
Als jüngste Moderatorin gefeiert, legte sie eine steile Karriere hin. Doch der frühe Ruhm brachte auch dunkle Seiten mit sich. Was wurde aus dem einstigen Teenie-Idol?
Als jüngste Moderatorin gefeiert, legte sie eine steile Karriere hin. Doch der frühe Ruhm brachte auch dunkle Seiten mit sich. Was wurde aus dem einstigen Teenie-Idol?
Mit gerade mal zwölf Jahren startete Désirée Nosbusch ihre Karriere 1977 als Moderatorin bei Radio Luxemburg. Es folgten eigene TV-Sendungen und etliche Talkshow-Auftritte. 1984 moderierte sie den Grand Prix. Doch der einstige Kinderstar hat einen langen schweren Weg zum Glück hinter sich.
Nachdem sie als jüngste Sprecherin der RTL-Gruppe durchstartete übernahm sie als 15-Jährige ihre erste Fernsehmoderation in der ZDF-Musiksendung "Hits von der Schulbank". Mit der WDR-Sendung "Désirée darf das" brachte sie außerdem neuen Wind in das Programm.
Die Moderatorin, die nebenbei noch zur Schule ging, galt als wortgewandt, frech und lebendig. Das erregte viel Aufmerksamkeit in der Medienwelt und brachte dem jungen Talent den Einstieg ins TV-Showbiz.
Zum großen Teenie-Idol wurde Désirée Nosbusch vor allem durch ihre zahlreichen Sendungen fürs junge Publikum, wie etwa mit der Sendung "Musikbox" 1982.
1984 dann der nächste Meilenstein in ihrer Karriere: Die damals 19-Jährige führte als Moderatorin durch den Abend des 29. Grand Prix Eurovision de la Chanson.
Auch im Spielfilmbereich fasste Désirée Nosbusch Fuß: Ihr Debüt gab sie 1981 mit dem Film "Nach Mitternacht". Es folgten über 50 weitere Rollen im Film und Fernsehen.
Ein so früh erfolgreicher Star ist gern gesehener Gast in TV-Shows. 1988 lud sie Thomas Gottschalk zu "Wetten, dass...?" ein.
Filmauftritte wie hier im Bild zur Komödie"A.D.A.M" (1988) waren noch harmlos. Für einen echten Skandal sorgte dagegen ihre Rolle im Horrorfilm "Der Fan" von 1982, in der die junge Schauspielerin minutenlang nackt zu sehen war.
Als TV-Liebling der 80er-Jahre wurde sie unter anderem von TV-Größen wie Harpe Kerkeling sehr geschätzt.
Doch der frühe Ruhm brachte auch viele Schattenseiten mit sich. Von 1981 bis 1990 war sie mit ihrem 26 Jahre älteren Manager Georg Bossert liiert. Dass diese Beziehung zu Unterdrückung und Missbrauch führte, konnte Nosbusch erst Jahre später öffentlich preisgeben.
Fünf Jahre nachdem sich Désirée Nosbusch aus der Beziehung zu Bossert befreien konnte, wurde bekannt, dass dieser 1995 von seinem eigenen Sohn im Streit erstochen wurde.
Zu den prägendsten Auftritten in Nosbuschs Karriere gehören auch unzählige Moderationen von Gala-Events, bei denen sie Stars aus allen Lebensbereichen begegnete, wie hier bei einer Preisverleihung mit dem ehemaligen Box-Weltmeister Henry Maske.
Neben TV-Urgestein Harald Juhnke war sie ein gefeierter Gaststar in Talksendungen wie der Late Night Show von Harald Schmidt.
Mit "Made in Europe" startete die Moderatorin 2002 ihre eigene Unterhaltungsshow, in der sie skurrile Geschichten und interessante Menschen aus ganz Europa präsentierte.
Nach der belastenden Erfahrung ihrer ersten Beziehung fand Désirée Nosbusch in dem österreichischen Filmkomponisten Harald Kloser die große Liebe. Von 1991 bis 2002 war das Paar verheiratet. Gemeinsam haben sie zwei Kinder.
Nach der Trennung von ihrem Ex-Mann war sie zweieinhalb Jahre mit dem Sänger der Band Orange Blue, Volcan Baydar zusammen.
Mit Schauspiel-Kollege Mehmet Kurtulus wagte Nosbusch erneut eine Verlobung. Zur Heirat kam es allerdings nie, das Paar trennte sich 2013.
Auftritte wie bei der der Preisverleihung der Goldenen Kamera hat es unzählige in der Show-Karriere von Nosbusch gegeben. Oft überreichte sie Auszeichnungen an TV-Legenden wie Joachim Fuchsberger. Doch später sollte auch sie als große Preisträgerin auf der Bühne stehen ...
Doch zunächst ehrte sie als Laudatorin und Moderatorin andere Stars wie Ina Müller beim Adolf-Grimme-Preis 2010.
Schauspieler Herbert Knaup ist nicht nur im Fernsehen ein enger Kollege von Désirée Nosbusch. Beide blicken auch außerhalb von Film- und TV-Kameras auf gemeinsame Projekte. Über ihre gemeinsamen Auftritte sprachen sie unter anderem in der ZDF Talkshow Markus Lanz 2013.
Neben den großen TV-Studios war die Schauspielerin auch auf Theaterbühnen zu sehen, wie hier im Stück "Tag der Gnade", bei dem Herbert Knaup die Regie führte.
Mit der VOX-Talkshow "The Story of my Life" moderierte Nosbusch 2017 eine weitere eigene Sendung.
Nächster Meilenstein: Mit "Bad Banks" wurde sie in den vergangenen Jahren einem noch größeren und vor allem jüngeren Publikum bekannt. Neben Barry Atsma und Paula Beer wurde die Serie von Christian Schwochow in Deutschalnd und den USA überaus erfolgreich.
Mit dem Thriller-Drama regnete es einen Filmpreis nach dem anderen. Mit den Hauptdarstellern Paula Beer und Albrecht Schuch freute sich Désirée Nosbusch bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises 2019 über die Auszeichnung in der Kategorie "Beste Drama-Serie" für "Bad Banks".
Und dann kam er endlich, der Grimme Preis! 2019 überreichte Moderatorin Dunja Hayali die renommierte Auszeichnung an Désirée Nosbusch für ihre Darstellung in "Bad Banks".
Als große Preisträgerin ist sie natürlich noch lange nicht Wegzudenken von den Verleihungen als Moderatorin. An der Seite von Tedros Teclebrhan führte sie durch den Deutschen Filmpreis 2019.
Aber auch abseits der vielen Gala-Auftritte ist sie weiterhin in Spielfilmen aktiv. Zu ihren letzten Produktionen 2021 gehören unter anderem der Film "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" mit Jannis Niewöhner. Es folgte die TV-Serie "Sisi" mit Jannik Schümann sowie die Mini-Serie "Ferdinand von Schirach – Glauben".
Désirée Nosbuschs Tochter Luka Kloser tritt mittlerweile in die Fußstapfen ihrer Eltern. Gemeinsam mit Lukas Vater, Filmkomponist Harald Kloser, produziert sie den Soundtrack zum Roland Emmerich-Film "Moonfall", der Anfang 2022 in den Kinos startete.
Auch in ihrem Liebesleben scheint sie inzwischen den Richtigen gefunden zu haben. 2018 heiratete sie den Kameramann Tom Bierbaumer. Beide verband bereits Jahre zuvor eine lange und innige Freundschaft, aus der sie tiefes Vertrauen schöpft.
Heute ist Désirée Nosbusch eine gestandene Frau, international geschätzte seriöse Schauspielerin und Moderatorin. Im März 2022 veröffentlichte sie ihre Autobiografie "Endlich noch nicht angekommen".
Aktuell ist sie in dem Fernsehfilm "Conti – Meine zwei Gesichter" zu sehen. Dort spielt Nosbusch eine Staranwältin, die eine bekannte Musikerin im Fall einer Kindstötung verteidigt. Der Film ist in der ZDF Mediathek abrufbar.