Mario Adorf: Alte Schauspieler haben "durchaus was zu bieten"
Mario Adorf gehört ganz und gar nicht zum alten Eisen.
Mario Adorf kritisiert, dass jüngere Schauspieler oft auf "alt getrimmt" werden. Man solle doch "die Alten die Alten spielen" lassen.
Schauspieler Mario Adorf (90) hat in einem Interview kritisiert, dass bei der Rollen-Besetzung heutzutage das Alter eine zu große Rolle spielen würde. Außerdem forderte er, dass alte Schauspieler auch alte Charaktere verkörpern sollen.
Dem MDR-Boulevardmagazin "Brisant" sagte Adorf am Rande der Nibelungen-Festspiele: "Warum sollen die Jungen die Alten spielen, das ist doch ein Unsinn." Die Jahreszahl, die man "auf dem Buckel hat", wäre oft wichtiger als die Erscheinung der Schauspieler. Er selbst habe mit seiner Rolle in der "Der große Bellheim" aber bewiesen, dass "die Alten auch was zu bieten haben".
"Wann haut er endlich ab?"
Jüngere Kollegen würden stattdessen bevorzugt werden und dann auf "alt getrimmt", so Adorf, der am 8. September 2020 seinen 90. Geburtstag gefeiert hat. Weiter kritisiert er auch den Umgang mit älteren Schauspielern: "Die sagen einfach, der ist so alt, da bezahlt die Versicherung nicht zum Beispiel oder: 'Wann haut er endlich ab?'."
Dass ihm die Corona-bedingte Zwangspause sehr kurz vorgekommen sei, erstaunt Adorf hingegen: "Die Zeit ist geschrumpft. [...] Das liegt vielleicht aber nur an mir und meinem Alter", erklärt der Schauspieler.