Deutschland vs. Italien: Noten und Einzelkritik
Die deutsche Nationalmannschaft kann also noch gewinnen. Nach zuletzt vier 1:1-Unentschieden in Serie besiegte die DFB-Elf Italien in der Nations League mit 5:2 (2:0). Drei Akteure taten sich besonders hervor, der zuletzt öffentlich in der Kritik stehende Sané betrieb hingegen keine Eigenwerbung. Alle DFB-Stars in der Einzelkritik:
TOR: Manuel Neuer - Note 2,5
Erneut in Top-Form, hielt in der Anfangsphase überragend gegen Raspadori (8.). Sehenswert auch seine Rettungstaten gegen Barella (57.) und Dimarco (90+2.). Sah lediglich beim Ehrentreffer der Italiener nicht gut aus, als er eine scharfe Flanke direkt vor die Füße von Torschütze Gnonto prallen ließ (78.).
ABWEHR: Lukas Klostermann - Note 3,5
Rückte neu auf die rechte Abwehrseite und bekam es dort mit dem quirligen Gnonto zu tun. Nur zu Beginn in direkte Duelle verwickelt, hatte ansonsten einen recht entspannten Abend. Anders als Raum auf der anderen Seite verzichtete der Leipziger jedoch meist auf Offensivausflüge.
Niklas Süle (bis 88.) - Note 2,5
Leitete immer wieder gute Chancen durch punktgenaue Diagonalbälle ein - darunter das frühe 1:0. War maßgeblich für den Spielaufbau des deutschen Teams verantwortlich und verbuchte neben Kimmich die meisten Ballaktionen. Einziges Manko: Legte Christantes Chance durch eine schwache Klärung auf (46.).
Jonathan Tah (ab 88.) - ohne Bewertung
Der Leverkusener verteidigte in den letzten Minuten, verlor beim späten 2:5 (90+4.) etwas die Übersicht.
Antonio Rüdiger - Note 3,0
Bis auf einen Stellungsfehler, der Raspadoris Mega-Chance ermöglichte (8.), eine fehlerfreie Leistung des zukünftigen Real-Profis. Trat bei Standards offensiv einmal in Erscheinung, setzte einen Kopfball unter Bedrängnis aber knapp am langen Pfosten vorbei (14.).
David Raum - Note 1,5
Marschierte unermüdlich die linke Seite auf und ab. Ausgangspunkt etlicher Flanken in den italienischen Sechzehner, eine seiner vielen Hereingaben verwertete Kimmich zum 1:0 (10.). Mit gleichem Mittel war der Hoffenheimer auch Initiator des 3:0. Einer der besten DFB-Akteure des Abends.
MITTELFELD: Joshua Kimmich - Note 2,0
Traf wie schon im Hinspiel gegen Italien, tunnelte Donnarumma mit seinem freistehenden Abschluss aus zehn Metern zur Führung (10.). Dirigierte das deutsche Spiel, behielt auch in der etwas hektischen Phase nach der Pause einen kühlen Kopf.
Ilkay Gündogan (bis 88.) - Note 3,0
Fungierte als Ballverteiler im Mittelfeld, schaffte es jedoch nur selten, die tief gestaffelte Defensive der Italiener zu bewegen. Seine eigentlichen Stärken als Box-to-Box-Spieler kamen kaum zur Geltung. Den Elfmeter kurz vor der Pause versenkte er allerdings sehr souverän (45+4.).
Anton Stach (ab 88.) - ohne Bewertung
Der Mainzer kam in der Schlussphase noch zu seinem zweiten Länderspiel. Hatte sogar noch eine richtig gute Möglichkeit zu seinem ersten Treffer (90.).
Jonas Hofmann (bis 63.) - Note 3,0
Heim-Länderspiel für den Gladbacher, der seine Top-Torquote beinahe verbessert hätte. Scheiterte jedoch aus leicht spitzem Winkel an Donnarumma (33.). Holte kurz vor der Pause den Elfmeter gegen Bastoni heraus. Nach der Pause ohne Highlights und durch Gnabry ersetzt.
Serge Gnabry (ab 63.) - Note 1,5
Nach auskurierten muskulären Problemen für eine halbe Stunde auf dem Rasen. Seine Einwechslung hatte unmittelbaren Einfluss, der Bayern-Profi bereitete beide Werner-Treffer vor (68./69.). Ein äußerst gelungener Joker-Einsatz!
Thomas Müller (bis 75.) - Note 1,5
Ein ein ums andere Mal sehr umtriebiger Auftritt des Münchners. Ermöglichte sowohl Werners (1.) als auch Sanés (39.) Gelegenheiten mit klasse Pässen durch die italienische Abwehr. Belohnte seinen Top-Auftritt mit dem Treffer zum 3:0 (51.). Unter Applaus ausgewechselt.
Jamal Musiala (ab 75.) - ohne Bewertung
Kam in einer Phase in der das Spiel längst entschieden war und dementsprechend vor sich hin plätscherte. Sorgte für keinen neuen Schwung.
Leroy Sané - Note 5,0
Erhielt gegen Italien eine weitere Bewährungschance. Setzte einen ersten Warnschuss aus der Distanz ab (7.), bei seinem zweiten Abschluss aus 16 Metern war freistehend deutlich mehr möglich (39.). Ließ früh die Schultern hängen, die unglücklichen Aktionen häuften sich. Eine positive Reaktion auf die öffentliche Kritik sieht anders aus.
ANGRIFF: Timo Werner (bis 75.) - Note 2,5
Trat zunächst nur in Erscheinung, weil er aussichtsreiche Chancen vertändelte oder zu schwach abschloss (1./40./60.). Der Bann brach dann per Doppelschlag, als er zunächst aus fünf Metern einschob (68.) und dann einen italienischen Abwehrschnitzer eiskalt ausnutzte (69.). Tore, die dem Chelsea-Profi guttun dürften.
Lukas Nmecha (ab 75.) - ohne Bewertung
Der Wolfsburger kam bei seiner rund viertelstündigen Einsatzzeit zu keiner gefährlichen Szene rund um den italienischen Strafraum.
