Mit nackter Haut »HIV positiv« bewerben. Die AIDS-Kampagne 1993 sollte mehr sein, als buchstäblich blanker Voyeurismus.
Schamgrenze wörtlich genommen: Oliviero Toscani fotografierte für die AIDS-Kampagne 1993 nacktes Fleisch, gebrandmarkt mit »HIV positive«
Auf den ersten Blick wirkt es wie ein modisches Bild: Gut gebauter Mann mit Tattoo. Auf den zweiten Blick ist es viel ernster: Das Tattoo ist ein »HIV positiv« Mal und der Mann wahrscheinlich an AIDS erkrankt. Benetton-AIDS-Kampagne 1993.
Nicht einfach nur ein Soldatenfriedhof: So viele Kreuze wirken bedrohlich und genau das sollen sie auch. Benetton-Friedenskampagne von 1994.
Über dieses Motiv haben sich die Italiener am meisten aufgeregt: Das blutverschmierte Baby an der Nabelschnur gehört zur »Realität«-Kampagne, die 1991 Furore machte. So deutlich hatte noch niemand ein Neugeborenes gezeigt.
Wegen einer Ölkatastrophe dem Tode geweiht, ist dieser ölverschmiert Vogel, der im Rahmen der »Realität«-Kampagne von 1992 erschienen ist.
Dieses Motiv verstärkte die Diskussion um die Todesstrafe und brachte die krasse Realität des Sterbens auf dem elektrischen Stuhl nahe. Das Motiv »Elektrischer Stuhl« entstand 1991.
Schocking? Die Nonne, die den Priester küsst, sollte zum Nachdenken über Zölibat und Entsagung anregen. »Kann Liebe Sünde sein?« scheint das Bild zu fragen, das 1991 im Rahmen der »Kulturen und Lebensarten« entstanden ist.
Nur das blutdurchtränkte T-Shirt und die Kampfhose blieb übrig von einem Kämpfer im Kosovo. Nichts geschönt am Sterben in einem Krieg hat dieses Motiv von 1999, das im Rahmen der »Krieg und Frieden«-Serie entstand.
Der Effekt einer Autobombe wurde wirksam in Szene gesetzt von Oliviero Toscani. Wer verübte Anschlag? Die Mafia? Die ETA? Das Bild aus der Kampagne »Realität« von 92 gibt keine Antwort auf ein sinnloses Töten.
Diese Frauen sind Augenzeugen eines Mordes. 1992 ist das Jahr, »Realität« heißt die Kampagne, und genau das ist es: Die Erfahrung von Gewalt und Leid ist Realität für diese Frauen und viele Menschen auf der Welt.
Dieses Motiv heißt schlicht »Soldat«. Es zeigt nicht viel, aber ein Gewehr und Knochen. Die Geschichte könnte sein, dass der Soldat in Ruanda lebt und mit Leichenteilen konfrontiert ist. Mit Gewalt ,Tod, Krieg und Zerstörung. 1992 entstand das Bild.
Afrikanische Flüchtlinge, die auf engstem Raum darum kämpfen, ihren desolaten Verhältnisssen zu entfliehen. 1992 aus der »Realität«-Kampagne.
»Zum Tode verurteilt« sind diese Männer, die mit ihren Porträts Betroffenheit auslösten und den Sinn der Todesstrafe in Frage stellten. Ein besonders gewagtes Motiv aus dem Jahr 2000.
Ganz neu: Für die UN-Kampagne »Freiwillige Helfer«, setzte Benetton unter anderem diesen Transvestit in Szene.
Sie spielen nicht, sie arbeiten. Kinder in einem Dritte-Welt-Land. Aufrüttelndes Motiv des Top-Fotojournalisten Jean-Pierre Laffont, das er 1992 für Benetton schoss.
Dieses Motiv für die Benetton UN-Kampagne »Freiwillige Helfer« zeigt ein Motiv mit besonderer Brisanz: Afghanische Flüchtlinge, die bei dem drohenden Anti-Terror-Krieg gegen Afghanistan noch gefährdeter sind.