Mögliche Ursachen einer Depression
Depressionen sind in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gelangt. Die Menge der Informationen zu der psychischen Erkrankung ist schier unerschöpflich. Das hat zur Folge, dass die Gesellschaft in den letzten Jahren immer sensibler für psychische Leiden geworden ist und Betroffene sich Ärzten und Angehörigen häufiger und besser anvertrauen können. Auch, was die Genesung angeht, können sich depressive Menschen heute viel eher Hilfe holen, als dies noch bis vor einigen Jahren der Fall war. Das ist eine äußerst positive Entwicklung, wenn man berücksichtigt, dass es Ende 2018 Schätzungen zufolge weltweit ca. 350 Millionen Betroffene gab.
Bei der Depression handelt es sich um eine episodisch auftretende psychische Störung, deren Ursachen bis heute noch nicht vollständig bekannt sind. In der Wissenschaft ist umstritten, welche Kriterien tatsächlich zu einem Ausbruch der Krankheit führen. Klar ist hingegen, dass oft verschiedene Komponenten eine Rolle spielen und sich gegenseitig verstärken können. So ist die genetische Vorbelastung zu einem geringen Prozentsatz relevant, genauso spielen Umweltfaktoren in die Entwicklung einer Depression mit hinein. Weitere Einflussfaktoren können Jahreszeiten, die Neurophysiologie, Infektionen, Drogen, Medikamente, Hormone oder eine Schwangerschaft sowie eine Reihe psychologischer Einflüsse sein.
Symptome der Depression
Die ersten Symptome einer Depression äußern sich meist in einer extremen Niedergeschlagenheit, die mindestens zwei Wochen andauert, woher auch der Name der Krankheit rührt (lat.: deprimere, “niederdrücken”). Dazu kommen negative Gedanken sowie Antriebslosigkeit, Emotionslosigkeit bis hin zur völligen Lustlosigkeit und Verzweiflung. Betroffene berichten außerdem von Gefühlen der Sinnlosigkeit sowie der Überforderung und darüber, dass Dinge, die ihnen sonst viel Freude bereitet haben, völlig bedeutungslos geworden seien.
Im Alltag fühlen sich Depressive bereits von kleinsten Aufgaben, wie etwa dem Wäschewaschen, völlig vereinnahmt und können diesen nicht mehr nachgehen. Im schlimmsten Fall wird eine Depression von suizidalen Gedanken und/oder Angstzuständen begleitet, aus denen die Betroffenen häufig keinen Ausweg mehr sehen. Auch Schuldzuweisungen und Gefühle des Verlassenwerdens umkreisen die Wahrnehmung der Erkrankten. Sie fühlen sich schuldig für ihr Empfinden und verspüren die Angst, eine ständige Belastung zu sein und infolgedessen von geliebten Personen verlassen zu werden.
Schweregrade einer Depression
Zumal es bei einer Depression verschiedene Schweregrad gibt, wird bei der Diagnose zwischen einer leichten, mittelgradigen oder einer schweren Depression unterschieden. Je nach Ausprägung bedarf der Betroffene einer entsprechenden Behandlung. Während es dem Patienten bei einer leichten Form meist noch gelingt, den Alltag zu bewältigen, ist dies bei einer mittelgradigen Depression bereits deutlich erschwert. Hinzu kommt, dass der Betroffene sich meist von Freunden und der Familie zurückzieht.
Bei einem schweren Grad der Depression können die Erkrankten meist gar nicht mehr aus dem Bett aufstehen und vernachlässigen selbst Dinge wie die Körperpflege oder die Nahrungsaufnahme. In diesem Fall wird ein stationärer Aufenthalt in einer Klinik empfohlen. Generell gilt bei jedem Verdacht auf Depression, dass Sie nicht davor zurückscheuen sollten, sich ärztliche Hilfe zu suchen. Eine Depression ist eine ernstzunehmende Erkrankung und erledigt sich nicht von selbst. Dehsalb kann sie auch nicht durch bloßes “Zusammenreißen” geheilt werden, wie laut der Deutschen Depressionshilfe jeder Fünfte in Deutschland denkt. In manchen Fällen werden neben einer entsprechenden Psychotherapie deshalb auch Psychopharmaka zur Unterstützung verschrieben.
Hilfe und Therapie bei Depressionen
Falls Sie oder betroffene Angehörige sich bereits in Behandlung befinden und die Therapie zusätzlich unterstützen möchten, kann zum Beispiel ausreichend Frische Luft und Bewegung helfen. Oft unterstützt beispielsweise ein Vitamin-D-Mangel die negativen Gefühle einer Depression. Das wertvolle Vitamin D kann ausschließlich über das Sonnenlicht im Körper gebildet oder über Präparate eingenommen werden. Lassen Sie sich hierzu unbedingt vorher ärztlich beraten und einem Bluttest unterziehen. Eine große Rolle spielt zudem eine ausgewogene Ernährung. Der Mikronährstoffhaushalt sollte dadurch immer ausgeglichen sein, was sie unter anderem auch durch Präparate erreichen können, die L-Carnitin, das Coenzym Q10, sekundäre Pflanzenstoffe und Kräuterextrakte enthalten. Mit solch einem Mikronährstoffkonzentrat kann der Serotoninspiegel erhöht werden.
Bei Einschlafproblemen, die häufig mit einer Depression einhergehen, können auch pflanzliche Einschlafhilfen wie etwa Baldrian eingenommen werden. Auch bei nervösen Unruhezuständen, von denen Depressive oft berichten, können pflanzliche Helfer mit Passionsblumenextrakt eine willkommene Stütze sein. Auch Homöopathische Mittel wie Bachblütenpräparate sollen Betroffenen dabei helfen, Symptome vorübergehend zu lindern. Ein weiteres bewährtes pflanzliches Mittel bei Depressionen ist das Johanniskraut, das es sowohl rezeptfrei und etwas niedriger dosiert als auch verschreibungspflichtig in höherer Konzentration in der Apotheke gibt.
Holen Sie sich Hilfe!Wenn Sie selbst unter Depressionen leiden, wagen Sie den Schritt - und sollte es Ihnen noch so schwer fallen - und holen Sie sich umgehend Hilfe. Informationen und Hilfe finden Sie bei der Stiftung "Deutsche Depressionshilfe", jederzeit (auch überregional) unter den kostenlosen Rufnummern 0800 / 11 10 111 und 0800 / 11 10 222 oder auch im Chat der Telefonseelsorge.
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