109. Flandern-Rundfahrt: Pogacar besiegt van der Poel

Der Weltmeister setzt 18 km vor dem Ziel die entscheidende Attacke. Es ist sein zweiter Sieg bei der Flandern-Rundfahrt.
Tadej Pogacar hat die 109. Flandern-Rundfahrt gewonnen und im packenden Duell der Radsport-Giganten mit Mathieu van der Poel erfolgreich Revanche für die Schlappe bei Mailand-Sanremo genommen. Beim zweiten von fünf Monumenten der Saison jubelte der Weltmeister am Sonntag nach 269 anspruchsvollen Kilometern in Oudenaarde und feierte mit Blick auf seine mit Spannung erwartete Premiere bei Paris-Roubaix einen Sieg mit Signalwirkung.
Pogacar setzte 18 km vor dem Ziel beim letzten Ritt über den gepflasterten Anstieg Oude Kwaremont die entscheidende Attacke. Die verbliebenen Rivalen um Sanremo-Sieger van der Poel, der mit seinem vierten Erfolg zum alleinigen Rekordsieger der Flandern-Rundfahrt aufgestiegen wäre, konnten nicht mehr folgen.
Van der Poel (Alpecin-Deceuninck) sprintete mit der Gruppe der Verfolger vergeblich und den zweiten Platz und belegte mit 1:01 Minuten Rückstand Rang drei hinter dem dänischen Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl-Trek). Für Pogacar war es der zweite Sieg beim geschichtsträchtigen belgischen Kopfsteinpflaster-Klassiker nach 2023.
Für John Degenkolb brachte das Rennen indes einen schweren Schlag. Der Routinier musste nach einem Sturz vorzeitig aufgeben, er erlitt Knochenbrüche, wird bei Paris-Roubaix am kommenden Sonntag nicht starten können und insgesamt wohl zwei Monate fehlen.
Der Vorjahresdritte Nils Politt erfüllte beim Team UAE Emirates-XRG verlässlich seinen Dienst als Pogacars Edelhelfer. Lediglich zwei deutsche Erfolge hat es bei der Ronde seit der Premiere 1913 gegeben: Rudi Altig gewann 1964, Steffen Wesemann 2004.
Schon weit vor dem Start von Belgiens größtem Sport-Volksfest am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr hatten sich Heerscharen von Fans bei bestem Wetter an der Strecke eingefunden und für unvergleichliche Atmosphäre gesorgt. "Einzigartig" sei diese, hatte Pogacar schon vorab gesagt, "die Stimmung gibt dir einen zusätzlichen Adrenalinschub." Vor allem an den neuralgischen 17 Anstiegen, den berühmten Hellingen, sowie den flachen Kopfsteinpflaster-Passagen herrschte großer Trubel.