Gewichtheben-EM: Klug krönt deutsche Bilanz mit drei Medaillen

Insgesamt holt Deutschland in Chisinau zehn Medaillen.
Die deutsche Gewichtheberin Kiara Klug hat bei den Europameisterschaften in Chisinau drei Medaillen gewonnen und damit das erfolgreiche Abschneiden des Bundesverbands Deutscher Gewichtheber (BVDG) gekrönt. Die EM-Debütantin gewann am letzten Turniertag in der 87-kg-Kategorie Silber im Reißen und im Zweikampf sowie Bronze im Stoßen.
"Es war so geil. Es hat einfach super viel Spaß gemacht", sagte Klug: "Die drei Medaillen habe ich aber noch nicht so ganz realisiert. Alles in allem ein geiles Debüt."
Hinter Dominatorin Emily Campbell aus Großbritannien, die sich zum fünften Mal in Folge EM-Gold sicherte, überzeugte Klug mit 111 kg im Reißen, 131 kg im Stoßen und 242 kg im Zweikampf. Bis zu ihrem 16. Lebensjahr galt sie als eine der größten deutschen Nachwuchshoffnungen im Ski Alpin. Über CrossFit fand sie ihren Weg zum Gewichtheben, begann den Sport erst vor weniger als drei Jahren. Erst bei der U23-EM hatte die 21-Jährige noch das Gold-Triple gefeiert, die EM war sie mit dem Ziel angegangen, "Erfahrungen zu sammeln, Luft zu schnuppern und dadurch dann Bock auf mehr zu bekommen."
Nach dem kollektiven Verpassen der Olympischen Spiele in Paris haben die deutschen Athleten in Moldau gezeigt, dass sich der BVDG wieder im Aufwärtstrend befindet. Zuvor hatte bereits Roberto Gutu in der 71-kg-Kategorie Gold und Bronze gewonnen, Lisa Marie Schweizer belegte bei den Frauen im Reißen in der 71-kg-Kategorie den dritten Platz. Raphael Friedrich feierte am Karfreitag gar Doppel-Gold und Silber in der 89-kg-Kategorie. Auch EM-Debütant Lucas Müller gewann Bronze. Sabine Kusterer verpasste als einzige Teilnehmerin des sechsköpfigen BVDG-Teams eine Medaille.
Insgesamt holte Deutschland in Chisinau somit zehn Medaillen - dreimal Gold, dreimal Silber und viermal Bronze. Für den BVDG war es das erfolgreichste Abschneiden beim europäischen Vergleich seit der Heim-EM 1998 in Riesa. "Mit den abschließenden Medaillen heute von Kiara wurden meine Erwartungen im Gesamten vollständig übertroffen", sagte BVDG-Sportdirektor Michael Vater: "Der positive Drive und der Auftakt Richtung LA 2028 sind, wie von mir ausgerufen, eingeleitet."