Darum ist Linda de Mol nicht mehr im TV zu sehen
Linda de Mol gehörte zu den bekanntesten Showmasterinnen im deutschen Fernsehen. Bevor sie mit "Traumhochzeit" Anfang der 1990er-Jahre ihren großen Durchbruch hatte, trat die niederländische Moderatorin und Schauspielerin in ihrem Heimatland sowie im britischen Fernsehen auf
Anfang 1992 ging "Traumhochzeit" zum ersten Mal auf Sendung. Linda de Mol wurde als Moderatorin des beliebten RTL-Formats einem breiten Publikum bekannt und wird seitdem stets mit der Kultshow in Verbindung gebracht.
Bis zum Jahr 2000 erfreuten sich bis zu 11 Millionen Zuschauer über die beliebte TV-Show. Die romantische Fernsehhochzeit brach alle Quotenrekorde, blieb jedoch de Mols erfolgreichstes TV-Engagement. Weitere Shows, die sie moderierte konnten mit den Zuschauerzahlen der "Traumhochzeit" nicht mithalten.
Zwischen 1991 bis 1995 war die gefragte Moderatorin mit dem Juwelier Fred Reuter verheiratet. Doch unter dem beruflichen Erfolg litt ihre Ehe. Zu ihrer Scheidung sagte die damals 30-Jährige: "Durch die viele Arbeit war ich oft unterwegs und wir begannen, immer mehr unser eigenes Leben zu führen."
Auch die Beziehung zu Fernsehregisseur Sander Vahle ab 1994 war nicht von Dauer. 2007 gab das Paar seine Trennung bekannt. Zusammen haben die beiden zwei Kinder.
John de Mol ist nicht nur Lindas Bruder, sondern auch einer der erfolgreichsten Fernsehproduzenten Europas. Er gründete die Produktionsfirma Endemol. Diese produziert unter anderem Erfolgsformate wie "Big Brother" oder "Wer wird Millionär?".
Die 1990er waren nicht nur die Jahre der "Traumhochzeit" sondern auch der großen Playback-Shows: Von 1995 bis 1996 moderierte de Mol "Die Prominenten Playback Show", bei der Stars aus Showbusiness und Sport ihre Lieblingssongs, wie hier im Bild "Macarena", imitieren mussten.
In etlichen Spiel- und Gewinnshows führte Linda de Mol die TV-Zuschauer durch den Abend. Ende der 1990er konnten Kandidaten bei dem Format "Hausfieber" gegeneinander antreten und ein Haus inklusive Grundstück gewinnen.
Günther Jauch in jung: Moderatoren wie er begleiteten die Karriere der Holländerin durch das deutsche Show-Fernsehen. Aber auch TV-Größen wie Harpe Kerkeling oder Thomas Gottschalk gehörten zu ihren Kollegen.
Nach weiteren großen Show-Formaten wie „Domino Day“ (1998-2002) oder der Quizshow „1 gegen 100“ (2002), startete sie 2004 mit der Gewinnshow "Der Millionendeal". Gewinner der Sendung konnten damals mit zwei Millionen Euro aus dem Studio nach Hause gehen.
Nicht nur Gameshows, auch bei großen Gala-Events wie dem "Deutschen Fernsehpreis 2004" übernahm de Mol die Moderation.
Dem deutschen Publikum weniger bekannt sind ihre Serien-Auftritte: Nach ihrer Rolle als TV-Kommissarin entwickelte Linda de Mol 2005 mit "Feine Freundinnen" ihre eigene Dramaserie für das holländische Fernsehen.
Auf die Idee von Endemol-Gründer John de Mol gehen viele erfolgreiche Formate zurück, so auch die Castingshow "The Voice". Zudem gründete er einen eigenen TV-Sender, bei dem Linda de Mol 2005 einen Vertrag unterzeichnete, der sie an das Familienmonopol bindet.
2006 nahm Linda de Mol auf dem wohl berühmtesten Sofa der deutschen Fernsehgeschichte Platz: An der Seite von TV-Legende Thomas Gottschalk war sie zu Gast bei "Wetten, dass ...?".
Neben ihren großen Fernseh-Auftritten ist die Blondine seit 2003 ebenso erfolgreiche Chefredakteurin. Ihr selbst gegründetes Lifestyle-Magazin "Linda" zählt heute zu den auflagenstärksten Magazinen in den Niederlanden.
Dass de Mol bereits seit 1999 auch als Schauspielerin in verschiedenen Formaten mitgewirkt hat, ist weniger bekannt. Unter anderem war sie in Produktionen wie dem ZDF-Sonntagsfilm "Liebe auf Umwegen" (2008) zu sehen.
Nach den großen Erfolgen der "Traumhochzeit" von 1992-2000 versuchte das ZDF ein einmaliges Revival mit der "Traumhochzeit 2008". An die Quoten von einst kam das Pilotprojekt jedoch nicht heran.
Im Auftrag der staatlichen Lottogesellschaft moderierte sie das niederländische Pendant der deutschen Reihe "Der Millionendeal". Die starke Medienpräsenz und das milliardenschwere Familienunternehmen bleiben nicht ohne Risiko. Zwischen 2013 und 2014 wurden sie und ihr Bruder John de Mol von einem 70-Jährigen um fünf Millionen Euro erpresst, im Dezember 2014 wurde der Mann festgenommen. Dieser hatte gedroht, der Moderatorin und ihren beiden Kindern etwas anzutun.
Seit 2008 war er an ihrer Seite: Bandleader Jeroen Rietbergen. Der Musiker spielte in der Sendung ihres Bruders "The Voice of Holland". Gemeinsam mit den Söhnen Julian und Noa aus ihrer früheren Beziehung mit Sander Vahle gaben die Vier eine glückliche Patchwork-Familie ab.
Im Januar 2022 dann die überraschende Wendung in Linda de Mols harmonierenden Privatleben: Mehrere Kandidatinnen der Castingshow "Voice of Holland" warfen Jeroen Rietbergen sexuelle Übergriffe und Belästigungen vor. Kurz darauf trennte sich das Paar nach 13 Jahren Beziehung.
In großen TV-Shows herum ist Linda de Mol heute nicht mehr zu sehen. Auch wichtige Gala-Events und Preisverleihungen gehen oftmals ohne die Showmasterin einher. Dennoch bleibt die beliebte Moderatorin nicht tatenlos. Mit ihrer Rolle in der familieneigenen Produktionsfirma oder als Chefredakteuerin in der Verlagsbranche häuft sie weiter ein mächtiges Vermögen an, von dem es sich mehr als gut leben lässt. Allerdings legte die TV-Ikone nach dem Missbrauchs-Skandal ihres Ex-Partners ihre Arbeit zunächst nieder. Ende März 2022 wurde bekannt gegeben, dass sie wieder mit der Produktion an einer holländischen TV-Serie begonnen hat, bei der sie die Hauptrolle spielen wird.
