"Die besten TV-Streiche by ProSieben": Versteckte Kamera 2.0
Die Idee ist viele Jahrzehnte alt: Menschen auf offener Straße reinlegen und sie dabei filmen - fertig ist die lustige TV-Show. Heute bringt ProSieben "Die besten TV-Streiche by ProSieben" zur Prime-Time. Doch woher stammt eigentlich die Idee mit der versteckten Kamera?
Gefühlt hat jeder TV-Sender seine eigene Show mit einer versteckten Kamera. Am Samstag, den 6. August 2016, bringt nun ProSieben ab 20:15 Uhr in der Show "Die besten TV-Streiche by ProSieben" weitere zahlreiche Streiche auf die Mattscheibe. Mit dabei sind - wie gewohnt - auch zahlreiche Promis - mal als Opfer wie etwa Moderator Thore Schölermann (31), mal als Lockvogel wie Palina Rojinski (31, "Traumfrauen") und Lena Gercke (28). Ebenso mit dabei: Die ProSieben-Dauerbrenner Klaas Heufer-Umlauf (32, "Förderschulklassenfahrt") und Joko Winterscheidt (37).
Auch Schauspieler Tom Beck übte sich bereits als Lockvogel - hier gibt es das Video bei Clipfish
Innovativ kann man das Sendekonzept sicherlich nicht bezeichnen, gibt und gab es doch bereits fast unzählige Vorbilder im deutschen und internationalen Fernsehen. Allerdings zaubern die ungestellten und ungefilterten Szenen immer wieder ein Lächeln auf die Gesichter der Zuschauer. Doch woher stammt diese Idee mit der versteckten Kamera überhaupt?
Die Ursprünge
"Vorsicht Kamera", "Verstehen Sie Spaß?", "Comedystreet", "Versteckte Kamera", "Voll erwischt" oder "Die Comedy-Falle" - um nur eine kleine Auswahl zu nennen. Im deutschen Fernsehen gab und gibt es bereits zig Formate, die eines gemeinsam hatten und haben: Eine ahnungslose Person wird in eine völlig abstruse Situation gebracht und heimlich gefilmt. Doch auch wenn die Deutschen seit Jahrzehnten große Fans der versteckten Kamera sind, erfunden wurde sie hierzulande nicht.
In den USA brachte der Moderator Allen Funt (1914-1999) seine eigene Radiosendung ins US-Fernsehen. "Candid Camera" war ein Ableger des beliebten ABC-Radioformats "Candid Microphone", in der Funt mit Scherzanrufen sein Publikum belustigte. Ab 1947 schnappte er sich eine Kamera und veräppelte die Leute dann auf der Straße. Geboren war ein Evergreen der Fernsehgeschichte.
Anfang der 60er-Jahre war es dann auch in Deutschland zum allerersten Mal so weit: Der Entertainer Chris Howland (1928-2013) moderierte ab 1961 "Vorsicht Kamera" und brachte zum ersten Mal das deutschsprachige Publikum mit der versteckten Kamera zum Lachen. Übrigens: Das Format ist auf der ganzen Welt überaus beliebt, vor allem in Südkorea und in Japan gibt es zahlreiche Shows, die Leute auf der Straße auf den Arm nehmen - allerdings teilweise in einer deutlich derberen Art, wie hierzulande gewohnt.
Unterschiede zwischen Deutschland und dem Rest der Welt
Aufgrund der in Deutschland rechtlich problematischen Situation, sind hier vor allem Formate beliebt, die Prominente auf den Arm nehmen. Der Hintergrund: Aufgrund des Persönlichkeitsrechts müssen die gefilmten Personen einer Ausstrahlung zustimmen. Viele lehnen das ab und verhindern so, das Material in den Shows zu zeigen. Bei Prominenten verweigern hingegen nur wenige eine Ausstrahlung, da diese oft die dazugehörigen TV-Auftritte aus PR-Gründen nutzen.
In vielen anderen Ländern sind die Gesetze allerdings weniger scharf und erlauben auch das Senden von Material, in denen die Betroffenen nicht zustimmen. Bei internationalen Produktionen werden die Opfer meist nicht über die versteckte Kamera aufgeklärt und suchen teilweise bereits während der Filmaufnahmen aus verschiedensten Gründen das Weite. In Deutschland undenkbar. Beispiele für solche Formate sind unter anderem "Scare Tactics", "Trigger Happy TV" oder "Punk'd", die teilweise in synchronisierter Version im deutschen TV ausgestrahlt wurden.