Gesichter der Paralympics: Mareike Miller (Rollstuhlbasketball)
Gesichter der Paralympics: Mareike Miller (Rollstuhlbasketball)
Von den außergewöhnlichen Umständen bei den Paralympics in Tokio will sich Mareike Miller nicht allzu sehr beeinflussen lassen.
Tokio (SID) - Sie versuche, ihre dritten Spiele "halbwegs zu genießen", sagte die 31-Jährige im SID-Gespräch. Ihr Start als Fahnenträgerin von Team D passt diesbezüglich schon einmal.
Dass Miller diese Ehre am Dienstag im Olympiastadion zuteil wird, überrascht nicht. Sie geht bereits als Kapitänin der Rollstuhlbasketballerinnen, aber auch als Gesamtaktivensprecherin des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) voran. DBS-Präsident Friedhelm Julius Beucher würdigte Miller, die als International Sales Managerin arbeitet, entsprechend als "Topathletin", Karl Quade, Chef de Mission, als "Führungspersönlichkeit".
2011 gewann Miller mit ihrem Team bei der EM den Titel, der bislang größte sportliche Erfolg gelang 2012 bei den Paralympics in London. Neben Gold kamen sieben Podestplätze bei Großereignissen hinzu, unter anderem Platz zwei in Rio 2016. Entsprechend hoch ist auch für Tokio der Anspruch. "Wir wollen aufs Podest", betont Miller.
Allerdings ist die Ungewissheit vor dem Start ins Turnier am Donnerstag gegen Australien groß. Coronabedingt fand 2020 nur ein Lehrgang statt, man habe, so Miller, im Vorfeld der Spiele zudem nur zwei andere Mannschaften gesehen: Favorit Niederlande und Spanien.
Dies sei "eine große Herausforderung. So genau wissen wir nicht, wo wir stehen". In Gruppe A trifft Deutschland neben Australien noch auf Vize-Weltmeister Großbritannien, Kanada und Japan.
Miller freut sich auf die Paralympics, wobei sie vor dem Auftakt noch einmal die Besonderheiten des Rollstuhlbasketballs herausstellte: Zum einen sei die Sportart "sehr inklusiv mit großer Vielfalt". Zudem sei es eine "actionreiche Mannschaftssportart - eine Mischung aus Autoscooter, Taktik und Dynamik".