"Fifty Shades of Grey 2": So ist die heiß ersehnte Fortsetzung

Teil zwei der "Fifty Shades of Grey"-Reihe startet am Donnerstag in den deutschen Kinos. Heißer und intensiver soll die Fortsetzung sein. Wird der Film dem Hype gerecht?
Über eine halbe Milliarde US-Dollar spülte "Fifty Shades of Grey" im Jahr 2015 weltweit in die Kinokassen. Die Fortsetzung des Kassenschlagers, der erneut auf den Büchern von E.L. James (53) basiert, wird mit Spannung erwartet. Mit altbekannten Gesichtern und einem neuen Regisseur läuft "Fifty Shades of Grey 2 - Gefährliche Liebe" am 9. Februar in den deutschen Kinos an. Gibt es wieder viel nackte Haut zu sehen? Sind die Sexszenen noch intensiver? Deckt sich die Handlung mit der Vorlage? Einige Fans könnten enttäuscht werden. Und nach dem Abspann gibt es ein extra Schmankerl.
Die Liebe von Ana und Christian wird bedroht
Anastasia Steele (Dakota Johnson) versucht, Christian Grey (Jamie Dornan) zu vergessen und stürzt sich in ihren neuen Job. Doch Christian setzt alles daran, um sie zurückzugewinnen. Die beiden verhandeln ihre Beziehung neu und versuchen nun eine Blümchensexbeziehung. Doch Christians Macken und seine Vergangenheit werfen dunkle Schatten. Erst mischt sich Elena Lincoln (Kim Basinger) in das junge Glück ein, dann greift Christians Ex Leila (Bella Heathcote) zur Waffe. Außerdem spielt Anas Boss Jack Hyde (Eric Johnson) ein falsches Spiel. Ana und Christian vertiefen ihre Beziehung, doch die Bedrohung ist noch lange nicht vorbei.
Eine neue Handschrift
Anstelle von Sam Taylor-Johnson (49, "Nowhere Boy") hat bei Teil zwei und drei James Foley (63, "House of Cards") das Regie-Zepter in der Hand. Foley drückt der Franchise seine eigene Handschrift auf. Er fängt die Stimmung anders ein, sowohl zwischen den Hauptdarstellern, als auch an den Schauplätzen. Der Streifen wirkt insgesamt spritziger. Schnelle Schnittfolgen, flotte Szenenwechsel, kurze Dialoge und selbst die Sexszenen haben bei Weitem nicht mehr die Länge, die ihnen noch im ersten Teil zukam. Ob Foley hier von seiner TV-Erfahrung beeinflusst wurde?
Etliche Veränderungen
Neben dem neuen Tempo des Streifens gibt es auch optische Veränderungen. Nicht nur Christian Greys Penthouse ist etwas anders eingerichtet. Der Milliardär selbst trägt nun Dreitagebart und nur selten einen seiner schicken Anzüge. Fans der Bücher müssen sich zudem auf etliche Veränderungen bei der Handlung einstellen. Es wurde großzügig gekürzt - und zuweilen auch Neues ergänzt - sowie vorhandene Handlungsstränge an einigen Stellen anders verknüpft. Doch das schadet dem Film keineswegs. Manchen Buch-Fans könnte es allerdings sauer aufstoßen, dass Ana kein iPad geschenkt bekommt. Lustigerweise hat sie dafür ein iPhone statt ein Blackberry.
Der Maskenball wurde hingegen perfekt in Szene gesetzt - auch das romantische Finale dürfte viele Frauen zum Dahinschmelzen bringen. Dafür fehlen die Figuren Ethan (Kates Bruder im Buch) und Dr. John Flynn, Christians Therapeut, für den Claire Danes (37, "Homeland") Mann Hugh Dancy (41, "Hannibal") gecastet wurde, gänzlich. Mias (Rita Ora) neues Aussehen wiederum - sie hat nun lange blonde Haare statt einer dunkelhaarigen Kurzhaarfrisur - wird durch einen lustigen Dialog integriert. Zum Schmunzeln und Lachen gibt es überraschenderweise reichlich.
Dakota Johnson spielt Ana auf selbstsichere und starke Weise, mit einem Hauch Sarkasmus, der dem Film gut tut. Aus ihr platzen genau die Fragen heraus, die jedem Mädchen in ihrer Position durch den Kopf schießen dürften und sie zeigt sich nicht ganz so unterwürfig wie die Buch-Ana. Film-Christian darf dieses Mal mehr lächeln - etwas, was Jamie Dornan steht. Ebenso wie seine sportliche Finesse, die er in einer Szene in seinem neuen Fitnessraum unter Beweis stellt. Der Mann ist in Form! Auf Dornans nackten Po müssen die Fans dafür weitestgehend verzichten...
Züchtig, Mr. Grey!
Es hieß, die Fortsetzung sei heißer und intensiver. Doch der Fokus liegt dieses Mal klar auf dem Zwischenmenschlichen. Weg vom SM-Sex, hin zum Blümchensex, bei dem auch mal die Klamotten am Körper bleiben. Dakota Johnson und Jamie Dornan haben zwar erneut eine Menge Intimität vor der Kamera nachstellen dürfen - Dornan beißt Johnson einmal sexy in die Brustwarzen und vergräbt seinen Kopf tief in ihren Schoß, doch insgesamt kommen die viel diskutierten Sexszenen harmloser daher. Sowohl die Länge als auch die Nacktheit unterscheidet sich von Teil eins. Sexy sind die Sequenzen allemal, skandalös jedoch nicht mehr.
Fazit
"Fifty Shades of Grey 2 - Gefährliche Liebe" ist ein Liebesfilm. Die Beziehung von Ana und Christian steht im Mittelpunkt. Das Paar kämpft mit mangelnder Kommunikation, Eifersucht und Beschützerinstinkt. Fans dürfte die eine oder andere Seite aus dem Buch fehlen, doch der Film ist in sich stimmig. Der Reiz des verbotenen Erotik-Streifens jedoch verflogen. Die Vorgeschichte zu kennen, macht Sinn. Das Buch muss man aber nicht gelesen haben. Eine Geschichte für alle Romantikerinnen, die sich wünschen, einen Mann zu ihren Bedingungen verändern zu können. Ideal zum Schmachten!
Kleiner Extra-Tipp: Nicht nach der letzten Szene aus dem Kinosaal stürmen, sondern den Abspann abwarten. Teil drei kommt bekanntlich zum Valentinstag 2018 in die Kinos.