Die hartnäckigsten Vorurteile gegen E10
Der Biokraftstoff kann Autofahrern Geld sparen. Dennoch haben viele Leute Bedenken, E10 zu tanken. Dabei kursieren hier einige Mythen.
Die hartnäckigsten Vorurteile gegen E10
Der Biokraftstoff kann Autofahrern Geld sparen. Dennoch haben viele Leute Bedenken, E10 zu tanken. Dabei kursieren hier einige Mythen.
"Nicht jedes Auto kann E10 tanken."
Nun ja, für ein Auto mit Diesel oder Elektromotor stimmt das. Bei Benzinern hingegen kann man getrost sagen: Normalerweise können alle Fahrzeuge, die ab 2010 gebaut wurden, zugleich E10 tanken.
Selbst wenn das Fahrzeug älter ist, sollte es meistens kein Problem sein. Möchte man ganz sicher gehen, kann man entweder in der Bedienungsanleitung nachschauen oder beim Hersteller nachfragen. Im Tankdeckel befindet sich ebenfalls oft ein Hinweis.
"E10 kann meinen Motor angreifen."
Siehe vorheriges Vorurteil: Wenn das Fahrzeug grundsätzlich für E10 geeignet ist, kann es ihm auch nicht schaden. Die größere Menge an Ethanol kann zwar theoretisch Aluminium und Kunststoffen im Motor zusetzen, aber das gilt nicht, wenn das Fahrzeug E10 verträgt. Dann ändert das Betanken mit dem Biosprit überhaupt nichts an der Funktionsfähigkeit und Lebensdauer des Autos.
"E10 ist letztlich teurer, weil es den Verbrauch erhöht."
Das ist ebenfalls ein Vorurteil, das gern zitiert wird, bevor man routiniert doch wieder zum E5 greift. E10 hat mit seinem Bioethanol tatsächlich einen etwas geringeren Energiegehalt und der Verbrauch steigt gegenüber normalem Benzin dadurch leicht.
Allerdings sprechen wir hier über ein Plus von ca. einem Prozent – und selbst das ist teils umstritten. Im Normalfall dürfte E10 also durch seinen geringeren Preis nicht teurer sein als Standard-Benzin.
Im Gegenteil: Gerade wer viel fährt, kann bei rund 4 Euro Preisvorteil pro Tankfüllung mit E10 durchaus sparen. Was bei der Verbrauchsdiskussion außerdem nicht vergessen werden darf: Es kommt immer auch auf die Fahrweise an.
"Eigentlich hilft E10 dem Klima gar nicht."
E10 reduziert die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu E5 durch den höheren Anteil an Bioethanol. Bei der Verwendung von Ethanol bzw. auch Bioethanol wird zwar CO2 freigesetzt ...
... aber das gleicht sich bei E10 dadurch aus, dass zuvor die Pflanzen, die für diesen Kraftstoff verwendet werden, beim Wachsen der Atmosphäre Kohlendioxid entziehen. Insofern darf man nicht nur auf die Abgase schauen, die ein mit E10 betanktes Auto am Auspuff freisetzt.
Zudem sorgt E10 laut Vergleichstests, die der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBe) durchführen ließ, dafür, dass im Vergleich zu E5 der Stickoxidausstoß um durchschnittlich 25 Prozent sowie der Feinstaubausstoß sogar um mehr als 70 Prozent gesenkt wird. Ganz nebenbei schont man wegen des geringeren Ölanteils die Erdölvorräte, wenn man Biosprit tankt.