Giraffen-Tötung: Zoo-Direktor erhält Morddrohungen

Im Zoo von Kopenhagen wurde eine gesunde Giraffe getötet und den Löwen öffentlich zum Fraß vorgeworfen. Jetzt erhält der Zoo-Direktor sogar Morddrohungen.
Die eineinhalb Jahre alte Giraffe "Marius" war kerngesund als sie vor wenigen Tagen betäubt und dann per Bolzenschuss getötet wurde.
Nach der Tötung wurde der Körper des Tieres vor den Augen der Zoo-Besucher obduziert und zerlegt. Dabei waren auch viele Kinder anwesend. Als das tote Tier öffentlich zersägt worden war, wurde es an die Löwen verfüttert.
Die Tötung der Giraffe erhitzt seit Tagen weltweit die Gemüter. Im sozialen Netzwerk "twitter" wird unter dem Schlagwort #Marius wild diskutiert und die meisten Kommentatoren sind empört über das Vorgehen des Zoos. Wie verschiedene Medien berichten, erhält der Zoo-Direktor sogar Morddrohungen.
"Damit, dass die Proteste so weite Kreise ziehen, haben wir nicht gerechnet. Schließlich machen wir so etwas 20 bis 30 Mal im Jahr", zitiert die "Süddeutsche"-Zeitung Stenbæk Bro, den Sprecher des Zoos.
Warum musste die junge Giraffe sterben? Laut Bro bestand Inzuchtgefahr! Im Zoo leben schon viele eng verwandte Giraffen leben. Daher war für "Marius" kein Platz mehr. Die Europäische Zoo- und Aquarienvereinigung (EAZA), hatte die Schlachtung empfohlen.
Auch der Verkauf an einen anderen Zoo oder die Auswilderung waren gescheitert. "Eine Giraffe ist kein Haustier. Und man kann eine Giraffe auch nicht einfach nach Afrika schicken, sie würde sich da nicht zurechtfinden", sagt der Zoo-Direktor Bengt Holst (61) im Interview mit der "Bild"-Zeitung.