Schumi II feiert Geburtstag: Ralf wird 40 Jahre alt
Er hat das Los, der kleine Bruder eines ganz Großen zu sein: Ralf Schumacher. Wenn von Schumi die Rede ist, dann meint man Rekord-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher. Dabei war der Jüngere der Schumachers kein schlechter Rennfahrer. Jetzt wird er 40 Jahre alt. Ein Porträt zum Geburtstag.
Immer im Schatten des großen erfolgreichen Bruders: Damit könnte man das Leben von Ralf Schumacher beschreiben. Und es dabei lassen. Doch damit würde man ihm unrecht tun. Auch er war ein guter, sogar sehr guter Rennfahrer. Und zumindest für den Boulevard war sein Leben sogar ein wenig interessanter als das seines Bruders. Jetzt wird der Ex-Rennfahrer 40 Jahr alt.
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Der von den Medien wenig schmeichelhaft als Schumi II betitelte Ralf kann einige Erfolge vorweisen. Nicht in allen Serien, in denen er antrat, aber doch in vielen. Doch wie soll man als Bruder des besten Formel-1-Piloten aller Zeiten als erfolgreich gelten, wenn man andauernd mit Michael und dessen Erfolgen verglichen wird?
Übergroßer Schatten
Der am 30. Juni 1975 in Hürth-Hermülheim geborene Ralf hat immerhin 180 Rennen in der Formel 1 vorzuweisen - auf diese Anzahl kam er sicher nicht nur, weil er der Bruder von Michael ist oder einen fähigen Manager hatte. Dafür muss man entweder etwas am Steuer können oder ein Pay-Driver sein, der viele Sponsorengelder mitbringt. Auf Ralf traf das erste zu. So holte er in diversen Rennsport-Nachwuchsserien Vize-Titel in Meisterschaften, schnell stieg er von Serie zu Serie auf. Schließlich landete er in Japan - hier wurde er Meister in der Formel Nippon, einer Meisterschaft, die als Sprungbrett zur Rennsport-Königsklasse gilt.
Schon damals sein Manager: Willi Weber. Besser bekannt als Mister 20 Prozent, so viel kassierte er angeblich von den Einnahmen seines Haupt-Klienten - der Michael Schumacher hieß. Ab 1997 fuhr Ralf in der Formel 1, zunächst für das Team Jordan, dann für Williams, schließlich für Toyota. 2007 war in der F1 mehr oder minder freiwillig Schluss für ihn. Seine Bilanz: 180 Rennen, 6 Siege, 27 Podestplätze, eine Pole-Position, zweimal WM-Vierter in der Gesamtwertung. Es gab schon deutlich weniger erfolgreiche deutsche F1-Fahrer.
Nahtlos ging es für ihn 2008 weiter in der DTM, der deutschen Tourenwagen-Serie. Nach fünf Jahren musste man erstmals in seiner Laufbahn bilanzieren, dass ein Engagement von ihm nicht erfolgreich war. Das Ende seiner Zeit in der DTM bei Mercedes war gleichzeitig auch das Ende seiner Rennsportkarriere. Seitdem ist er, soweit bekannt, Privatier.
Ein anderer Typ als Michael
Während Michael als detailversessener Arbeiter galt, wirkte Ralf oft weniger angespannt als sein sechs Jahre älterer Bruder. Dennoch kam Ralf stets weniger gut weg, auch bei den deutschen F1-Fans. Erfolg ist eben durch nichts zu übertrumpfen. Die Brüder sind sich charakterlich also nicht wirklich ähnlich, waren sich oft nicht so nahe, wie man vermuten möchte.
Neben seinem sportlichen Erfolgen war Ralf vor allem durch seine Beziehung zu Cora Brinkmann, später Schumacher, in den Medien ein Thema. Um auch hier fair zu bleiben: jedoch nicht wirklich übermäßig. So konsequent wie sein Bruder Michael hat Ralf sein Privatleben zwar nicht abgeschottet, doch täglich vertreten in den Boulevard-Spalten der Presse war auch er nicht.
Nach einer "Raab"-Geschichte im Jahr 2004 blieb an ihm der Spitzname "Porno-Ralle" haften, für Cora fand sich wenig schmeichelhaft "Hard-Cora". Zunächst schien es damals, als würde die Geschichte vor Gericht eskalieren. Schließlich jedoch beendete Ralf das Thema mit einem Besuch bei Stefan Raab in dessen Sendung gar mit Humor. Schwer vorstellbar, dass sein Bruder so gehandelt hätte. Die Einnahmen aus T-Shirts, die mit den Spitznamen bedruckt worden waren, wurden von Raab übrigens an einen gemeinnützigen Verein weitergeführt.
Gute 13 Jahre, von Ende 2001 bis Anfang 2015, waren Ralf und Cora verheiratet, sie haben einen gemeinsamen Sohn. Erst danach nahm Cora an der C-Promi-Verwertungsshow "Let's Dance" teil. Und Ralf? Von ihm hört man nur noch wenig.
Das ist ein Vorteil eines übergroßen Schattens: Darin lebt es sich ruhiger. Während die Welt nach Nachrichten über den Zustand seines bei einem Skiunfall schwer verletzten Bruders giert, kann sich Ralf an seinem Ehrentag darüber freuen, dass er so gut wie komplett aus der Öffentlichkeit verschwunden ist. Sein Name taucht nur noch dann in den Medien auf, wenn seine Ex-Frau, die noch immer seinen Namen trägt, sich gerade mal wieder präsentiert.