Schon wieder müssen Musikfans weltweit Abschied von einem Idol
nehmen. Sänger Prince verstarb am Donnerstag im Alter von nur 57
Jahren auf seinem Anwesen in Paisley Park. Das bestätigte seine
Sprecherin.
Der große Durchbruch gelang dem Musiker mit dem Album "Purple
Rain". Es erschien 1984 und diente als Soundtrack zum gleichnamigen
Film für den Prince mit dem Oscar in der Kategorie "Beste
Filmmusik" ausgezeichnet wurde.
"Under the Cherry Moon" (1986) war Prince' zweiter Filmauftritt,
blieb jedoch hinter dem Erfolg von "Purple Rain" zurück. Das Album
"Parade" war übrigens das letzte, das er mit seiner damaligen
Begleitband The Revolution aufnahm.
Mit den Jahren konnte sich Prince, dessen voller Name Prince
Rogers Nelson lautet, auch außerhalb seiner Heimat etablieren. Das
Album "Lovesexy" von 1988 war die erste Platte, die sich in Europa
besser verkaufte als in den USA.
1989 erschien passend zum Kinofilm "Batman" Prince'
gleichnamiges Album. Die Platte selbst sowie die Single "Batdance"
erreichten in den USA Platz eins. Im Jahr darauf diente "Graffiti
Bridge" als Soundtrack für einen Musikfilm.
1991 gründete Prince die neue Begleitband The New Power
Generation mit der er fortan auftrat. Nach der Veröffentlichung von
"Diamonds and Pearls" (1991) kam es jedoch vermehrt zu Spannungen
mit seinen Musikern.
1993 änderte Prince seinen Künstlernamen vorübergehend in ein
unaussprechbares Symbol. In einem Interview äußerte er sich über
die Gründe: Er fühle sich gebeutelt und eingeschränkt. Warner Bros.
Records besaß damals alle Rechte an seinen Songs.
Prince distanzierte sich zunehmend von der Plattenfirma. Er
machte für seine Songs kaum Werbung und lieferte qualitativ
schlechteres Material ab. Als der Vertrag 1999 auslief, nahm Prince
2000 befreit seinen ursprünglichen Künstlernamen wieder an.
Zwischen 2001 und 2004 vertrieb Prince seine Musik über seine
Homepage "NPG Music Club". So konnte er unabhängig von einer
Plattenfirma steuern, wie viele und welche Songs er wann
veröffentlichen wollte.
Zuvor kaum noch in den Hitparaden vertreten, gelang Prince 2004
das Comeback. Nachdem ihn ein Auftritt mit Beyoncé wieder ins
Gespräch gebracht hatte, veröffentlichte er das Album "Musicology"
wieder zusammen mit einem Major-Label - mit Erfolg!
2007 sang Prince in der Halbzeitpause des Super Bowl XLI in
Miami. Ein Jahr zuvor hatte er das Album "3121" aufgenommen und
konnte es an der Spitze der US-Charts platzieren. Er hatte seine
nationale Popularität zurückgewonnen.
2010 wurde Prince mit dem BET Award für sein Lebenswerk
ausgezeichnet. Stephen G. Hill, Präsident der Gesellschaft des
Black Entertainment Television Awards (BET), verkündete damals:
"Prince ist dynamisch, Prince ist genial, Prince ist Musik."
Trotz seiner Unstimmigkeiten mit Warner Bros. Records
veröffentlichte Prince dort 2014 zwei weitere Studioalben. 2015
erschienen in seinem eigenen Musiklabel NPG Records noch einmal
zwei Longplayer: "HITnRUN Phase One" und "HITnRUN Phase Two".
Noch im März dieses Jahres war bekannt geworden, Prince habe bei
der Verlagsgruppe Random House einen Vertrag für seine Memoiren
unterschrieben. Der Arbeitstitel lautete "The Beautiful Ones". Ob
die Biografie nun trotzdem erscheint, ist noch unklar.