Gala ohne Pogacar: "Monster" Van der Poel feiert E3-Triumph

Beim schweren Klassiker in Belgien deklassiert der Sanremo-Sieger die Konkurrenz in Abwesenheit seines großen Rivalen.
Kein Tadej Pogacar, keine echte Konkurrenz: Der niederländische Radstar Mathieu van der Poel hat sechs Tage nach seinem Triumph bei Mailand-Sanremo den nächsten herausragenden Erfolg gefeiert und in Abwesenheit seines großen Rivalen nach einem beeindruckenden Solo wie im Vorjahr das belgische Eintagesrennen E3 Saxo Classic gewonnen. In die nächsten Duelle mit Weltmeister Pogacar geht van der Poel nun als Favorit.
"Das war heute echt hart, vor allem bei dem Wind schräg von vorn. Der letzte Teil ist heute furchtbar lang gewesen, ich haben gelitten", sagte van der Poel (Alpecin-Deceuninck), der sich nach 40 km im Alleingang im Regen mit 1:07 Minuten Vorsprung auf den dänischen Ex-Weltmeister Mads Pedersen (Lidl-Trek) durchsetze. "Am Ende nur von einem Monster geschlagen zu werden, ist auch okay", sagte Pedersen.
Dritter wurde bei der harten Kraftprobe über viele Hügel und Kopfsteinpflaster der Italiener Filippo Ganna (Ineos Grenadiers/+2:05), der sich am Samstag bei Mailand-Sanremo zwischen van der Poel und Pogacar geschoben hatte.
Guter 18. wurde der Kölner Nils Politt (UAE Emirates-XRG), der auf seinem favorisierten Terrain nach dem Verzicht seines Teamkapitäns Pogacar eigene Ambitionen verfolgen durfte.
Der Niederländer van der Poel und der Slowene Pogacar fahren derzeit in ihrer eigenen Liga. Das nächste Aufeinandertreffen bei der Flandern-Rundfahrt am 6. April - teilweise auf den gleichen Straßen wie am Freitag - dürfte wieder Spektakel bieten.
Pogacar hatte seinen E3-Start sowie bei Gent-Wevelgem am Sonntag kurzfristig abgesagt, um sich gezielt auf die Flandern-Rundfahrt sowie seinen ersten Start bei Paris-Roubaix (13. April) vorzubereiten. Im Vorjahr gewann van der Poel beide Rennen mit beeindruckenden Solos - allerdings jeweils in Abwesenheit Pogacars.
Das 208,8 km lange Rennen rund um die Kleinstadt Harelbeke führte über zahlreiche giftige Steigungen, darunter den Paterberg und den Oude Kwaremont, die auch bei der Flandern-Rundfahrt zentrale Rollen spielen. Van der Poel hielt sich lange zurück, gegen seinen kapitalen Antritt am Oude Kwaremont hatte dann aber niemand eine Chance.