Wanner schießt Heidenheim zum Sieg gegen Ljubljana
Im ersten Conference-League-Spiel der Vereinsgeschichte trifft der 18-Jährige im Nachschuss nach einem Handelfmeter.
Eine Stunde saß Paul Wanner auf der Bank. Nach seiner Einwechslung schießt der Jungstar den Europacup-Neuling 1. FC Heidenheim zum ersten Sieg in der Conference League.
Heidenheim/Köln (SID) Die Glückwünsche seiner Mitspieler nahm Paul Wanner gelassen entgegen. Mittlerweile ist es der Jungstar gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Mit seinem Tor in der 83. Minute zum 2:1 (1:0) über Olimpija Ljubljana hatte der 18-Jährige Europacup-Neuling 1. FC Heidenheim einen perfekten Start in die Conference League beschert. Zwar scheiterte Wanner mit einem Handelfmeter zunächst, behielt aber im Nachschuss die Nerven.
"Den habe ich nicht so gut geschossen, aber Tor ist Tor", sagte Wanner bei RTL+, ohne in Euphorie auszubrechen: "Ich versuche, der Mannschaft zu helfen, das hat heute geklappt, auch wenn es ein bisschen glücklich war."
Glücklich, aber verdient. Adrian Beck (6.), der für Wanner in der Startelf stand, hatte Heidenheim früh in Führung gebracht, Alejandro Blanco (77.) glich für Ljubljana aus. Das ärgerte Trainer Frank Schmidt. "Wir haben sie ein Stück weit am Leben gelassen", sagte er, "wenn man am Anfang so überragend spielt, aber am Ende noch zittern muss, dann ist das ein Schuss vor den Bug, den wir aufnehmen werden."
Heidenheim hatte sich in den Play-offs gegen BK Häcken aus Schweden den Sprung in die Conference League verdient, nun warten mindestens noch fünf weitere lukrative Duelle im dritten Europacupwettbewerb der UEFA. Weiter geht es am 24. Oktober bei Pafos FC auf Zypern, das Highlight der Vorrunde steht am 28. November mit dem Heimspiel gegen den FC Chelsea auf dem Programm.
Aber bereits gegen Ljubljana zeigten die Heidenheimer, dass mit ihnen auch auf der europäischen Bühne zu rechnen ist. Die Gäste waren immerhin als Spitzenreiter in Slowenien und in dieser Saison noch ungeschlagen (elf Siege, fünf Unentschieden) an die Brenz gereist. Doch Heidenheim war über weite Strecken die dominierende Mannschaft, und das in ungewohnter Formation.
Schmidt hatte die Rotation angeschmissen, im Vergleich zur Startelf beim 2:0 in Mainz am Samstag brachte er mit Verweis auf die "hohe Belastung" sieben Neue. "Es wäre komisch, wenn ich nicht meiner ganzen Mannschaft vertrauen würde", sagte Schmidt. Einer der Ausgeruhten: Mittelfeldspieler Beck, der nach einem kleinen Tänzchen im Strafraum die frühe Führung erzielte.
Niklas Dorsch, der in Mainz Rot gesehen hatte, verdeutlichte mit einem Tempolauf in den Strafraum (15.) die Heidenheimer Ambitionen, verpasste aber den Moment zum Abschluss. "Wir wollen Europa zeigen, wer wir sind und was wir können", hatte Dorsch gesagt. Zumindest Ljubljana schien beeindruckt, auch von Leonardo Scienza, der aber nur den Pfosten traf (34.).
Vor und nach der Pause kam Ljubljana stärker auf, Torwart Kevin Müller rückte in den Mittelpunkt und hatte Glück: Nach einer Ecke sprang der Ball an den Pfosten, von dort an die Brust des Keepers und wieder zurück an den Pfosten (64.). Bei Heidenheim kam Jungstar Wanner und traf zum Sieg.