Was wurde aus "La Boum"-Star Sophie Marceau?
Mit dem Film "La Boum - Die Fete" wurde Sophie Marceau über Nacht zum Star. Millionen Zuschauer sahen sie in "Braveheart", sowie als Bond-Girl neben Pierce Brosnan. Doch was macht das einstige Teenie-Idol heute?
Die damals 14-jährige Französin wurde mit der Teenie-Komödie "La Boum" 1980 einem internationalen Publikum bekannt. Der Film entwickelte sich über die Jahre zum regelrechten Kult. Dass ihre erste Filmrolle gleich zum Durchbruch führte, war für Sophie Marceau eine große Überraschung.
Gesteigert wurde ihre frühe Bekanntheit noch mit der Fortsetzung "La Boum 2 - Die Fete geht weiter", die bereits zwei Jahre später in den Kinos startete. 1983 erhielt Marceau dafür den Filmpreis César als "Beste Nachwuchsschauspielerin".
Doch auf die Rolle als unschuldiger Teenie-Star wollte sich die junge Schauspielerin nicht festlegen und kaufte sich für eine Million Francs aus dem Filmvertrag. Dieser hätte sie für einen dritten Teil der "La Boum"-Filme verpflichtet.
Stattdessen entschied sich Marceau für anspruchsvollere Filme, unter anderem mit dem Kinostar Jean-Paul Belmondo oder Filmemacher Andrzej Zulawski. Doch mit "Die Studentin" arbeite sie erneut mit dem "La Boum"-Regisseur zusammen und spielte darin eine ähnliche Rolle, sodass der Film auch als "La Boum 3" bekannt wurde.
Nach den anfänglichen Teenie-Komödien spielte sie zunehmend ernstere Rollen, oftmals mit freizügigen Szenen als Femme Fatale. Vom einstigen Teenie-Idol nahm Marceau das Image als Traumfrau an.
Ein weiterer Meilenstein ihrer Filmkarriere kam mit dem Blockbuster "Braveheart" 1995. An der Seite von Mel Gibson als William Wallace spielte sie Prinzessin Isabelle.
In der Rolle als Prinzessin Isabell wurde Sophie Marceau Teil eines Kino-Kassenschlagers, der anschließend fünf Oscars erhielt. Es sollte nicht der letzte Film mit historischen Figuren sein, die Marceau verkörperte.
In ihrer Filmkarriere spielte die Französin in einer ganzen Reihe sogenannter "Kostümfilme" mit. Unter anderem wurde sie 1997 zu der Tolstoi-Romanfigur "Anna Karenina".
Im Laufe ihrer Filmauftritte sah man etliche bekannte Schauspieler an ihrer Seite. So drehte sie mit Weltstars wie Gérard Depardieu, Catherine Deneuve oder auch "Game-of-Thrones"-Star Sean Bean.
Den nächsten großen Karrieresprung ergatterte die Französin 1999 mit ihrer Rolle als Bond-Girl Electra King in "James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug".
Als verführerische Bond-Gegenspielerin erlag sie dem Charme von Pierce Brosnan als 007-Agent. Nach ihrem internationalen Erfolg in "Braveheart" war dies die zweite Produktion, mit der sie auch außerhalb Europas große Bekanntheit erlangte und 2000 die Goldene Kamera für den besten internationalen Film erhielt.
Überhaupt konnte sich die Schauspielerin über eine Vielzahl an Auszeichnungen freuen. Über die Filmpreise César, Jupiter und Moliere, bis hin zum französischen Orden der Künste und der Literatur räumt Marceau regelmäßig bei Filmfestivals ab.
Wie wandlungsfähig die Schauspielerin ist, bewies sie immer wieder aufs Neue. Von der Teenager-Komödie über Filmdramen bis hin zum Historienfilm wechselte Marceau häufig das Genre und die facettenreichen Rollen, die sie spielte.
Vom Bond-Girl zur Geheimagentin: In "Female Agents" spielte Marceau 2008 eine britische Agentin während des Zweiten Weltkriegs. Noch im selben Jahr erschien ein weiterer Film mit ihr in der Hauptrolle, der unterschiedlicher nicht sein könnte.
In der Coming-of-Age-Komödie "LOL - Laughing Out Loud" spielte Marceau die Mutter der pubertierenden Lola. Im Film tauchen einige Anspielungen auf frühere Rollen von Marceau auf, wie etwa zu "La Boum" und "James Bond". "LOL" wurde zum Kultfilm und erhielt wenige Jahre später bereits ein Remake mit Miley Cyrus.
Die Schauspielerin ist aber nicht nur vor der Kamera aktiv, sondern hat auch schon als Regisseurin gearbeitet. Für ihren Debütfilm ""Parlez-moi d'amour"" erhielt sie 2002 eine Auszeichnung auf einem Festival in Montreal für die beste Regiearbeit.
2015 war Sophie Marceau Jury-Mitglied der Filmfestspiele in Cannes. Mit von der Partie waren unter anderem die Coen-Brüder als Jury-Präsidenten.
Die damals 18-jährige Sophie Marceau wurde 1985 die Lebensgefährtin des damals 44-jährigen Filmemacher Andrzej Zulawski. Unter seiner Regie drehte sie vier Filme. Gemeinsam haben Zulawski und Marceau einen Sohn, 2001 trennte sich das Paar.
2016 erlag Andrzej Zulawski seinem Krebsleiden. An seinem Grab nahm Marceau Abschied von ihrem Ex-Partner, der nicht nur Vater ihres Sohnes ist, sondern auch persönlich und beruflich eine prägende Rolle in ihrem Leben spielte.
Nach einer weiteren langjährigen Beziehung mit einem Produzenten, mit dem Marceau eine Tochter hat, fand sie in dem Schauspiel-Kollegen Christopher Lambert eine neue Liebe. Sieben Jahre hielt die Beziehung, dann trennte sich das Paar 2014.
Mit ihm drehte sie einen ihrer ersten Filme: Jean-Paul Belmondo war einer der bedeutendsten französischen Schauspieler der Nouvelle Vague. 2016 hatte Sophie Marceau die Ehre, der Filmlegende Belmondo den Goldenen Löwen für sein Lebenswerk zu überreichen.
Heute gehört Sophie Marceau zu den renommiertesten französischen Schauspielerinnen. Vom einstigen Teenie-Idol hat sie sich zu einer nicht altern-wollenden Film-Ikone entwickelt, die große Vielfalt beweist. 2021 war sie mit "Alles ist gut gegangen" in einem Spielfilm über aktive Sterbehilfe zu sehen, seit April 2022 können sich Fans über den Amazon-Prime-Film "I Love America" mit ihr in der Hauptrolle freuen.
