Shop ApothekeWie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels? Der Wirkstoff schützt die Nerven der Arme und vor allem Beine vor den schädigenden Einflüssen der Zuckerkrankheit (Diabetes). Dafür kommen zwei Mechanismen zum Tragen: Zum einen sorgt der Stoff dafür, dass die Blutversorgung der Nerven nicht von Abbauprodukten, die bei einem zu hohen Zuckergehalt im Blut entstehen, behindert wird. Um das zu erreichen vermindert der Wirkstoff die Entstehung dieser Produkte. Zum anderen fängt er Nerven schädigende Stoffe ab, die wegen einer ungenügenden Blut- und damit verbundenen Sauerstoffversorgung entstehen. Anwendung Missempfindungen bei diabetischer Polyneuropathie Gegenanzeigen Thioctacid 600 HR ist absolut kontraindiziert bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen alpha-Liponsäure oder einen der sonstigen Bestandteile. Hinweis: Kinder und Jugendliche sind von der Behandlung mit Thioctacid 600 HR auszunehmen, da keine klinischen Erfahrungen vorliegen. Schwangerschaft Es entspricht den allgemeinen Grundsätzen der Pharmakotherapie, während der Schwangerschaft und Stillzeit Arzneimittel nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung anzuwenden. Schwangere und Stillende sollten sich einer Behandlung mit alpha-Liponsäure nur unter strikter Indikationsstellung durch den Arzt unterziehen. Nebenwirkungen Gastrointestinale Störungen Häufig: Übelkeit - Sehr selten wurde über gastrointestinale Beschwerden wie Erbrechen, Magen-, Darmschmerzen und Diarrhö berichtet. Überempfindlichkeitsreaktionen Sehr selten können allergische Reaktionen wie Hautausschlag, Urtikaria und Juckreiz auftreten. Störungen des Nervensystems Häufig: Schwindel sehr selten: Veränderung bzw. Störung des Geschmacksempfindens Allgemeine Nebenwirkungen Aufgrund einer verbesserten Glukoseutilisation kann sehr selten der Blutzuckerspiegel absinken. Dabei wurden hypoglykämieartige Beschwerden mit Schwindel, Schwitzen, Kopfschmerzen und Sehstörungen beschrieben. Wechselwirkungen Wirkungsverlust von Cisplatin bei gleichzeitiger Behandlung mit Thioctacid 600 HR. Alpha-Liponsäure ist ein Metallchelator und sollte daher aus grundsätzlichen Überlegungen nicht gleichzeitig mit Metallverbindungen (z. B. Eisenpräparate, Magnesiumpräparate, Milchprodukte aufgrund des Calciumgehaltes) gegeben werden. Bei Einnahme der gesamten Tagesdosis von Thioctacid 600 HR 30 Minuten vor dem Frühstück können Eisen- und Magnesiumpräparate mittags oder abends eingenommen werden. Die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin bzw. oralen Antidiabetika kann verstärkt werden. Daher ist insbesondere im Anfangsstadium der alpha-Liponsäure-Therapie eine engmaschige Blutzuckerkontrolle angezeigt. In Einzelfällen kann es zur Vermeidung von Unterzuckerungserscheinungen erforderlich werden, die Insulindosis bzw. die Dosis des oralen Antidiabetikums zu reduzieren. Hinweis: Der regelmäßige Genuss von Alkohol stellt einen bedeutenden Risikofaktor für die Entstehung und Progression neuropathischer Krankheitsbilder dar und kann dadurch auch den Erfolg einer Behandlung mit Thioctacid 600 HR beeinträchtigen. Daher wird Patienten mit diabetischer Polyneuropathie grundsätzlich empfohlen, den Genuss von Alkohol weitestgehend zu vermeiden. Dies gilt auch für therapiefreie Intervalle. Warnhinweis Nach Anwendung von Thioctacid 600 HR kann ein veränderter Geruch des Urins wahrgenommen werden, der keine klinische Relevanz hat. Dosierung Die Tagesdosis beträgt 1 Filmtablette Thioctacid 600 HR (entsprechend 600 mg alpha-Liponsäure), die als Einmaldosis etwa 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit eingenommen werden soll. Bei stark ausgeprägten Missempfindungen kann initial eine Infusionstherapie mit alpha-Liponsäure erfolgen. Thioctacid 600 HR Filmtabletten sollen unzerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit auf nüchternen Magen eingenommen werden. Die gleichzeitige Aufnahme von Nahrung kann die Resorption behindern. Daher ist es insbesondere bei Patienten wichtig, die zusätzlich eine verlängerte Magenentleerungszeit aufweisen, dass die Einnahme eine halbe Stunde vor dem Frühstück erfolgt. Da es sich bei der diabetischen Polyneuropathie um eine chronische Erkrankung handelt, kann eine Dauertherapie notwendig sein.