BVB beim VfB Stuttgart: Noten und Einzelkritik
Am Samstagnachmittag verlor Borussia Dortmund beim VfB Stuttgart das zweite Bundesliga-Spitzenspiel in Folge. Die Schwaben spielten das Team von Edin Terzic phasenweise an die Wand, das 1:2 war für die Westfalen sogar noch äußerst schmeichelhaft. Alle BVB-Stars in der Einzelkritik:
TOR: Gregor Kobel - Note: 2,0
Machte an der alten Wirkungsstätte eines der kuriosesten Torwart-Spiele der letzten Jahre. Verursachte zwei Elfmeter und hielt sogar den ersten Strafstoß von Führich. War auch sonst mit insgesamt acht Glanztaten der einzige Grund dafür, dass seine Mannschaft nicht komplett unterging.
ABWEHR: Niklas Süle - Note: 4,5
Bekam von Führich auf der Außenbahn die Grenzen aufgezeigt. Wirkte durchgängig viel zu träge für den flinken Gegenspieler. Vereitelte später als Innenverteidiger dafür noch mehrfach Großchancen.
Mats Hummels (bis 27.) - Note: 4,5
Offenbarte im Zwischenraum zu Schlotterbeck freie Räume für den Gegner. Fiel zudem oft auf die Körpertäuschungen von Undav herein. Verletzte sich dann schon früh und musste runter.
Ramy Bensebaini (ab 27.) - Note: 4,0
Übernahm Mitte der ersten Halbzeit die linke Abwehrseite. Sah beim 1:1 direkt ganz schlecht aus. Steigerte später seine Zweikampfführung aber deutlich. Seine Seite war später keine Problemzone mehr.
Nico Schlotterbeck - Note: 4,5
Unterschätzte mitunter die Dynamik des Gegners. Schob dann manchmal zu aggressiv nach vorne, im Sechzehner fehlte ebenfalls die Handlungsschnelligkeit. Hatte im Passspiel vereinzelt gute Momenten wie vor dem 1:0.
Julian Ryerson - Note: 5,0
Kam oftmals nicht hinterher, wenn der VfB schnell und direkt über seine Seite kam. Verlor fast 80 Prozent seiner Zweikämpfe und war durchgängig ein großer Unsicherheitsfaktor. Legte mit dem einzigen nennenswerten Offensiv-Ausflug die Führung auf.
MITTELFELD: Salih Özcan - Note: 5,0
Leistete sich im Kombinationsspiel einige Missverständnisse mit den Kollegen. Kam gegen den Ball meist gar nicht erst in die Zweikämpfe. Über weite Strecken im Mittelfeld überfordert.
Marcel Sabitzer - Note: 4,5
War als Ballträger entscheidend am 1:0 beteiligt. Fand ansonsten am Ball praktisch nicht statt. Brachte im ersten Durchgang nur fünf Pässe an. Defensiv ebenfalls ohne klaren Plan. Traf nach der Pause immerhin einmal den Pfosten (62.).
Felix Nmecha (bis 63.) - Note: 5,0
Verzeichnete gelegentlich Ballgewinne in aussichtsreichen Zonen, konnte damit aber kaum etwas anfangen. Stellte die leichten Fehler nie ab, duckte sich zudem häufig aus der Verantwortung.
Gio Reyna (ab 63.) - Note: 3,5
Brachte mehr Intensität ins BVB-Mittelfeld. War außerdem darum bemüht, spielerische Lösungen zu finden. Es ging zwar nicht jeder Einfall auf, immerhin traute er sich etwas.
Julian Brandt (bis 45.) - Note: 5,5
Bekam keinen Fuß auf den Rasen. Verlor entscheidende Zweikämpfe, am Ball unterliefen ihm in den wichtigen Momente technische Fehler. Nach schwacher Leistung schon zur Halbzeit erlöst.
Marco Reus (ab 46.) - Note: 4,0
Forderte die Bälle und wollte das Spiel sichtlich an sich reißen. Sorgte für einige gute Momente und brachte so die Sicherheit ein Stück weit zurück beim BVB. Wirklich gefährlich wurde es bei den Aktionen des Ex-Kapitän aber nie.
Karim Adeyemi (bis 45.) - Note: 5,5
Suchte in der Offensive die freien Räume, wurde aber stets robust gestellt. Fand darauf keine Antwort und verlor früh den Mut. Stand nach vielen kleinen Fouls nach 40 Minuten kurz vor dem Platzverweis.
Donyell Malen (ab 46.) - Note: 5,5
Blieb als Joker unscheinbar und kam kaum zu Szenen im finalen Drittel. Hatte letztlich nur 14 Ballaktionen. Seine Dynamik blitzte praktisch nie auf.
ANGRIFF: Niclas Füllkrug (bis 76.) - Note: 4,0
Hing über weite Strecken in der Luft und wurde kaum einmal in der heißen Zone angespielt. Bewies aber Goalgetter-Qualitäten und traf mit dem einzigen Abschluss zur Führung (36.). Im Kombinationsspiel später allerdings sehr fahrig.
Youssoufa Moukoko (ab 76.) - ohne Bewertung
Brauchte fast immer zu lange am Ball. Konnte die Stuttgarter deshalb vor keinerlei Aufgaben mehr stellen.
