Zweiter Anlauf: Gibt's ein Happy End für On-Off-Beziehungen?

Zweiter Anlauf: Gibt's ein Happy End für On-Off-Beziehungen?
Es gibt einiges was dafür, anderes, was dagegen spricht: Man hat einander endlich einmal ordentlich die Meinung gesagt, falls es Unklarheiten gab, sind sie beseitigt. Andererseits hat man dabei vermutlich allerhand emotionales Porzellan zertrümmert und einander wehgetan. Kann man wirklich noch einmal von vorne anfangen?
Noch einmal mit Gefühl
Sicher gibt es Paare, die sich einmal trennen mussten, umeinander so sehr zu vermissen, dass sie einander wieder zu schätzen gewusst haben. Sie haben sich womöglich ein wenig miteinander gelangweilt, haben sich gefragt, ob das Leben nicht noch aufregendere Dinge und Menschen zu bieten hat – und stellen fest, dass das gar nicht das ist, was sie wollten, und dass ihr alter Partner genau der richtige war. Jedoch sollte man sich fragen, ob man wirklich wieder auf Augenhöhe zusammenkommt oder ob einen die Angst vor Einsamkeit zusammenbringt oder die Sorge, so schnell keinen neuen Partner zu finden. Gelegentlich dient die aufgewärmte alte Beziehung nur zur Überbrückung, bis etwas Neues kommt. Dies ist besonders schmerzlich, wenn sich einer der Partner noch ernsthafte Hoffnungen auf ein Liebes-Comeback macht.
Manche Paare sind süchtig nach Drama
Und dann sind da die Beziehungskünstler, deren Liebesleben ganze Cliquen und Großfamilien in Atem hält. Sie können nicht miteinander und nicht ohne einander. Das ist jedenfalls der Reim, den sich das Umfeld in seiner Ratlosigkeit meist auf diese Bumerang-Liebenden macht. „Die Leute denken, dieses Mal wird es besser, aber wenn sich die Dinge dann nach einem Neuanfang nicht wirklich ändern, wird die Enttäuschung zunehmend größer“, erklärte Kale Monk, der das Phänomen der On-Off-Beziehungen an der Pennsylvania University untersuchte. Monk geht davon aus, dass sich bereits 60 Prozent aller Amerikaner in einer Beziehung mit wiederholten Trennungen und Versöhnungen befanden. Eine repräsentative Umfrage in den USA ergab, dass 22 Prozent sich nach dem Zusammenziehen getrennt hatten, nur um dann doch wieder ein Paar zu werden. In einem Drittel dieser Fälle handelte es sich dabei sogar um verheiratete Paare. Die Hälfte der Ausgesöhnten trennen sich jedoch innerhalb der nächsten drei Jahre erneut oder endgültig.
On-Off-Beziehung kann zum Teufelskreis werden
Während manche Paare einfach nie ganz voneinander loskommen, sind es aber auch oft praktische Erwägungen, die sie aneinander binden: Gemeinsame Kinder, gemeinsamer Besitz oder auch Schulden können ein ebenso mächtiges Band sein wie Emotionen. Oft kann das Trennen und Versöhnen ein Muster werden, in das man sich immer tiefer verstrickt: man hat doch schon so viel miteinander durchgestanden, so viel investiert, dass man einfach nicht aufgeben möchte. Die Forscher halten jedoch fest, dass On-Off-Beziehungen ein zentrales Merkmal gemein haben: Instabilität. Hat man sich schon einmal getrennt, tut man es meist umso leichter erneut. Und das gegenseitige Vertrauen wird dabei auch nicht gerade zunehmen. Wer also überlegt, eine Trennung auszutesten, um die Liebe auf die Probe zu stellen, der sollte sich vorher genau überlegen, welches Ergebnis am Ende dabei herauskommen soll.