couragiwerten Herangehensweise nichts verändert. Zuletzt aber traf der Lichtenwörther die Bälle besser, produzierte mehr Winner und konnte selbst verstärkt Einfluss auf das Spiel nehmen. Inzwischen hat der 30-Jährige acht Gewinnschläge mehr auf dem Konto (42:34), hat sich beim ersten Aufschlag einigermaßen stabilisiert. Damit verdiente er sich den Satz. Allerdings ist die Fehlerquote weiter zu hoch, die muss er noch in den Griff bekommen.

Diese Chance lässt sich Thiem bei eigenem Aufschlag nicht nehmen, serviert gut, geht nach und drückt die Vorhand mit Vehemenz rein.

Im Anschluss unterläuft Auger-Aliassime noch ein leichter Vorhandfehler. Plötzlich hat Thiem einen Satzball.

Nur noch 5:4, doch Auger-Aliassime darf jetzt aufschlagen. Und da flattern offenbar die Nerven. Die einstige Nummer sechs der Welt produziert einen Doppelfehler. Jetzt ist alles wieder im Lot.

Beim Stand von 2:5 wird die Luft dünn für Thiem. Da hilft das 14. Ass natürlich ganz besonders. Und der 30-Jährige bringt auch den anderen Aufschlag durch, weil die Schwerkraft bei einer Vorhand des Nordamerikaners zu spät ihre Wirkung entfaltet.

Zwar muss Auger-Aliassime den Zweiten bemühen, doch der Rückhandreturn von Thiem landet an der Netzkante, schaut kurz, um dann doch auf der Seite des Niederösterreichers zu Boden zu fallen.

Anschließend spielt der Kanadier seine Aufschlagstärke aus, geht mit 4:2 zum Seitenwechsel. Und darf dann gleich noch einmal.

Danach gelingt Auger-Aliassime sein zweiter Return-Winner. Die Vorhand longline erwischt Thiem nicht mehr und gerät 2:3 ins Hintertreffen. Das Aufschlagrecht wechselt.

Mit einem Mini-Break im Gepäck schlägt nun wieder Thiem auf, muss über den Zweiten gehen. Auger-Aliassime returniert stark - mit viel Länge ins Eck. Das provoziert den Vorhandfehler. Alles wieder in der Reihe - 2:2!

Nun ist Auger-Aliassime am Zug, doch dem Kanadier steht bei einer Rückhand das Spielhindernis im Weg. Anschließend zielt der 23-Jährige umso besser, setzt den Rückhandvolley sicher.

Thiem eröffnet, schlägt gut auf und schickt ein mächtiges Vorhandgeschoss hinterher. Darum bemüht sich der Gegner vergebens.

Zum fünften Mal heute wandelt Auger-Aliassime zu Null durch ein Aufschlagspiel und spaziert förmlich in den Tie-Break. Genau drei Stunden sind inzwischen gespielt.

Dort möchte nun natürlich auch Auger-Aliassime hin - und bekommt Unterstützung vom Gegenüber. Thiem erlaubt sich zwei leichte Rückhandfehler in Folge.

Ein Spielball bleibt. Thiem spielt gute Winkel, hat den nötigen Druck. Und erzwingt den fehlenden Punkt zum Spielgewinn. 6:5 - den Tie-Break hat der 30-Jährige sicher.

Drei Spielbälle liegen bereit, doch zu Null mag es auch diesmal nicht klappen. Dann unterläuft Thiem auch noch der fünfte Doppelfehler. Schon einmal hat der Niederösterreicher drei Spielbälle am Stück versemmelt und sich dann im zweiten Durchgang das entscheidende Break eingefangen.

Jetzt steht ein wichtiges Aufschlagspiel an, welches Thiem in genau der Situation im zweiten Satz in den Sand gesetzt hatte. Diesmal scheint es besser zu laufen. Der Aufschlag kommt - unter anderem mit dem 13. Ass.

Danach aber macht Auger-Aliassime den Sack zu, holt sich das Spiel zum 5:5 und reicht den Druck erst einmal wieder an den Widersacher weiter.

In dieser Phase ist auf den ersten Aufschlag Verlass. Auch dadurch erlangt Auger-Aliassime drei Spielbälle. Einen wehrt Thiem eindrucksvoll ab, fabriziert mit der Vorhand seinen ersten Return-Winner im Match.

Der erste Punkt geht an den Kanadier, der danach prima nach außen serviert, sich das Feld öffnet und den Smash sicher setzt. 30:0!

Bei den Assen herrscht mal wieder Gleichstand (12:12). In Sachen Gewinnschläge hat Thiem inzwischen fünf mehr auf dem Konto. Der Finalist von 2020 hat die Sache noch lange nicht aufgegeben. Und Auger-Aliassime muss gegen den Satzverlust aufschlagen.

Noch hält Thiem dagegen, lässt sich nicht beirren, wehrt die Breakchance ab, serviert dann gut, geht nach und punktet mit der Vorhand. Daran schließt sich sein zwölftes Ass an, welches den Spielgewinn zum 5:4 bedeutet.

Oh weh, Thiem spielt Serve and Volley, muss mit dem Vorhandflugball doch nur noch abschließen. Doch der fliegt knapp ins Aus. Ein bitterer Fehler, der Auger-Aliassime einen Breakball beschert!

Obwohl Thiem dann über den Zweiten gehen muss, entwickelt er unglaublich Druck über die Vorhand, nagelt seinen Kontrahenten auf dessen Vorhandseite fest. Und der vierte Ball in diese Ecke bringt den Punkt.

Abermals bekommt Thiem die direkte Kombination aus Doppelfehler und Ass hin. Danach bleibt seine Rückhand im Netz hängen. 15:30!

Auger-Aliassime bringt zwar in diesem Satz nur 43 Prozent der ersten Aufschläge ins Feld. Doch wenn der Erste kommt, dann macht der ehemalige Weltranglistensechste immer den Punkt. Inzwischen sind wir bei 4:4.

Anschließend weiß der Nordamerikaner mit einem Überkopfball von der Grundlinie zu gefallen. Den spielt der 23-Jährige mit Schnitt ziemlich exakt hinten ins Eck und gibt dem Gegner das Nachsehen.

Auger-Aliassime muss ständig nachziehen, kennt das ja bereits aus dem zweiten Satz, als es gut für ihn ausging. Nun aber erlaubt sich der Kanadier seinen vierten Doppelfehler. 15 beide!

Zumindest ist auf den ersten Aufschlag einigermaßen Verlass. Wenn der kommt, macht Thiem in diesem Satz mit einer Quote von 88 Prozent den Punkt. So passiert das auch gerade beim Spielball, als Auger-Aliassime keine realistische Chance zu einem kontrollierten Rückhandreturn bekommt.

Jetzt segelt ein Rückhand-Slice ohne Not ins Aus. Das ist der 40 leichte Fehler von Thiem, der damit beinahe doppelt so wie auf dem Konto hat wie sein Widersacher (23).

Wenn sich hinsichtlich der Fehlerquote nicht grundlegend etwas ändert, dann wird es alsbald eng für den Niederösterreicher, der prompt mit einem Doppelfehler weitermacht. Darauf aber lässt er umgehend ein Ass folgen.

Und so setzt sich das fort. Letztlich sind es drei unerzwungene Fehler von Thiem in Folge - zwei mit der Rückhand und zum Abschluss eine Vorhand inside-in ins Netz -, die Auger-Aliassime den unproblematischen Spielgewinn zum 3:3 bescheren.

Thiem entscheidet gerade, wohin die Punkte gehen, tut das einmal schön mit einem Vorhand-Winner. Doch darüber hinaus sind es eben auch immer wieder die Fehler, die der ehemaligen Nummer drei der Welt das Leben schwer machen.

Doch dann bleibt auch bei Auger-Aliassiame das Erfolgserlebnis im Volleyspiel aus, der Rückhandflugball schafft es nicht übers Netz. Den damit errungenen Spielball nutzt Thiem kurz darauf, um wieder vorzulegen.

Der nächste Ausflug nach vorn ist nicht von Erfolg gekrönt. Der Lichtenwörther streckt sich vergeblich zum Vorhandvolley, bringt den nicht übers Netz.

Auch dieser Satz läuft also zunächst recht ausgeglichen ab. Thiem lässt sich nicht beirren, kämpft weiter und punktet mit der Vorhand zum 30:15.

15:30 - Thiem schnuppert mal wieder etwas, erlaubt sich danach aber zwei leichte Fehler mit der Vorhand. Den so geschenkten Spielball nutzt Auger-Aliassime mit seinem insgesamt zwölften Ass und gleicht zum 2:2 aus.

Der erste Aufschlag kommt bei Auger-Aliassime nur noch in 60 Prozent der Fälle. Hier hat Thiem inzwischen wieder die Nase vorn. Punkte aber macht der Kanadier über den Ersten weiterhin recht zuverlässig. Und beim Zweiten ist er ohnehin deutlich besser als sein Gegenüber.

Im Anschluss erzwingt Thiem mit viel Druck die Fehler des Gegners und macht so die zwei fehlenden Punkte zum Spielgewinn.

Dann unterläuft Thiem der zweite Doppelfehler in diesem Match. Danach packt Auger-Aliassime einen Rückhandpassierball die Linie runter aus und sorgt für Einstand.

Thiem lässt sich davon nicht aus dem Konzept bringen, punktet fleißig mit der Vor- und der Rückhand. Fehlt noch ein Ass - Nummer neun! Zwei Spielbälle!

Dann wird eine Runde gezaubert. Thiem spielt mit einem Rückhand-Slice wirklich einen starken Winkel. Der Ball springt kaum ab, dennoch kommt Auger-Aliassime da hin, spielt die Filzkugel am Netzpfosten vorbei genau hinten ins Eck und grinst sich eins.

Kaum gelobt, da streut der Kanadier seinen dritten Doppelfehler ein. Dieser jedoch stoppt ihn nicht. Kurz darauf liegen zwei Spielbälle bereit und die Nummer 30 der Welt nutzt gleich den ersten - mit einem weiteren Ass.

Doch auch Auger-Aliassime hinterlässt nach seinem Hänger im zweiten Satz jetzt wieder einen besseren Eindruck, punktet in Eigeninitiative und zündet dann noch sein zehntes Ass.

Dennoch startet der Österreicher jetzt gut in diesen Durchgang, macht das Spiel mit einem Vorhand-Winner zu und legt vor.

Bei den Gewinnschlägen bewegen sich beide weiter auf gleichem Niveau - 24:23 für Auger-Aliassime. Bei den leichten Fehler ist die Quote bei Thiem um 50 Prozent höher.

Thiem eröffnet jetzt den dritten Satz - und tut das mit einem Vorhandfehler ohne Not.

Nach dem gewonnenen ersten Satz gelang Félix Auger-Aliassime früh im zweiten ein Break. Die Sache schien komfortabel in Richtung des Kanadiers zu laufen. Doch aus dem Nichts schenkte der 23-Jährige diesen Vorteil wieder her und lud Dominic Thiem ins Match ein. Der Niederösterreicher nutzte das, steigerte sich merklich und hatte kurz darauf eine weitere Breakchance, um die komplette Wende zu schaffen. Diese verstrich ungenutzt. Auger-Aliassime fing sich wieder. Zum Ende des Satzes verlor der Lichtenwörther entscheidend sein Service und steht nun vor einer Mammutaufgabe.

Und diesen nutzt Auger-Aliassime, serviert stark. Thiem bekommt keinen kontrollierten Rückhandreturn hin. Damit geht auch der zweite Durchgang an den Nordamerikaner.

Thiem setzt sich nochmals zur Wehr, punktet mit einer Rückhand longline. Doch ein Satzball bleibt.

Ohne Gegenwehr aber will Thiem die Waffen nicht strecken. Trotz seiner bereits 30 Fehler ohne Not, sieht sich der Niederösterreicher gezwungen, weiter mit Risiko zu spielen. Allerdings serviert der Kanadier gerade gut, organisiert sich zwei Satzbälle.

Beim Stand von 6:5 hat es Auger-Aliassime nun auf dem Schläger, darf den Satz ausservieren. Angesichts der letzten Eindrücke mit zwei Zu-Null-Spielen könnte das eine leichte Übung werden. Und der 23-Jährige beginnt mit einem 215 Stundenkilometer schnellen Ass. Rekord für heute!

Und gleich noch eine Vorhand ins Netz! Auger-Aliassime eröffnet sich eine weitere Breakmöglichkeit. Und diesmal greift der Kanadier zu. Thiem muss über den Zweiten gehen und produziert dann seinen dritten Vorhandfehler in Folge.

Als Auger-Aliassime ein Rückhandstopp völlig misslingt, gibt es einen vierten Spielball für Thiem. Der 30-Jährige serviert gut nach außen, öffnet sich das Feld. Doch die Vorhand bleibt im Spielhindernis hängen. Wie ärgerlich!

Dann verzieht Thiem auch noch eine Vorhand longline. Plötzlich liegt ein Breakball für Auger-Aliassime bereit. Dann aber trumpft der Lichtenwörther auf, prügelt die einhändige Rückhand wunderbar die Linie runter. Einstand!

Thiem hat mit einem Stopp mal keinen Erfolg. Sein Gegenüber bringt die Filzkugel in diesem Fall zurück. Der Österreicher legt seinen Cross-Ball dann seitlich ins Aus und vergibt tatsächlich alle drei Spielbälle.

Ein Zu-Null-Spiel aber mag ihm heute nicht gelingen. Dagegen meldet Auger-Aliassime mit dem allerersten Return-Winner dieses Matches Einspruch an.

Gut bereitet Thiem den Angriff vor, ist rechtzeitig am Netz und setzt den Vorhandflugball gefühlvoll. Danach startet der Niederösterreicher sein achtes Ass des Tages, gleicht in dieser Rubrik aus.

Zum zweiten Mal in Folge und zum vierten Mal insgesamt hält sich Auger-Aliassime nicht lange mit seinem Aufschlagspiel auf, erledigt das ganz rasch zu Null und stellt auf 5:5. Die Angelegenheit spitzt sich zu.

Folglich hat Auger-Aliassime nun den Druck, muss gegen den Satzverlust servieren. Fürs Erste hält der Kanadier stand, setzt ein Ass mit 210 Stundenkilomtern durch die Platzmitte.

Das anschließende Spiel wird von Fehlern geprägt. Auger-Aliassime erlaubt sich mehr davon, womit Thiem seinen Aufschlag ohne Mühe halten kann und abermals vorlegt.

Thiem legt alles in eine Vorhand inside-in, scheitert aber am Netz. Damit bringt Auger-Aliassime sein Service heute zum dritten Mal zu Null durch und gleicht zum 4:4 aus.

Die ersten Aufschläge von Auger-Aliassime sind im Durchschnitt 203 Stundenkilometer schnell. Ein solcher bringt ihm jetzt den Punkt. Und wenig später hat auch der Nordamerikaner mal Glück mit der Netzkante. Sein Vorhandball springt ins Feld des Gegners.

Direkt im Anschluss ist es zur Abwechslung mal ein Vorhandstopp, nach dem Auger-Aliassime rennen muss. Wie so oft kommt der Kanadier zwar noch an den Ball, bringt ihn aber nicht mehr übers Netz. Thiem geht 4:3 in Führung.

Nach wie vor steht das Match auf der Kippe, bekommt Thiem die Sache vollends gedreht. Jetzt narrt der Niederösterreicher den Widersacher mal wieder mit einem Stopp.

Auger-Aliassime kann inzwischen zumindest auch mal wieder mit Winnern punkten. Die Vorhand sitzt. Und den damit errungenen Spielball nutzt der 23-Jährige, weil seinem Gegenüber ein Rückhandreturn misslingt.

Diesmal gelingt es Thiem nicht, die Breakchance auf Anhieb zu nutzen. Die Rückhand zappelt im Netz und das nervt den 30-Jährigen, der frustriert den Schläger zu Boden schmeißt.

Doch Thiem lässt nicht locker, hat sich klar gesteigert und macht Druck. Dieser Vorhand ist der Kanadier nicht gewachsen und sieht sich erneut einem Breakball gegenüber.

In dieser Phase behält Auger-Aliassime bei 0:30 zunächst die Nerven, gleicht jetzt mit seinem siebten Ass aus.

Seit wir vor einiger Zeit die Winner angesprochen hatten, Auger-Aliassime doppelt so viele vorweisen konnte, ist beim Nordamerikaner in dieser Hinsicht gar nichts mehr passiert. Und jetzt schafft es Thiem mit einer starken Rückhand longline tatsächlich, bei den Gewinnschlägen auszugleichen (18:18).

Erneut spielt das der Niederösterreicher schön aus, setzt die Vorhand zum Abschluss kurz cross. Dem Ball kann Auger-Aliassime nur hinterherschauen. Und als dem Kanadier wenig später eine Rückhand verrutscht, geht Thiem 3:2 in Führung.

Wunderbar nutzt Thiem die Breite des Platzes aus und setzt zum Abschluss den Vorhandflugball unerreichbar. 30:15!

Nicht zu glauben! So schnell kann das manchmal gehen im Tennis. Auger-Aliassime schenkt das Break mit einem Doppelfehler wieder her. 2:2 - es ist alles wieder offen in diesem zweiten Satz.

Auch bei Auger-Aliassime kommt der Erste nicht mehr ganz so fluffig, was ihm das Leben etwas erschwert. Und dann befreit sich Thiem aus der Defensive, packt wenig später eine Rückhand auf die Seitenlinie und hat seine ersten beiden Breakbälle in diesem Match.

Natürlich steckt Thiem nicht auf, geht weiter couragiert zu Werke und punktet - 0:30!

Dann greift Auger-Aliassime zu. In einem langen Ballwechsel geben es sich beide zu richtig, hauen ordentlich drauf und spielen mitunter ganz nah an die Linien ran. Doch dann verzieht Thiem eine Rückhand und gibt sein Service ab.

Nutzen kann Thiem auch diese Chance nicht. Vielmehr versemmelt der 30-Jährige dann noch eine Vorhand und sieht sich dem vierten Breakball in diesem Spiel gegenüber.

Thiem muss inzwischen um jedes seiner Aufschlagspiele kämpfen, das passiert nun zum vierten Mal in Folge. Und diesmal wird das zähe Ringen auf die Spitze getrieben. Der Niederösterreicher hat Glück bei einer Rückhand, die von der Netzkante ins Feld des Gegners tropft. Das beschert ihm den dritten Spielball.

Danach bringt Thiem zwei Asse in Serie zustande, doch das Spiel bekommt er dennoch nicht zu, denn im Anschluss segelt seine Vorhand inside-out deutlich am Ziel vorbei.

Das tut unübersehbar weh. Thiem steht weit im Feld, legt alles in seine einhändige Rückhand. Und die landet im Netz. Da verzieht der 30-Jährige gewaltig das Gesicht. Wieder Breakball!

Danach serviert Thiem nochmals gut, tut das nach außen. Auger-Aliassime bekommt den Rückhandreturn nicht richtig hin. Einstand!

Dann unterläuft Thiem der erste Doppelfehler, der seinem Konkurrenten zwei Breakbälle beschert. Den ersten wehrt der Österreicher mit einem Ass ab.

Thiem steckt nicht auf, sucht den Weg ans Netz und vollendet mit der Vorhand. Doch dieses Niveau kann der US-Open-Sieger von 2020 nicht stabil abrufen. Abermals passt die Vorhand nicht. Dann muss er nach einem Lob des Gegners laufen, bringt nur einen Not-Ball zurück, der im Aus landet. 15:30!

Und gleich noch eine Vorhand inside-out hinterher. Zum zweiten Mal heute braust Auger-Aliassime zu Null durch ein Aufschlagspiel und gleicht zum 1:1 aus.

Nicht nur, dass Auger-Aliassime weniger leichte Fehler macht und besser aufschlägt, der Kanadier hat auch fast doppelt so viele Winner produziert. Diese Rückhand ist Nummer 17.

Mehr als zehn Minuten wird um dieses Spiel gerungen. Nach der Abwehr von zwei Breakbällen hat Thiem doch das bessere Ende, nutzt seinen zweiten Spielball und legt im zweiten Satz vor.

Darüber hinaus erlaubt sich Thiem zu viele Fehler - jetzt mit der Vorhand. Insgesamt zwölf unerzwungene sind bereits zusammengekommen. Doch diesen Breakball wehrt der Lichtenwörther dann mit einem Ass ab.

Anschließend geht Thiem mutig zu Werke, sucht den Weg ans Netz und vollstreckt über Kopf. Den damit errungen Spielball möchte er genauso couragiert nutzen, geht wieder nach vorn, wagt sogar den Drive-Volley, doch Auger-Aliassime kontert mit der Vorhand longline.

Doch das verhindert nicht, dass Thiem wenig später eine Vorhand verschlägt und sich abermals einem Breakball gegenübersieht. Gegen diesen geht der 30-Jährige mit 203 Stundenkilometern vor. Diesen Aufschlag bringt sein Gegenüber nicht kontrolliert zurück.

Die Aufschlagquoten haben sich zugunsten des Kanadiers entwickelt, der da überall auf um die 75 Prozent kommt. Thiem liegt in allen drei Rubriken darunter. Wie zum Trotz produziert der Niederösterreicher in diesem Moment sein drittes Ass.

Nun ist es an Thiem, den zweiten Durchgang servierenderweise zu eröffnen. Der erste Punkt landet auf seinem Konto.

Anfangs gaben sich die beiden als Aufschläger keine Blöße, es entwickelte sich ein Match auf Augenhöhe. Doch dann büßte zunächst Dominic Thiem etwas an Souveränität beim Service ein. Das engste Spiel - das siebte - musste allerdings sein Gegenüber bewältigen. Das gelang Félix Auger-Aliassime, der direkt im Anschluss das satzentscheidende Break fabrizierte.

Auger-Aliassime fackelt nicht lange und macht den Satz mit seinem insgesamt sechsten Ass zu.

In einem längeren Ballwechsel hat Thiem erneut das Nachsehen, weil ihm eine Vorhand ins Netz verrutscht. Das beschert Auger-Aliassime zwei Satzbälle.

Überraschend packt Auger-Aliassime dann mal einen Stopp mit der Vorhand aus. Da Thiem ziemlich weit hinter der Grundlinie steht, ist dieser Ball für ihn unerreichbar.

Und beim Stand von 5:3 darf der Kandier sogleich zum Satzgewinn servieren. Allerdings steht der 23-Jährige dann bei einer Vorhand nicht optimal zum Ball, der prompt im Aus landet.

Thiem muss über den Zweiten gehen. Im nachfolgenden Ballwechsel erlangt eine cross gespielte Rückhand des 30-Jährigen zu spät Bodenkontakt. Das bringt Auger-Aliassime das erste Break.

Thiem legt alles in den Aufschlag. Und seinem Gegenüber steht die Netzkante im Weg. Einstand! Danach legt der Niederösterreicher noch ein km/h drauf, doch sein Vorhandfehler kurz drauf brockt ihm den nächsten Breakball ein.

Abermals gelingt Auger-Aliassime ein starker Return, Thiem semmelt seine Vorhand ins Netz. Das bedeutet den ersten Breakball dieser Partie.

Thiem probiert es mit Serve and Volley. Auger-Aliassime aber returniert gut und bekommt so in der Folge die Chance zum Vorhandpassierball. Der passt.

Danach sitzt der Rückhandvolley nicht, stellt eher eine Einladung für Thiem dar. Im Anschluss zündet Auger-Aliassime ein Ass mit seiner heutigen Rekordgeschwindigkeit von 213 Stundenkilometern. Wenig später hat der Kanadier das bislang umkämpfteste Spiel im Sack.

Doch das Spiel bekommt der Nordamerikaner nicht zu, auch der zweite Spielball ist es nicht. Wenig später geht der 23-Jährige in die Offensive, muss tief zum Vorhandvolley runter und setzt den gefühlvoll.

Erneut ergreift Thiem mit einem Stopp die Initiative, lockt den Widersacher damit nach vorn und macht dann auch wieder den Punkt. Einstand! Im Anschluss hat Auger-Aliassime Zeit, sich zur Vorhand zu stellen, und setzt die überlegt inside-in.

Darauf reagiert der Kanadier mit einem guten Aufschlag, spielt seine Vorhand anschließend gegen die Laufrichtung von Thiem und organisiert sich den Spielball.

Doch kurz darauf ist es passiert. Auger-Aliassime leistet sich den ersten Doppelfehler des Matches und hat nun erstmals ein 30 beide.

Bisher hat Auger-Aliassime bei eignem Aufschlag nie mehr als einen Punkt abgegeben. Diesmal jedoch wird es eng. Eine Rückhand von Thiem landet nur um Millimeter im Aus.

Thiem behält die Nerven, macht die zwei noch fehlenden Punkte. Beim Spielball setzt der 30-Jährige einen gefühlvollen Stopp. Den erläuft sein Gegner zwar, doch Thiem ist zur Stelle und spielt den Vorhandpassierball cross zum 3:3.

Allerdings sackt die Quote der ersten Aufschläge bei Thiem immer weiter ab. Auch deshalb entwickelt sich jetzt ein langer Ballwechsel. Der Lichtenwörther trifft die Netzkante. Das stellt eine Einladung für Auger-Aliassime dar, der mit der Vorhand cross vollstreckt. Einstand!

Dann unterlaufen Thiem von der Grundlinie Fehler. Abermals muss der Finalist von 2020 über 30 beide. Dann aber hilft ihm sein Gegenüber mit einem Patzer bei einem Cross-Ball.

Thiem fabriziert mit 202 Stundenkilometern sein zweites Ass. Schneller hat der Niederösterreicher heute noch nicht aufgeschlagen.

Auch Auger-Aliassime serviert mit Geschick und nicht immer volles Rohr. Dieser Aufschlag ist ganz weit nach außen gesetzt - das dritte Ass. Und wenig später zündet der Kanadier dann wieder eine Rakete, die für Thiem ebenfalls nicht erreichbar ist. So erhöht der 23-Jährige auf 3:2.

Auch wenn es plötzlich immer der zweite Aufschlag richten muss, macht Thiem die folgenden zwei Punkte zum Spielgewinn. Die Returns von Auger-Aliassime geraten in diesen Fällen jeweils zu lang.

Thiem serviert variabel und nicht immer mit voller Kraft. 30:15! Danach muss der 30-Jährige erstmals den Zweiten bemühen. Und daraus macht er nicht den Punkt, fängt sich eine cross gespielte Rückhand des Widersachers ein.

Bei Thiem ist der erste Aufschlag bisher immer gekommen - so auch jetzt. Nun aber entwickelt sich der längste Ballwechsel. In einem Rückhand-Cross-Duell hat der Lichtenwörther die Nerven für den Stopp. Den Ball bringt sein Kontrahent nicht zurück.

Auger-Aliassime bringt eine perfekte Länge in seine Vorhand inside-out. So braust der 23-Jährige zu Null durch dieses Aufschlagspiel und stellt auf 2:1.

Allmählich schießen sich die beiden ein. Diesmal reichen Auger-Aliassime knapp 200 Stundenkilometer für sein zweites Ass. Anschließend zeigt sich der Kanadier erstmals angriffsfreudig und arbeitet über Kopf sehr sicher.

Einen Netzangriff des Niederösterreicher möchte Auger-Aliassime mit einer Vorhand longline kontern, doch auch der Ball passt nicht. Danach zündet Thiem sein erstes Ass und bringt sein erstes Aufschlagspiel gleichermaßen souverän durch.

Anschließend serviert Thiem gut, macht über die Aufschläge Druck - und stets recht zügig die Punkte. Dann soll es eine Vorhand inside-out richten. Diese allerdings wird Aus gegeben.

Mehr jedoch lässt der Kanadier nicht zu. Und als dann das erste Ass durch die Platzmitte rauscht, hat Auger-Aliassime den ersten Spielgewinn im Sack.

Besser läuft es für den Niederösterreicher im Anschluss. Auger-Aliassime wird zu kurz. Sofort ist Thiem zur Stelle und versenkt seine Vorhand cross.

Anschließend entwickelt sich ein erster Ballwechsel, bei dem Thiem allerdings erneut das Netz im Weg steht. Diesmal ist die Vorhand noch nicht gut genug justiert.

In diesem Augenblick eröffnet Auger-Aliassime das Match. Der erste Aufschlag kommt auf Anhieb mit 204 Stundenkilometern und der Rückhandreturn von Thiem landet im Netz.

Zum zweiten Mal stehen sich die beiden Profis auf dem Tennisplatz anlässlich eines offiziellen Matches gegenüber. Das bislang einzige Duell stieg bei den US Open 2020. Auf seinem damaligen Triumphzug gewann Thiem das Achtelfinale glatt in drei Sätzen.

Lange Zeit musste Auger-Aliassime gegen einen Fluch ankämpfen. Seine ersten acht Endspiele auf der ATP-Tour verlor der Nordamerikaner allesamt, durfte sich erst im neunten Anlauf in Rotterdam 2022 eine Krone aufsetzen. Seither hat er nur noch ein Finale verloren und kommt inzwischen auf fünf Turniersiege. Der letzte gelang im Oktober beim Hallenturnier in Basel. Die genannten 500er stellten zugleich die hochwertigsten Titel dar, doch Auger-Aliassime ist auch Davis-Cup-Sieger 2022. In jenem Jahr kletterte er in der Weltrangliste als Sechster so hoch wie nie, wird aktuell an Position 30 geführt. Die Saison begann er in Auckland mit einer Niederlage gegen Daniel Altmaier.

Auger-Aliassime steht beim Happy Slam zum fünften Mal seit 2020 im Hauptfeld. Im Jahr davor war der Kanadier noch in der zweiten Qualifikationsrunde gescheitert. Vor zwei Jahren verbuchte der Rechtshänder als Viertelfinalist sein bestes Resultat. Diesmal ist er an 27 gesetzt.

In diesem Moment betreten unsere Protagonisten den Platz. Nach einigen Handgriffen der Vorbereitung trifft man sich zusammen mit Stuhlschiedsrichter Gregory Allensworth zur Wahl am Netz. Die Münze fällt zugunsten des Kanadiers, der sich für Aufschlag entscheidet. Anschließend spielen sich beide noch etwas ein.

Unterdessen ist das erste Match der Night Session in der Margaret Court Arena beendet. Ons Jabeur bezwang die ukrainische Qualifikantin Yuliia Starodubtseva 6:3 und 6:1. Damit ist der Platz gleich frei für unsere Männer, die so gegen 10:35 Uhr MEZ beginnen könnten.

Bei den Australian Open ist Thiem zum zehnten Mal seit dem Debüt 2014 dabei. Seine mit Abstand beste Leistung in Melbourne stammt natürlich aus dem Jahr 2020. Damals stürmte der Österreicher ins Endspiel und wurde dort in fünf Sätzen von Novak Djokovic bezwungen.

Übrigens war das Thiems 29. Finale, 17 Titel hat der Rechtshänder einst errungen – gekrönt durch den US-Open-Sieg 2020. Auf dem Höhepunkt seines Schaffens wurde er als Nummer drei der Welt geführt. Aktuell ist Thiem in der Weltrangliste 92., hat das Tennisjahr in der Qualifikation von Brisbane begonnen. Diese zwei Matches gewann er jeweils nach Satzrückstand. Im Hauptfeld angekommen, war gegen Rafael Nadal gleich Endstation.

Nach wie vor ist Thiem weit von seiner einstigen Form entfernt. Nach einer Handgelenksverletzung musste der Niederösterreicher lange pausieren, kam danach ganz schwer wieder in Tritt. Im vergangenen Jahr thematisierte der Lichtenwörther zudem mentale Probleme. Auf der ATP-Tour muss der 30-Jährige nach dem zwischenzeitlich Absturz aus den Top 100 häufig durch die Qualifikationen, wird zudem von Erstrundenpleiten und regelmäßig frühem Ausscheiden geplagt. Dennoch gab es im vergangenen August einen Lichtblick. Beim 250er von Kitzbühel erreichte er das Endspiel, verlor dieses klar gegen Sebastián Báez.

Herzlich willkommen bei den Australian Open! Am zweiten Tag des ersten Grand-Slam-Turniers des Jahres stehen weitere Erstrundenpartien auf dem Programm. Dabei treffen in der Margaret Court Arena gegen 10:30 Uhr MEZ Félix Auger-Aliassime und Dominic Thiem aufeinander.