Überraschung bei Beachvolleyball-EM: Aus für Ludwig/Walkenhorst
Überraschung bei Beachvolleyball-EM: Aus für Ludwig/Walkenhorst
Jurmala (SID) - Überraschendes Aus für die Beachvolleyball-Olympiasiegerinnen und -Weltmeisterinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst bei der EM im lettischen Jurmala: Die Titelverteidigerinnen aus Hamburg mussten sich auf ihrem Weg zum angestrebten dritten Gold in Folge im Viertelfinale den krassen Außenseiterinnen Nadja Glenzke/Julia Großner aus Berlin mit 1:2 (21:17, 14:21, 17:19) geschlagen geben. Ludwig/Walkenhorst vergaben dabei sogar zwei Matchbälle.
Glenzke/Großner verwandelten ihrerseits den dritten Matchball und zogen erstmals in ein EM-Halbfinale ein, wo sie am Sonntag (10.00 Uhr) auf die Polinnen Kinga Kolosinska und Jagoda Gruszczynska treffen. Das Duo Glenzke/Großner war vor acht Monaten als Perspektivteam gestartet, hat aber inzwischen keine Perspektive mehr.
Während der EM war bekannt geworden, dass es das Team am zentralen Stützpunkt Hamburg im Zuge einer Neuordnung in der nächsten Saison nicht mehr geben wird. Die 29-jährige Großner gehört zu fünf Athleten, die vom Verband aussortiert wurden. Dabei war die Teambildung ursprünglich als langfristige Maßnahme angelegt.
Solch gewaltige Sorgen haben Ludwig/Walkenhorst nicht, in Jurmala offenbarten sich beim deutschen Top-Duo vergleichsweise bescheidene Probleme. "Knapp zwei Wochen nach der WM fehlten uns einfach die nötigen Körner, um gegen die super spielenden Nadja und Jule gewinnen zu können", teilten Ludwig/Walkenhorst auf ihrer Facebook-Seite mit: "Im Viertelfinale auszuscheiden ist natürlich enttäuschend."
Dabei hatte es zunächst nach einem klaren Erfolg der Favoritinnen ausgesehen. Nach nicht einmal 20 Minuten und einem Zwischenspurt zum 19:14 brachten Ludwig/Walkenhorst den ersten Satz unter Dach und Fach. Doch Mitte des zweiten Durchgangs riss der Faden, vor allem bei Kira Walkenhorst. Die 26-Jährige hatte Probleme bei der Ballannahme und auch am Netz. Dazu gesellten sich erneut Schmerzen in ihrer chronisch lädierten rechten Schulter.
Im dritten Satz ließ sie sich behandeln, konnte die Partie aber fortsetzen. Und zunächst sah es so aus, als könnten Ludwig/Walkenhorst den 5:10-Rückstand im Tiebreaker noch drehen. Sie glichen zum 11:11 und später zum 13:13 aus. Die beiden Möglichkeiten zum Matchgewinn aber ließen sie im lettischen Sand liegen. Diese Chance nutzten Glenzke/Großner schonungslos aus.
In Jurmala ist noch ein deutsches Finale möglich. Die topgesetzten Chantal Laboureur und Julia Sude (Stuttgart/Friedrichshafen) zogen am Nachmittag durch ein 2:0 (21:16, 21:16) gegen die einheimische Paarung Tina Graudina/Anastasija Kravcenoka in die Vorschlussrunde ein und treffen am Sonntag (10.00 Uhr) auf Kristyna Kolocova/Michala Kvapilova aus Tschechien. Die deutschen Männer waren spätestens im Achtelfinale ausgeschieden.