Was wurde aus den Kinderstars der 80er?
Mit "Timm Thaler", "Anna" oder "Silas" begeisterten Kinderstars wie Silvia Seidel, Patrick Bach und Thomas Ohrner die Zuschauer. Doch was ist heute aus den jugendlichen Film- und Serienstars geworden? Die Galerie verrät's!
Als unvergessenes Dreamteam gelten Silvia Seidel und Patrick Bach. Beide spielten zusammen die Hauptrollen in der Weihnachts-Serie "Anna", die 1987 zum ersten Mal ausgestrahlt und später regelmäßig zu Weihnachten wiederholt wurde.
Da die Serie so beliebt und erfolgreich war, kam bereits ein Jahr später "Anna - der Film" in die Kinos. In der romantischen Teenager-Geschichte verliebt sich Ballettschülerin Anna (Silvia Seidel) in ihren im Rollstuhl sitzenden Freund Rainer (Patrick Bach).
Für den Teenager Silvia Seidel war "Anna" der Start ins Filmgeschäft. Für ihre Rolle als Balletttänzerin erhielt sie 1988 den Filmpreis Bambi. Auch die "Goldene Kamera" konnte sie 1987 für sich gewinnen.
Es folgten Dreharbeiten zum Film "Ballerina" in den USA, doch eine internationale Karriere blieb aus. Stattdessen war sie in etlichen deutschen Filmen und TV-Serien zu sehen, wie "SOKO Leipzig" oder "Sturm der Liebe".
Tragisch: Das Leben von Silvia Seidel nahm ein erschreckendes Ende, als sie 2012 tot in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Wie bereits ihre Mutter im Jahr 1992, beging die Schauspielerin im Alter von 42 Jahren Suizid.
Die frühe Karriere von Patrick Bach begann bereits vor der erfolgreichen Weihnachtsserie mit Silvia Seidel, nämlich als Dreizehnjähriger in der Miniserie "Silas" 1981. Kurz darauf startete das junge Schauspieltalent mit der Serie "Jack Holborn" weiter durch.
Zu seinen bekanntesten TV-Serien gehört auch "Nicht von schlechten Eltern" (1992-1997). Mit von der Partie war neben Patrick Bach unter anderem Hardy Krüger jr. (Bild) oder Tina Ruland.
Kaum eine Serie blieb für den Schauspieler unversucht: Von "Das Traumschiff" bis zum "Großstadtrevier" war Patrick Bach zu sehen. Später konzentrierte er sich jedoch vermehrt auf Rollen als Synchronsprecher.
Auf den Bildschirmen ist der gebürtige Hamburger inzwischen seltener zu sehen, zuletzt tauchte er jedoch in einer Gastrolle bei "Jerks" 2021 auf.
Ein Kinderstar der ersten Stunde ist Thomas „Tommi“ Ohrner. Bereits mit acht Monaten tauchte er in Werbespots auf, verlieh dem Geißen-Peter in "Heidi" seine Stimme und spielte in Serien wie "Das Haus der Krokodile" mit.
Doch der richtige Durchbruch kam erst mit dem erfolgreichen Mehrteiler "Timm Thaler" als erste ZDF-Weihnachtsserie 1979.
Die Serie avancierte schnell zum regelrechten "Straßenfeger" und machte Thomas Ohrner damit zum Kinderstar. Anfang der 80er startete der Teenieschwarm dann als Popmusiker durch und bekam 1984 bei Radio Luxemburg mit "Tommis Radio-Show" seine eigene Sendung als Moderator.
Das Moderieren beim Radio war erst der Anfang: Fortan führte Thomas Ohrner durch verschiedene TV-Formate von Flirtshows bis zum Sportquiz. Bereits 1992 übernahm er die Programmleitung des TV-Senders Der Kabelkanal (heute Kabel1).
Mit Shows wie "Die versteckte Kamera", "Glücksrad" oder der "ZDF-Fernsehgarten" folgten größere TV-Formate, die der einstige Kinderstar moderierte. Seit 2018 ist Thomas Ohrner zudem auch noch Programmchef von Klassik Radio.
Auch dieser Junge begann seine Karriere mit einer Weihnachtsserie: Mit 16 Jahren wurde Hendrik Martz 1984 durch seine Rolle in "Patrick Pacard" deutschlandweit bekannt.
Nach dem Besuch einer Schauspielschule in New York spielte Hendrik Martz in sämtlichen TV-Serien mit, von "Praxis Bülowbogen" bis zu den "SK Babies" mit Fabian Harloff (Bild).
Neben den Fernsehrollen tritt der offenbar vielseitig talentierte Hendrik Martz auch im Theater, als Dozent, Synchronsprecher und Gitarrist auf. Zudem entwickelte er eine eigene Schauspieltechnik, die er unterrichtet und betreut TV- und Filmproduktionen.
Diese junge Dame ist unverkennbar mit ihrer Rolle in der Verfilmung von Michael Endes "Momo" verknüpft. 1986 machte der große Publikumserfolg die damals neunjährige Radost Bokel zum Kinderstar.
Seitdem war die junge Schauspielerin vor allem in TV-Serien wie "Rivalen der Rennbahn" oder Krimireihen zu sehen. Zuletzt machte sie 2022 mit ihrer Opfer-Rolle in dem umstrittenen Dokumentarfilm über die Anschläge in Hanau auf sich aufmerksam.
Und natürlich darf in der Reihe deutscher Kinderstars der 80er Désirée Nosbusch nicht fehlen: Mit zwölf Jahren begann ihre Karriere als Radiomoderatorin bei Radio Luxemburg, später moderierte sie durch sämtliche TV-Sendungen und 1984 den "Grand Prix Eurovision de la Chanson".
Anfangs moderierte sie vor allem Musiksendungen wie "Hits von der Schulbank" (1980), "Hits mit Desirée" (1980) und "Musicbox" (1982) im ZDF, später auch "Kinder Ruck Zuck". Zu ihren jungen Gästen gehörte unter anderem auch Silvia Seidel (Bild).
Heute ist sie vielen vor allem durch ihre Rolle in der Erfolgs-Serie "Bad Banks" bekannt, für die sie 2019 den Grimme-Preis erhielt. Anfang 2022 veröffentlichte Désirée Nosbusch ihre Autobiografie, in der sie ihren langen Weg durch das Show- und Filmgeschäft schildert.
