
Was wurde aus Nastassja Kinski?
In den 70er und 80er Jahren war die Tochter von Klaus Kinski nicht nur ein gefeierter Filmstar. Sie galt sogar als meistfotografierte Frau der Welt. Doch was macht Nastassja Kinski heute?
Was wurde aus Nastassja Kinski?
In den 70er und 80er Jahren war die Tochter von Klaus Kinski nicht nur ein gefeierter Filmstar. Sie galt sogar als meistfotografierte Frau der Welt. Doch was macht Nastassja Kinski heute?
Das Schauspielern wurde Nastassja Kinski bereits in die Wiege gelegt: Ihr Vater, Klaus Kinski galt als exzentrisch und zornig. Mit seinen unkontrollierten Wutausbrüchen und der Darstellung psychopathischer Figuren wurde er zur Filmlegende.
Ihre erste Filmrolle bekam Nastassja Kinski bereits als 13-Jährige mit dem Wim Wenders-Film "Falsche Bewegung". Kinski machte dadurch erste Bekanntschaften mit deutschen Filmgrößen und Produzenten wie Bernd Eichinger.
Doch dem breiten Publikum wurde sie als 15-Jährige durch ihre Rolle in der "Tatort"-Folge "Reifezeugnis" bekannt. Die Folge wurde von Wolfgang Petersen gedreht.
Kinski spielte darin eine Schülerin, die eine Beziehung mit ihrem Lehrer eingeht. "Reifezeugnis" gilt als eine der erfolgreichsten und meistwiederholten Folgen der Krimireihe. Für ihre Rolle im "Tatort" erhielt Kinski 1978 den Filmpreis Bambi.
Nach ihrem "Tatort"-Durchburch ging Kinski nach New York an eine Schauspielschule und weckte das Interesse von Regisseur Roman Polanski. Dieser fotografierte sie für die Zeitschrift Vogue und machte international auf sie aufmerksam.
Polanski engagierte die junge Schauspielerin 1979 für seinen Film "Tess". Für ihre erste große Filmrolle wurde Kinski der Globen Globe als "Beste Nachwuchsschauspielerin" verliehen.
Durch ihren internationalen Filmerfolg lernte Nastassja Kinski große Filmstars wie etwa Romy Schneider kennen. Das Magazin Stern brachte Kinski mit den Worten „Nastassja Kinski – unser Weltstar in Hollywood“ auf die Titelseite.
Das Hollywood-Interesse setzte sich fort: Unter anderem drehte der Star-Regisseur Francis Ford Coppola 1982 mit ihr den Film "Einer mit Herz".
Noch im selben Jahr folgte der erotische Horror-Thriller "Katzenmenschen" von Paul Schrader. Kinski übernahm darin die weibliche Hauptrolle.
1984 dann ein weiterer Meilenstein: Kult-Regisseur Wim Wenders drehte mit ihr das preisgekrönte Roadmovie "Paris, Texas".
Nach einer Beziehung mit Schauspielkollege Vincent Spano, mit dem sie einen Sohn hat, heiratete sie 1984 den Filmproduzenten Ibrahim Moussa (Foto). Mit ihm kam Tochter Sonja zur Welt, 1992 ließ sich das Paar scheiden.
Auch die Beziehung mit dem Komponisten Quincy Jones hielt nur ein paar Jahre. 1993 bekam das Paar mit Kenya Kinski-Jones eine gemeinsame Tochter.
Nach ihren großen Filmerfolgen erlebte Kinski 1985 mit dem Historienfilm "Revolution" einen Rückschlag. Neben den Hollywood-Größen Al Pacino und Donald Sutherland spielte sie in dem Abenteuerfilm die Hauptrolle, jedoch kam der Film nicht gut an, ihre Karriere bekam einen tiefen Knick.
Doch Nastassja Kinski ließ sich davon nicht unterkriegen, drehte einen Film nach dem anderen und wurde regelmäßig zu Filmfestivals eingeladen. In Cannes verewigte sie sich 1990 als gebürtige West-Berlinerin auf einem Stück Berliner Mauer.
Über zu wenig Ruhm und Aufmerksamkeit konnte sich die Schauspielerin ohnehin nicht beschweren. Sogar Andy Warhol soll sie in seinen Tagebüchern erwähnt haben und die Band Simple Minds bauten ihren Namen in einer ihrer Songtexte ein.
Angesichts des großen Medieninteresses nahm Kinski zunehmend auch ihre Töchter Sonja (links) und Kenya (rechts) in die Pflicht. Sie begleiteten ihre Mutter zu etlichen Festivals und Promi-Events.
Kinskis älteste Tochter Sonja trat als Model in ihre Fußstapfen und landete ebenfalls auf den Titelseiten von Modezeitschriften (rechtes Cover), so wie ihre Mutter bereits zehn Jahre zuvor (linkes Cover).
Ende der 90er Jahre sah man Kinski wieder an der Seite von bekannten Filmstars. 1997 drehte sie den Film "One Night Stand" mit Wesley Snipes.
Noch im selben Jahr erschien die Filmkomödie "Ein Vater zuviel", in der sie an der Seite von Robin Williams und Billy Crystal die Hauptrolle spielte.
Kaum ein Filmgenre ließ Kinski unversucht. Im Jahr 2000 sah man sie in dem Western "Das Reich der Herrlichkeit".
Nach etlichen Filmpreisen erhielt Kinski 2017 beim Locarno-Filmfestival einen Ehrenleopard. Sie sei für viele bedeutende Filmemacher wie Wim Wenders, Francis Ford Coppola, Paul Schrader, Tony Richardson und Roman Polanski "mit ihrer ungewöhnlichen Erscheinung außergewöhnlich inspirierend gewesen".
Ihr bislang letzter großer Kinofilm war der preisgekrönte David Lynch-Thriller "Inland Empire". Dort spielte sie an der Seite der Hollywood-Legenden Laura Dern und Jeremy Irons.
2016 nahm Kinski an der Tanzshow "Let's Dance" teil. Mit ihrem Tanzpartner Christian Polanc schaffte sie es bis zur siebten Runde.
Doch der viel spannendere Tanzpartner bei "Let's Dance" war für Nastassja Kinski der Profitänzer Ilia Russo. Aus beiden, die sich bei der Tanzshow kennenlernten, wurde 2016 ein Paar. Das Liebesglück hielt jedoch nicht lange an, ein Jahr später trennten sie sich bereits.
Inzwischen ist auch die jüngste Tochter Kenya (rechts) ein erfolgreiches Model geworden, das mit Designerinnen wie Stella McCartney wie hier im Bild posiert.
Heute ist Nastassja Kinski seltener in deutschsprachigen Filmen zu sehen. Aktuell spielt sie in einer französischen TV-Serie. Ihren letzten TV-Auftritt im deutschen Fernsehen hatte sie im Feburar 2021 in der Spielshow "Wer weiß denn sowas?".
Im Januar 2021 feierte Nastassja Kinski ihren 60. Geburtstag ohne allzu großes Medienecho. Überhaupt ist es ruhig um die Schauspielerin geworden und vielleicht will die einstige Film-Ikone lieber als der große Star der 70er und 80er Jahre in Erinnerung bleiben, als sich noch größeren Projekten zu widmen. Wer so viel erlebt hat, dem sei es gegönnt.