Kampfroboter, K.I. und Co. – Daran arbeitet das US-Militär

Kampfmaschine: Sieht so der Soldat der Zukunft aus? Die US-Army entwickelt unter Hochdruck Kampfroboter und autonome Waffensysteme
Was in den "Terminator"-Filmen noch kühne Science-Fiction-Spekulation war, wird jetzt Wirklichkeit. Das US-Militär arbeitet an den Killermaschinen der Zukunft. Wir geben Ihnen einen Überblick über den Stand der Entwicklung.
Von künstlicher Intelligenz (KI) gesteuerte Drohnen, Kampfjets und U-Boote. Eine Armee von Kampfrobotern wie aus dem Science-Fiction-Blockbuster. Was nach dem gutem Stoff eines Hollywoodfilms klingt, macht das Pentagon in den USA zur Realität. Wie ein Bericht der "New York Times" aufdeckte, entwickelt die Forschungsabteilung der US-Streitkräfte unter Hochdruck die autonomen Waffen der Zukunft.
Künstliche Intelligenz im Alleingang
Bereits im Test-Einsatz befinden sich beispielsweise
Dronen mit künstlicher Intelligenz. Sie sehen optisch nicht anders
aus, als die Geräte, die man im Einzelhandel kaufen kann. Doch die
US-Drone der Zukunft kann deutlich mehr, als bloß Luftaufnahmen
machen. Ob sie beispielsweise einem verdächtigen Objekt folgt,
entscheidet sie eigenständig. Geplant ist außerdem, dass die
autonome Drone in Zukunft Roboter am Boden und autonome Kampfjets
und Raketen mit Daten versorgt. Diese sollen wiederum selbstständig
über einen möglichen Angriff entscheiden.
Derzeit konzentrieren sich US-Kriegsstrategen auf eine Art Hybrid-Armee aus Menschen und Maschinen. Das bedeutet, dass die Roboter die Soldaten beim Kampf nur unterstützen. Das kann beispielsweise mit Daten geschehen, die mit der Technik der „ Augmented Reality“ ins Sichtfeld übermittelt werden. Taktische Entscheidungen sollen aber Menschen und nicht die künstliche Intelligenz treffen.
Wettrüsten um jeden Preis
Rund 18 Millionen Dollar hat sich das Pentagon die
Entwicklung der Roboter-Armee der Zukunft bereits kosten lassen.
Grund: Strategische Rivalen wie Russland und China haben ebenfalls
schon in die Entwicklung investiert. Die USA möchte ihren
Stellenwert als stärkste Streitmacht der Welt nicht
verlieren.
Die Darpa, die Defense Advanced Research Projects Agency, die Behörde des amerikanischen Verteidigungsministeriums, die Forschungsprojekte für die Streitkräfte der Vereinigten Staaten durchführt, hat Milliardenbeträge bei der Roboterfira "Boston Dynamics" investiert. Für Aufsehen hat der humanoide Roboter "ATLAS" gesorgt. In 2016 wurde bereits das zweite Modell des Roboters vorgestellt. Optisch ähnelt ATLAS dem Terminator: Er ist 1,75 Meter groß und wiegt 81 Kilo. Er soll in Katastrophenfällen dort eingesetzt werden, wo Menschen nicht überleben können.
Die Vorteile von Kampfrobotern
Wenn Maschinen statt Menschen in den Kampf ziehen,
sinken die Opferzahlen unter Soldaten und Piloten. Angriffe sollen
präziser und schneller durchgeführt werden können. Die
Kampfmaschinen dringen auch in solche Gefechtsgebiete vor, in die
sich Menschen nie begeben würden.
Die Technik ist noch nicht ausgereift
Dass die Technik noch nicht ausgereift ist, beweist
ein anderes Projekt, das die Darpa bei der Firma "Boston Dynamic"
in Auftrag gegeben hat. Der Roboter "LS3" sollte schwere Lasten an
die Front schleppen. Das Gerät war für den Kriegseinsatz aber
deutlich zu laut und wurde deshalb wieder abbestellt.
Auch bei den autonom fliegenden Drohnen ist die Technik noch nicht verlässlich. Bei einem Testbetrieb hat eine Drohne beispielsweise einmal ein Minarett mit einem feindlichen Angreifer verwechselt.
Kritiker warnen vor der Entwicklung
Die Freude über die intelligenten Kampfmaschinen
hält sich bei Kritikern in Grenzen: Zahlreiche Wissenschaftler und
Technologie-Experten warnen vor der Entwicklung von Kriegsrobotern.
In einem offenen Brief erklärten sie, dass ein Wettrüsten mit
computergestützten Kriegswaffen verhindert werden müsse. Sie
fürchten, dass die autonomen Waffensysteme in die Hände von
Diktatoren oder Terroristen geraten könnten.