"Kevin - Allein in New York"-Regisseur: Trumps Cameo ist ein "Fluch"

Regisseur Chris Columbus (66), der den Weihnachtsklassiker "Kevin - Allein in New York" von 1992 inszeniert hat, bezeichnet Donald Trumps (78) Auftritt in dem Film als "Fluch". Im Interview mit der Zeitung "San Francisco Chronicle" fügte er hinzu, er wünschte, er könnte den Cameo des US-Präsidenten entfernen.
Columbus scherzte gleichzeitig in Anspielung auf Trumps Abschiebepolitik, dass er den Auftritt nicht aus dem Film schneiden könne. Wenn er Trumps Cameo entfernen würde, "würde ich wahrscheinlich des Landes verwiesen werden (...). Ich müsste nach Italien oder so zurückgehen", sagte der Filmemacher, dessen Familie italienische Wurzeln hat.
Widersprüchliche Aussagen zum Cameo
In dem Film ist zu sehen, wie der amtierende US-Präsident dem jungen Kevin McCallister, gespielt von Macaulay Culkin (44), im Plaza Hotel, dessen Besitzer er zum Zeitpunkt der Dreharbeiten war, den Weg zum Empfang zeigt. Der ganze Auftritt dauert lediglich sieben Sekunden.
In einem Interview mit "Business Insider" aus dem Jahr 2020 verriet Columbus, dass Trump zu den Dreharbeiten im Plaza Hotel nur eingewilligt habe, wenn er im Film eine kleine Rolle haben würde. "Wir haben Trumps Gebühr bezahlt, aber er hat gleichzeitig gesagt, dass wir das Hotel nur als Location benutzen dürfen, wenn er ebenfalls im Film zu sehen sein würde."
Trump wiederum hat 2023 angegeben, dass Columbus ihn "angefleht" habe, im Film aufzutauchen. Auf "Truth Social" schrieb er weiterhin, dass er zum damaligen Zeitpunkt beschäftigt war und nicht im Film zu sehen sein wollte. "Aber sie waren 'hartnäckig' und ich willigte ein. Der Auftritt kam super an und der Film war ein Riesenerfolg." Die Leute riefen ihn an, wann immer der Film ausgestrahlt wird, so Trump. "Nun, 30 Jahre später, schreibt Columbus, ich habe ihn gezwungen, mir eine Rolle zu geben. Das entspricht nicht der Wahrheit. Mein Auftritt hat zum Erfolg beigetragen", so Trump auf der Social-Media-Plattform. Er nannte Columbus einen "weiteren Typen aus Hollywood, der mich für Schlagzeilen nutzt".
Columbus wünscht sich heute wiederum, dass es Trumps Cameo nie gegeben hätte. "Er sagt, dass ich lüge. Aber das stimmt nicht. Warum sollte ich eine Person, die kein Schauspieler ist, anflehen, im Film mitzumachen?"
"Kevin - Allein in New York" war ein Riesenhit
"Kevin - Allein in New York" war Anfang der 1990er Jahre ein kommerzieller Hit. Bei einem Budget von nur 28 Millionen Dollar spielte die Komödie weltweit 358 Millionen Dollar ein. Der Film ist fester Bestandteil auch im deutschen Fernsehprogramm und wird vor allem an Weihnachten ausgestrahlt.