Hannover marschiert, THW verliert: Rekordmeister Kiel schlittert in die Krise
Hannover marschiert, THW verliert: Rekordmeister Kiel schlittert in die Krise
Hamburg (SID) - Hannover marschiert, Kiel verliert: Rekordmeister THW Kiel schlittert in der Handball-Bundesliga in eine handfeste Krise. Während das Überraschungsteam von der TSV Hannover-Burgdorf seine Tabellenführung mit einem souveränen 25:21 (13:10) beim Schlusslicht TuS N-Lübbecke ausbaute, musste die Mannschaft von Trainer Alfred Gislason am vierten Bundesliga-Spieltag beim 25:29 (10:15) bei der MT Melsungen bereits die zweite Niederlage einstecken.
Mit nunmehr 4:4-Punkten hinken die Zebras ihren eigenen Ansprüchen schon zu Saisonbeginn weit hinterher. Auch Rechtsaußen Niclas Ekberg mit seinen sieben Toren konnte die zweite THW-Pleite nacheinander nicht verhindern. Für Melsungen, das durch den dritten Sieg in Serie an den Kielern vorbeizog, trafen Linksaußen Michael Allendorf (7), Nationalspieler Julius Kühn und Lasse Mikkelsen (beide 6) am häufigsten.
Verlustpunktfreier Spitzenreiter bleibt nach dem vierten Sieg im vierten Spiel indes Hannover, das in Europameister Kai Häfner (6 Tore) erneut seinen besten Werfer hatte. Vizemeister SG Flensburg-Handewitt kassierte derweil in Leipzig eine 22:25 (10:13)-Niederlage und weist ebenso wie Kiel 4:4 Punkte auf. Leipzig (6:2) verbesserte sich hingegen auf Rang drei.
Gut erholt von den beiden jüngsten Niederlagen zeigte sich unterdessen der SC Magdeburg. Beim 34:26 (14:13) gegen den TVB Stuttgart lief Keeper Jannick Green mit 19 Paraden zur Höchstform auf. Rückraumspieler Lukas Mertens und Rechtsaußen Daniel Petersson trafen je sechs Mal für den SCM. Im Tabellenkeller feierte Aufsteiger Eulen Ludwigshafen mit dem 24:20 (9:9)-Heimsieg gegen den TBV Lemgo unterdessen seine ersten Bundesliga-Punkte.
Kiel wirkte in Melsungen von Beginn an verunsichert. Drei Tage nach der Heim-Niederlage gegen Hannover (29:31) lief vorne spielerisch kaum etwas zusammen, und hinten bekam Nationaltorhüter Andreas Wolff zunächst kaum einen Ball zu fassen. Und weil es auch beim eingewechselten Niklas Landin nicht besser lief, lag der THW beim Stand von 13:20 schon nach 37 Minuten fast aussichtslos im Hintertreffen. Das ganz große Aufbäumen in der Schlussphase blieb aus.
Schon am Samstag war der Aufwärtstrend von Altmeister VfL Gummersbach gestoppt worden. Nach dem ersten Saisonsieg vor Wochenfrist gegen FA Göppingen mussten die Oberbergischen beim Vorjahresaufsteiger HC Erlangen mit 22:25 (9:12) bereits ihre dritte Niederlage im vierten Saisonspiel quittieren. Die Gastgeber feierten ihr zweites Erfolgserlebnis in Serie und verbesserten sich mit 4:2 Punkten vorläufig in die obere Tabellenhälfte.