Riesenhai vor Kroatien gesichtet: So oft kommen Hai-Angriffe in Europa vor

In den sozialen Medien sorgt derzeit ein Video für Aufruhr. Ein kroatischer Fischer filmte, wie ein Riesenhai sein Boot in Sichtweite des Küstenorts Rijeka umkreiste. Bald darauf verschwand das geschätzt zehn Meter lange und mehrere Tonnen schwere Tier wieder.
Riesenhaie sind nach Walhaien die zweitgrößten Fische der Welt. Doch Urlauberinnen und Urlauber in der Region müssen sich keine Sorgen machen, Riesenhaie ernähren sich überwiegend von Plankton. Rund 47 Haiarten leben im Mittelmeer, und es kommt immer wieder mal zu furchteinflößenden Begegnungen zwischen Haien und Menschen. Während der Großteil davon glimpflich und harmlos verläuft, kommt es vereinzelt auch zu Hai-Attacken.
16 tödliche Hai-Angriffe in über 100 Jahren
Zwischen der Straße von Gibraltar und dem Bosporus kommt es im Schnitt einmal pro Jahr zu einem Hai-Angriff. Laut "petbook.de" kam es in den letzten 117 Jahren zu 118 Haiangriffen. Davon endeten 16 tödlich. Viele der im Mittelmeer lebenden Haie sind scheu und bevorzugen tiefere Regionen anstatt Küstennähe. Die Wahrscheinlichkeit, im Mittelmeer einem Hai zu begegnen, ist also sehr gering. Zumal viele der Bestände als gefährdet gelten. In den letzten Jahrzehnten ist der Hai-Bestand um 95 Prozent gesunken.
Diese Haiarten leben im Mittelmeer
Der vor der kroatischen Küste gesichtete Riesenhai hat sich nicht verirrt. Wie der Atlantik oder der Pazifik gehört auch das Mittelmeer zu seinem Lebensraum. Dort lebt mit dem Weißen Hai noch ein weiterer großer Hai. Allerdings ist seine Zahl aufgrund des Rückgangs der Thunfisch-Bestände verschwindend gering. Auch Hammerhaie, die bis zu sechs Meter groß werden können, haben im Mittelmeer einen Lebensraum gefunden, ebenso wie der Blauhai. Von den meisten Haiarten im Mittelmeer gelten die meisten als ungefährlich, wie etwa der Engelshai oder der Katzenhai. Einige gelten aber auch als potenziell gefährlich wie der Bronzehai.
Klimawandel lässt neue Haiarten einwandern
Zwar sinken auf der einen Seite die Hai-Bestände im Mittelmeer, doch auf der anderen Seite sorgt der Klimawandel dafür, dass immer mehr Hai-Arten durch den Suezkanal einwandern. Und zwar solche, die sonst eigentlich eher wärmere, tropische Gewässer bevorzugen. So ist beispielsweise vor der Türkei schon ein Walhai gesichtet worden. Diese Tiere ernähren sich genau wie der Riesenhai von Plankton und sind vollkommen ungefährlich. Allerdings soll auch schon ein Tigerhai gesichtet worden sein. Diese Haiart gilt als sehr gefährlich für den Menschen.