Ben Shelton beendet Dominic Thiems Grand-Slam-Karriere und schlägt den 30-Jährigen mit 6:4, 6:2, 6:2. Dabei zeigte sich über alle drei Sätze dasselbe Bild: Der US-Boy agiert mit jeder Menge Wucht, dominierte insbesondere bei eigenem Aufschlag die Ballwechsel und fand in den richtigen Momenten in die Returnspiele. Vor allem im engen ersten Durchgang war das Break zum 6:4 ein Gamechanger: Anschließend hatte Shelton klare Vorteile, wenngleich sich Thiem über weite Strecken der Partie mehr als achtbar schlug. Am Ende zeigte sich aber auch, dass der Österreicher nicht mehr über die Power und die Geschwindigkeit verfügt, die ihn über viele Jahre ausgezeichnet haben. Letztlich geht der Erfolg für Shelton absolut in Ordnung - mit seinem druckvollen Aufschlägen und Vorhänden war er heute eine Stufe besser als sein Gegner. Während Thiem also seinen letzten Grand-Slam-Auftritt hingelegt hat, geht es für den Mann aus Atlanta weiter. Er trifft in Runde zwei auf den Spanier Roberto Bautista Agut. In diesem Sinn: Tschüss, auf Wiedersehen und bis zum nächsten Mal!

Und vorbei! Shelton und Thiem liefern sich einen längeren Ballwechsel, dann schleudert Thiem seine Vorhand ins Aus.

Aus 0:30 mach 30:30: Zwei gute Aufschläge und zwei daraus resultierende Returnfehler bringen Thiem in eine bessere Ausgangslage, um noch im Match zu bleiben. Nach einer längeren Rally und einem Vorhandlonglinefehler schubst die ehemalige Nummer drei der Welt seinem Gegner den ersten Matchball rüber!

Der US-Boy spielt die Angelegenheit hier ziemlich lässig. Zum wiederholten Mal findet Thiem nicht in die Returnspiele, zum wiederholten Mal kommt er nur zu einem einzigen Punktgewinn beim Aufschlag seines Gegners. 2:5 aus Sicht des Routiniers.

Mit etwas Pech könnte dies das letzte Aufschlagspiel Thiems bei einem Grand-Slam-Match. Dagegen hat der 30-Jährige aber noch etwas einzuwenden. Dank einiger guter Aufschläge macht er aus einem 0:15 ein 40:15, bevor er einen fantastischen Rückhandlongline-Returnwinner seines Gegners kassiert. Am Ende greift sich Thiem das Spiel zu 30.

Wieder zieht Shelton mühelos von dannen. Bei eigenem Aufschlag ist er heute unantastbar.

Vintage Thiem! Bei 30 beide serviert er nach außen und feuert dann seinen Rückhandlongline genau ins Platzeck zum Spielball. Diese Chance lässt er jedoch aus, danach saust seine Vorhand aus der Platzmitte meilenweit ins Aus. Wenig später hat Shelton das Break dann doch noch in der Tasche. Damit wird es jetzt sehr schwer für den Österreicher.

Das klappt immer wieder. Der US-Boy probiert es bei 40:15 mit seiner Serve-and-Volley-Variante - und stellt in diesem Satz auf 2:1. Wieder war Thiem da machtlos.

Auch Thiem darf jetzt zum ersten Mal aufschlagen im dritten Satz. Zu 15 gleicht er auf 1:1 in den Spielen aus.

Ganz fix nimmt Shelton das erste Spiel mit. Zu null bringt er seinen Aufschlag durch.

Satzbälle für Shelton! Bei 30:15 für ihn und Aufschlag Thiem zwingt er den Österreicher in die Defensive. Aus dem Halbfeld smasht er dessen Not-Schlag mit unglaublicher Power an die Linie zum 40:15. Die erste Gelegenheit lässt Shelton mit einem Vorhandfehler noch aus, dann profitiert er von einem Thiem-Fehler. 2:0 in den Durchgängen.

In den Returnspielen ist Thiem weiterhin chancenlos. Ohne echte Gegenwehr muss er das Spiel abgeben und jetzt gegen den Satzverlust servieren.

Das ist bitter für Thiem. Eigentlich sah alles danach aus, dass er auf 2:4 verkürzen könnte. Wegen brachialer Vorhände von Shelton und eigener Fehler - zum Beispiel wegen eines Doppelfehler - schenkt er seinem Gegner einen Breakball. Den sowie den zweiten kann er immerhin abwehren, genauso die dritte Gelegenheit. Dann zwingt Thiem seinen Gegner mit einem giftigen Slice zum Netzangriff, bei dem Sheltons Angriffsball ins Aus segelt. Anschließend profitiert der Underdog von Sheltons knapp verrissenem Vorhandlongline aus vollem Lauf. So heißt es doch noch 2:4.

Das klappt wiederum nicht. Ebenfalls zu null tütet Shelton das fünfte Game ein.

Allerdings: Der 30-Jährige bleibt dran. Ohne Punktverlust bringt er sich in diesem Durchgang auf die Anzeigetafel. Nun wird es aber mal Zeit für ihn, den Aufschlag seines Kontrahenten anzugreifen.

In Windeseile erhöht der Mann aus Atlanta auf 3:0. Das sieht nicht gut für Thiem aus in diesem Satz.

Das kann man mal so machen. Thiem führt bei eigenem Service 30:0, bevor Shelton mit einem extrem aggressiven Rückhandslice longline angreift und am Netz den zweiten Slice zum Punktgewinn auspackt. Zwar greiftsich Thiem danach zwei Spielbälle, allerdings kann er keinen davon verwerten - und wir sehen den nächsten Einstand. Hier serviert die ehemalige Nummer drei der Welt einen Doppelfehler zum Breakball. Dank einer fixen Vorhand, die zu einem Vorhandfehler beim Österreicher führt, schnappt sich Shelton direkt das schnelle Break.

Der zweite Satz läuft, wiederum beginnt Shelton mit eigenem Service. Bei 15:30 aus seiner Sicht volliert Thiem mit der Rückhand zum 30 beide, dann misslingt dem US-Boy ein Volley - und Thiem bekommt seinen ersten Breakball! Den macht Shelton mit einem Aufschlagwinner jedoch zunichte. Einige Augenblicke später hält er seinen Aufschlag schließlich doch.

Und dann ist der Satz durch! Thiem knallt seinen Vorhandlongline infolge einer längeren Rally mit Volldampf ins Netz. Shelton holt den ersten Durchgang!

Abgewehrt! Thiem rückt nach gutem Aufschlag nach außen ans Netz auf. Im zweiten Volley-Anlauf macht er dann den erneuten Einstand klar. Wenig später vereitelt er auch die zweite Chance auf den Satzgewinn, sieht sich dann nach Netzangriff von Shelton aber der dritten Möglichkeit ausgesetzt.

Klasse gemacht von Shelton. Bei 15:40 schickt er einen kurzen Rückhandcross an die Seitenlinie, ehe er am Netz den Ball per eingesprungenem Volley zum 30:40 schlägt. Kurz darauf lässt er einen Vorhand-Returnwinner folgen - und trotz 40:0 muss Thiem über Einstand gehen. Nach einem vollkommen verkorksten Rückhandslice gibt es dann plötzlich doch noch Satzball!

Da war mehr drin für Thiem! Er sieht bei 15:0 aus seiner Sicht und Aufschlag Shelton früh einen Stopp, schiebt diesen aber direkt in den Schläger seines Gegners. Hätte er sich für die Longline-Variante entschieden, hätte es gut und gerne 30:0 heißen können. So macht der Amerikaner schnell den Deckel auf das Spiel drauf.

Beim Servicegame des Österreichers wird es wieder etwas enger. Er muss erneut über 30:30 gehen, kann Shelton dann aber gut beschäftigen und einen Aufschlagwinner draufsetzen. Wir kommen in die heiße Phase des ersten Durchgangs.

Bei eigenem Aufschlag hat Shelton überhaupt keine Probleme. Allein die Winner-Statistik spricht eine klare Sprache: 11:1 führt er hier. So kommt es auch, dass Thiem in den Returnspielen keine Schnitt sieht.

Starke Reaktion von Shelton! Der 21-Jährige rückt ans Netz auf und volliert einen knallharten Rückhandcross des Lokalmatadoren hervorragend kurz-cross zurück. Zwar schafft es Shelton, das Spiel offen zu halten. Bei 30 beide aber lässt er zwei einfache Fehler folgen - 3:3.

Das ging wieder ruckzuck. Ganz unproblematisch holt sich der US-Amerikaner das 3:2.

Erstmals ein wirklich sehenswerter Punkt. Bei 30:15 für Thiem rückt der Österreicher ans Netz auf, spielt aber einen schlechten Volley. Den schickt Shelton mit der Vorhand aus dem Lauf an seinem Kontrahenten vorbei. Dennoch ist es am Ende der Routinier, der die notwendigen Zähler zum Spielgewinn einsammelt.

Völlig mühelos tütet Shelton das dritte Game im ersten Satz ein. Gegen die druckvollen Aufschläge und Vorhände hat Thiem noch kein Mittel gefunden.

Zu 30 nimmt auch Thiem sein erstes Aufschlagspiel mit. Wichtig für ihn: Er konnte viele freie Punkte erzielen und Shelton damit wenig Raum zur Entfaltung geben.

Ganz fix übernimmt Shelton mit einem Servicewinner die Führung. Thiem kam überhaupt nicht ins Returnspiel rein.

Auf geht's, Shelton eröffnet die Begegnung bei eigenem Aufschlag. Der 21-Jährige beginnt auch gleich mal mit zwei starken Vorhandwinnern und stellt auf 30:0.

Beide Spieler sind auf dem Court angekommen. Nach einem kurzen Aufwärmen geht es dann gleich los.

Auf der anderen Seite wartet mit Shelton nicht nur ein Lokalmatador, sondern auch die Nummer 16 der Welt und damit der glasklare Favorit. Der US-Boy zeigt dabei in diesem Jahr eine konstant ansteigende Form: Gingen die Turniere in Ozeanien, Indian Wells und Miami noch relativ schnell vorbei, gewann er zu Beginn der Sandplatzsaison den Titel in Houston (7:5, 4:6, 6:3 vs. Frances Tiafoe). Einigen eher enttäuschenden Ergebnissen folgte zuletzt wieder ein Aufschwung. In Washington zog er ins Halbfinale ein (6:4, 5:7, 3:6 vs. Flavio Cobolli), in Cincinnati vor eineinhalb Wochen ins Viertelfinale (6:3, 6:7, 5:7 vs. Alexander Zverev). Heute geht er definitiv als Favorit ins Match.

Von der 2020er-Version ist der Österreicher inzwischen weit entfernt. Im Jahr 2024 spielte er 13 Turniere, einige davon auf der Challenger-Tour. Wirklich Selbstvertrauen tankte er allerdings nirgends. Sein bestes Resulatet datiert aus dem April, als er beim Sandplatzturnier im portugiesischen Estoril die zweite (!) Runde erreichte. Ansonsten schlug er sich bei den Australien Open achtbar (Fünf-Satz-Pleite gegen Felix Auger Aliassime in Runde eins), ließ die Grand Slams in Paris und London sowie die Olympischen Spiele jedoch aus. Es wird abzuwarten sein, in welcher Verfassung sich der 31—Jährige heute präsentiert.

Im Mai gab Thiem bekannt, seine Karriere zum Ende der Saison beenden zu wollen. Anhaltende Handgelenkprobleme und ständige Rückschläge veranlassten den Mann aus Wiener Neustadt zu diesem Schritt. Sein voraussichtlich letzter Auftritt bei einem Major führt ihn ausgerechnet dorthin, wo er seinen ersten und einzigen Grand-Slam-Titel feiern konnte. 2020 schlug er Alexander Zverev in einem Finalkrimi in fünf Sätzen (2:6, 4:6, 6:4, 6:3, 7:6).

Hallo und herzlich willkommen zur 1. Runde der US Open! Bei seinem wohl letzten Grand-Slam-Turnier als aktiver Spieler trifft Dominic Thiem auf den Lokalmatadoren Ben Shelton. Aufschlag ist gegen 18:00 Uhr deutscher Zeit.