"Roseanne"-Co-Star Sara Gilbert stellt sich gegen ihre Serien-Mutter

Mit einem rassistischen Tweet hat Roseanne Barr für Aufsehen gesorgt. Zahlreiche Kollegen und Stars zeigten sich empört.
Eine umstrittene Person war Roseanne Barr (65) schon immer. Mit einem rassistischen Tweet hat sie nun allerdings den Zorn vieler Kollegen, Promis und ihres TV-Senders auf sich gezogen. Das eigentlich erfolgreiche Revival der Kultsitcom "Roseanne" soll deshalb sogar abgesetzt werden.
"Das ist unglaublich traurig"
"Hätten die Muslimbruderschaft und Planet der Affen ein Baby, würde es aussehen wie Valerie Jarrett", hatte Barr in einem mittlerweile gelöschten Tweet geschrieben und damit die langjährige Beraterin des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama (56) beleidigt. Schnell machte der rassistische Kommentar der Komikerin und Schauspielerin die Runde, die sich daraufhin für immer von Twitter verabschiedete und sich unter anderem kleinlaut für den "schlechten Witz" entschuldigte.
I apologize. I am now leaving Twitter.
— Roseanne Barr (@therealroseanne) May 29, 2018
I apologize to Valerie Jarrett and to all Americans. I am truly sorry for making a bad joke about her politics and her looks. I should have known better. Forgive me-my joke was in bad taste.
— Roseanne Barr (@therealroseanne) May 29, 2018
Viele wollten dies allerdings nicht auf sich sitzen lassen - darunter auch zahlreiche Prominente. Sara Gilbert (43), die im Original und im Revival Barrs Serientochter Darlene spielt, zeigte sich auf Twitter entsetzt. "Roseannes jüngste Kommentare über Valerie Jarrett - und so vieles mehr - sind abscheulich", schrieb sie unter anderem. Barrs Tweet reflektiere nicht die Ansichten der Beteiligten an der Show. "Ich bin gelinde gesagt enttäuscht von ihrem Handeln." Die Situation sei für sie und ihre Kollegen "unglaublich traurig und schwierig".
Roseanne’s recent comments about Valerie Jarrett, and so much more, are abhorrent and do not reflect the beliefs of our cast and crew or anyone associated with our show. I am disappointed in her actions to say the least.
— sara gilbert (@THEsaragilbert) May 29, 2018
This is incredibly sad and difficult for all of us, as we’ve created a show that we believe in, are proud of, and that audiences love— one that is separate and apart from the opinions and words of one cast member.
— sara gilbert (@THEsaragilbert) May 29, 2018
Die Show ist Geschichte
Schauspielerin Wanda Sykes, die bei dem "Roseanne"-Revival als Mitproduzentin in beratender Funktion tätig war, hatte bereits kurz zuvor via Twitter erklärt, dass sie für eine geplante weitere Staffel "nicht zurückkehren" werde. Das könnte sie nun aber ohnehin nicht mehr, denn der US-Sender ABC hatte später in einem offiziellen Statement erklärt, dass man sich dazu entschieden habe, die Show abzusetzen. "Roseannes Twitter-Statement ist abscheulich, abstoßend und unvereinbar mit unseren Werten", hieß es in der Begründung.
I will not be returning to @RoseanneOnABC.
— Wanda Sykes (@iamwandasykes) May 29, 2018
Auch einige weitere Schauspieler stellten sich über Social Media gegen Barr, die sich in der Vergangenheit mehrfach als Trump-Unterstützerin geoutet hatte. Patricia Arquette (50, "True Romance") zeigte sich "angewidert", dass Valerie Jarrett einen derart "rassistischen und bigotten 'Witz'" über sich ergehen lassen müsse. Es mache sie krank, dass Schwarze und Muslime im Jahr 2018 mit einem solchen "Leiden" zu kämpfen hätten.
I am repulsed that Valerie Jarret had that racist and bigoted "joke" made at her expense and I am sickened that any Black or Muslim person has to keep hearing this sickness in 2018.
— Patricia Arquette (@PattyArquette) May 29, 2018
Die Schriftstellerin Roxane Gay (43, "Hunger") konnte sich ein "Habe ich euch doch gesagt" nicht verkneifen. Gay hatte bereits im März ein Meinungsstück über das "Roseanne"-Revival für die "New York Times" verfasst und in diesem darüber geschrieben, dass sie Barr unter anderem für "rassistisch und borniert" halte. Den Tweet Gays konnte Julianne Moore (57, "Still Alice") deshalb auch nur mit einem "Ja, das hast du" bedenken. Zusätzlich setzte sie den Hashtag "#FireRoseanne". Dieser Wunsch wurde ihr ganz offensichtlich erfüllt.
Yes you did. #FireRoseanne https://t.co/YcxKUJxscA
—w Julianne Moore (@_juliannemoore) May 29, 2018
Steht Rosie O'Donnell zu ihr?
Die einzige, die Barr in den ersten Stunden nach dem Aufschrei zumindest bis zu einem gewissen Punkt zu unterstützen schien, war Rosie O'Donnell (56). Auf Twitter erklärte die Schauspielerin unter anderem: "Ich liebe Roseanne ziemlich. Der Kommentar, den Roseanne getwittert hat, war rassistisch, kindisch" und ihres "besten Ichs" nicht würdig. In einem weiteren Kommentar gab sie allerdings auch an, "nichts verteidigt zu haben".
i love roseanne quite a bit
— ROSIE (@Rosie) May 29, 2018
the comment roseanne tweeted was racist and childish
and beneath her best self
she has apologized
twitter is a dangerous place
u c what u want 2 c in my post
— ROSIE (@Rosie) May 29, 2018
i defended nothing